Leserbrief
Pizzabäcker in den Mühlen der Bürokratie

Liebe Pinzgauer,

seit 17 Jahren lebe ich in Piesendorf und arbeite hier als
Koch. Viele von euch werden mich, den Roman, Pizzabäcker vom
Eschbacher, vielleicht sogar kennen.

Da ich als Saisonarbeiter arbeite habe ich in diesen Jahren
immer wieder mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) in Zell am See zu tun, da ich in der Zwischensaison immer stempeln gehe. Das machen alle Köche. Bisher hatte ich damit auch nie ein Problem.

Neue Auflagen

Nach 17 Jahren Arbeit wurde mir nun aus gesundheitlichen Gründen eine Kur genehmigt, die ich im Juni antreten muss.  Seitdem habe ich viele Probleme mit dem AMS. Aufgrund einer neuen gesetzlichen Grundlage will man mich unbedingt vermitteln. Ich werde aufgefordert, mich während meines Kuraufenthaltes für Stellen in Saalbach-Hinterglemm zu bewerben.

Über Stellenangebote aus Zell am See-Kaprun werde ich nicht
mehr informiert. Dass zur Zeit in Saalbach auch Zwischensaison ist und alle Gasthäuser bis zum Beginn der Sommersaison geschlossen haben,
interessiert niemanden mehr. Das neue Gesetz besagt, dass Fachkräfte bei Bedarf auch in anderen Regionen arbeiten können. Es wird ihnen zugemutet ihren Wohnsitz aufzulösen und dort hinzuziehen. Mir wurden sogar Stellenangebote mit Personalzimmern zugewiesen.

Mit aller Gewalt

Es hat den Anschein, als würden in Zell am See-Kaprun für die nächste Saison
keine Köche mehr benötigt, da man sich mit aller Gewalt auf dieses
Gesetz beruft und mich in andere Tourismusgebiete vermitteln will. Nachdem ich dem AMS eine Einstellzusage eines Kapruner Hotels mitteilte, war man beleidigt und meinte, was ich Arbeitsloser mir einbilde, gegen diese neue gesetzliche Grundlage zu verstoßen.

Ich habe diesen Brief auch der Ministerin für Umwelt und Tourismus
geschrieben, denn ich halte es auch aus umweltpolitischen Überlegungen für nicht sinnvoll, wenn ich täglich von Piesendorf nach Saalbach pendeln müsste. Schließlich werden bekanntlich auch im Raum Zell am See-Kaprun Köche dringend gesucht und ich könnte hier mit dem Rad in die Arbeit fahren. Ich habe sie also gefragt welchen Sinn dieses Gesetz hat. Sie hat mir nicht geantwortet.

Roman Ossowski
Piesendorf

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