Mittersill
Primärversorgungszentrum im Oberpinzgau offiziell eröffnet
Das erste Primärversorgungszentrum (PVZ) im Oberpinzgau ist bereits seit Anfang Juli im Betrieb, nun konnte aber auch die offizielle Eröffnung gefeiert werden. Landesweit ist es eines von drei regionalen Gesundheitszentren, welche durch die Zusammenarbeit des Landes mit der Ärztekammer und der österreichischen Gesundheitskasse entstanden sind.
MITTERSILL. Gegründet wurde die Gruppenpraxis von den Ärzten Peter Sturm und Hannes Bacher. Das PVZ bietet Patienten nicht nur kürzere Wartezeiten, sondern auch, dass die gesamte Patientenversorgung im selben Haus stattfindet. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, Augenuntersuchungen und kleinere Operationen direkt vor Ort durchzuführen und auch eine Sozialberatung gibt es im PVZ.
"In Zukunft wollen wir das Team ausbauen und auch verschiedene Therapeuten ins Haus holen, um so zum Beispiel Psycho-, Physio- und Logotherapie anzubieten", erklärt Hannes Bacher. So müssen Patienten nicht überwiesen werden, sondern erhalten die Behandlung direkt im PVZ. Weiters bieten längere Öffnungszeiten eine Entlastung für die Ambulanzen und sind vor allem für Berufstätige ein großer Vorteil.
Vorteile für Patient und Arzt
Der Arzt Peter Sturm ist der Meinung, dass so eine Kooperation bereits seit Jahrzehnten notwendig gewesen wäre, weswegen er sich umso mehr freut, dass das PVZ nun eröffnet werden konnte. "Die längeren Öffnungszeiten sind dabei nicht der einzige Vorteil. Vor allem bietet es den Patienten eine Adresse, wo zusammengearbeitet werden kann. Aber auch für uns Ärzte ist es gut, so zusammenarbeiten zu können, da es eine enorme Entlastung für uns ist", erklärt Sturm. Dazu erklärt er, dass es keinen Sinn hat, wie frühere Generationen durchgehend zu arbeiten und sich zu große Lasten aufzunehmen. "Somit ist es für beide Seiten, für Patienten und Ärzte, sehr positiv, dass wir das PVZ verwirklichen konnten", meint er.
Beziehungen aufrecht halten
Besonders wichtig ist zu betonen, dass der Patient nicht nur in das PVZ kommt und von irgendjemandem behandelt wird. Stattdessen hat der Patient die Möglichkeit, sich einen Hausarzt auszusuchen und die persönliche Betreuung wird von diesem Arzt übernommen. Sollte jedoch mal der Hausarzt nicht verfügbar sein, hat man noch immer die Möglichkeit, vom zweiten Arzt im Haus behandelt zu werden. Dieser hat dadurch bereits sämtliche medizinische Informationen des Patienten zur Verfügung.
Sturm erklärt, dass die persönliche Betreuung weiterhin aufrecht erhalten werden soll, da die Beziehung zwischen Hausarzt und Patient so wichtig ist. "Für viele Dinge braucht man keine Beziehung zum Patienten, aber für manche Dinge eben schon und das ist auch gut so, deswegen wollen wir das auch in unserem PVZ unbedingt beibehalten", erklärt Peter Sturm. "Wenn an stressigen Tagen somit ein Patient von Hannes behandelt wird, weil dieser eben gerade Zeit hat, fällt mir kein Stein aus der Krone, weil genau um diese Zusammenarbeit geht es ja. Ebenso kann jeder die Arbeiten übernehmen, in denen er besonders gut ist – das ist auch ein Vorteil."
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