Marina Vukovic aus Saalfelden
Österreichs beste U18-Karateka im Porträt

- Marina Vukovic in Position mit ihren Handschützern auf dem Balkon der Saalfeldner Familie. Die EM-Medaille hängt um den Hals.
- Foto: Christa Nothdurfter
- hochgeladen von Christa Nothdurfter
Die 16-jährige Marina Vukovic holte bei der heurigen Europameisterschaft als jüngste in ihrer Klasse die Bronzemedaille!
SAALFELDEN. Alleine der Umstand, dass die Saalfeldnerin unser Land schon bei zwei Europameisterschaften und bei der Weltmeisterschaft 2017 in Spanien vertreten konnte, beweist ihren Erfolg - pro Altersklasse darf jeweils nur eine Sportlerin oder ein Sportler aus Österreich antreten!
Jede Menge Ehrgeiz
Die Freude über diese Medaille, die man nicht wirklich erwarten konnte, war riesengroß, aber im Gespräch mit Marina lässt sich auch ihr enormer Ehrgeiz heraushören: "Das war schon ein tolles Erlebnis in Dänemark, aber eigentlich wäre plötzlich für mich sogar das Finale möglich gewesen und ich hab mich darüber geärgert, dass ich ein wenig gepatzt habe." Die nächste Möglichkeit für einen Spitzenplatz bietet sich der Pinzgauerin bei der Weltmeisterschaft, die im heurigen Oktober in Chile stattfinden wird.
Trainiert wird fast täglich
Bis dahin tut die HAK-Schülerin das, was sie immer tut: Auf ihrem Zusatz-Programm zur Schule steht (fast) tägliches Training, wobei sie dieses mit sehr viel Freude absolviert: "Es macht mir wirklich viel Spaß und meine Teamkollegen sind wie eine zweite Familie für mich. Ich habe viele Freunde im Karate Leistungszentrum Pinzgau und das Training ist so spannend."
"Wir bringen uns fast um..."
Ist es denn nicht auch gefährlich? Dazu Marina: "Ich habe bis jetzt Glück gehabt und mir noch nie eine Rippe gebrochen, obwohl wir uns vor lauter Ehrgeiz manchmal fast gegenseitig umbringen - so schaut es für Außenstehende zumindest aus."
Kata und Kumite
Obwohl Karate eigentlich kein Vollkontaktsport ist, braucht es im Bereich "Kumite" Hand-, Schienbein-, Brust-, Zahn- und Körperschützer, denn beim Kampfsport, bei dem der Gegner mit dem Einsatz von Händen und Füßen auf den Boden gedrückt werden soll, lassen sich die Abstände nicht immer ganz genau einschätzen. Bei "Kata" wird gegen einen imaginären Gegner gekämpft - damit fängt der Nachwuchs meistens an.
Eine echte Karate-Familie
Marina Vukovic entstammt einer Karate-Familie par excellence: Papa Ivo hat in Saalfelden das rund 300 Mitglieder umfassende Karate Leistungszentrum Pinzgau mit "Außenstellen" in Zell am See, Mittersill, Bruck, Maishofen und Unken gegründet. Ivo Vukuvic - stolzer Träger des 4. Schwarzen Gürtels - ist zudem der Haupttrainer seiner Tochter, die auch regelmäßig von Salzburgs Karate-Aushängeschild Thomas Kaserer trainiert wird.
Marinas Mutter Ana und ihre Schwestern Nikolina (23) und Magdalena (18) frönen ebenfalls der Karate-Leidenschaft. Nikolina, die bis vor ein paar Jahren sehr erfolgreich im Nationalteam gekämpft hat, ist auch als Nachwuchstrainerin aktiv. Und dann gibt es da auch noch Marinas Firmpaten Ivan Veselcic.
"Karate ist meine große Liebe"
In den Sommerferien reist man jedes Jahr nach Kroatien, wo sich die Wurzeln der Familie und die Grundlage für Ivo Vukovics Karate-Passion finden lassen. Auf das Training wird auch dort nicht verzichtet. Marina: "Karate ist einfach meine große Liebe und ich vermisse nichts in meinem Leben, auch wenn ich weniger Freizeit als andere habe."
Sponsoren "herzlich willkommen"
Zum Glück für die 16-jährige Pinzgauerin übernimmt der österreichische Karateverband fast alle anfallenden Kosten für die Flüge zu den Wettbewerben und für das jeweilige Nenngeld. Über zusätzliche Sponsoren - Marina wird auch vom Landesverband, von der Sportunion, von Raiffeisen und von der Gemeinde unterstützt - würde sich die erfolgreiche Sportlerin aber trotzdem freuen, denn gerade vor Wettkämpfen braucht es zusätzlich Mentaltraining und Ausstattungsteile; die Wettkampfregeln lassen nur ungebrauchtes Equipment zu. Marina: "Ich bedanke mich bei allen, auch bei meiner Schule - der HAK in Zell am See - für das oftmalige Entgegenkommen."
"Alles andere wäre eine Frechheit!"
Wie nicht anderes zu erwarten, hat Marina Vukovic noch große Ziele im Visier: Sie möchte Europameisterin und Weltmeisterin werden und 2024 bei den Olympischen Spielen auftrumpfen, sofern Karate dann - es ist noch nicht ganz fix - in das olympische Programm aufgenommen wird. "Alles andere wäre eine Frechheit", zeigt sich Marina auch diesbezüglich kämpferisch. Na dann, viel Glück auch diesbezüglich sonst!
WEITERE JUNGE TALENTE AUS DEM PINZGAU:
>> Die Schachspieler Marco Maier (Uttendorf) und Alexander Hörfarter (Stuhlfelden)
>> Österreichische U 14-Meister - drei junge Fußballer aus Saalfelden
>> Katharina Kristandl aus Uttendorf begeistert mit ihrer Zieharmonika
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