Aufreger Steuerreform trotz Nachbesserungen
ZELL AM SEE. Die geplante Steuerreform hat - wie berichtet - vor allem bei den heimischen Wirten großen Unmut hervorgerufen. Die Proteste haben zu einigen Nachbesserungen geführt. ÖVP Bezirksobmann, LAbg. Michael Obermoser führt die Änderungen einiger Punkte auf seinen eigenen und den Einsatz von LH Wilfried Haslauer zurück. Es sei gelungen, Finanzminister Schelling von den berechtigten Sorgen der Pinzgauer zu überzeugen, so Obermoser. "Ich bin glücklich darüber, dass ich gemeinsam mit LH Haslauer im Hintergrund mitarbeiten durfte, die nun feststehenden Verbesserungen zu realisieren. Dabei habe ich auch private Einblicke in die Bilanzen meines Hotels gewährt, um in Wien ein Bewusstsein für die Tragweite der Steuerreform zu schaffen." Daher: „Das Schlimmste konnte abgefedert werden."
FPÖ-Bezirksobmann Markus Steiner kosten diese Aussagen "einen herzhaften Lacher". Er erinnert daran, dass das Belastungspaket von ÖVP und SPÖ geschnürt worden ist und LH Haslauer der Reform zugestimmt hat. "Grotesk ist, dass diese Herrschaften in Wien die eigene Bevölkerung mit einem Lächeln verkauft haben und zu Hause angekommen hat man Kritik geübt", so Steiner. Das "Reförmchen" sei nur ein krankes System zu Lasten der Fleißigen, kritisiert der FPÖ-Chef. Er stimme den Aussagen des Mittersiller Bürgermeisters zu, der befürchtet, dass die Reform die breite Mittelschicht in voller Wucht treffen werde. Wolfgang Viertler kritisiert, dass das neue Steuermodell in Wien "in der warmen Beamtenstube" erstellt worden sei, ohne Rücksichtsnahme auf die Situation in den westlichen Bundesländern. Er fordert: "Auch wenn wir uns dem Diktat aus Wien beugen müssen, soll jeder Salzburger Nationalratsabgeordnete namentlich abstimmen, damit keiner im Nachhinein sagen kann, das habe er nicht gewusst oder das hätte man nicht ändern können". Steiner ist gespannt auf das Abstimmverhalten der Funktionäre des ÖVP-Wirtschaftsbunds im Parlament: "Werden auch sie das Unternehmertum belasten?"
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