Die Nahversorger sterben aus
Viele Nahversorger kämpfen um ihre Existenz, so auch das Sonja Starlinger aus Lend.
LEND. Ein herzliches Team, qualitative Produkte und ein gutes Service - das Lebensmittelgeschäft von Sonja Starlinger in Lend bietet so vieles und doch kämpft die Chefin mit Existenängsten. „Wir sind um jeden einzelnen Kunden bemüht. Viele SAG-Mitarbeiter etwa kaufen ihre Jause bei uns. Wir haben im täglichen Wechsel immer Angebote wie Schnitzelsemmerl, Bosna, Hamburger und ähnliches. Frisch marinierte Grillspezialitäten oder auch die Hauszustellung für ältere Menschen die kein Auto haben sind für uns selbstverständlich“, so die Pinzgauerin. Auch nicht selbstverständlich: Einmal in der Woche wird das örtliche Altersheim beliefert. Die Pensionisten schreiben ihren Einkaufszettel zusammen. Und auch wenn es mal nur ein paar Keksler für den Besuch sind oder frisches Obst - jeder bekommt sein Sackerl immer Donnerstags zugestellt.
Kampf um Existenz
Dennnoch: Die großen Einkaufszentren in den Periperien graben den Greißlern um die Ecke die Kundschaft ab. „Meine beiden Geschäfte in Lungötz und Annaberg führe ich nur noch so lange, bis ein Nachfolger gefunden ist. Das in Lend habe ich vor drei Jahren übernommen und das würde ich auch gerne bis in die Pension weiterführen“, so die 45-jährige. Ein der drei Lehrlinge, der jetzt seine Ausbildung beendet, kann nicht gehalten werden. Und wenn sich die Situation nicht ändert, siehr die Zukunft alles andere als rosig aus. Bürgermeister Peter Eder versucht zu helfen: „Es ist schon bedenklich: Früher hatte jeder Ort einen Bäcker und einen Fleischer, das ist schon lange nicht mehr so und diese Entwicklung ist bedenklich. Wir wollen den Markt natürlich halten, er ist extrem wichtig für die Ortschaft. Das Gebäude gehört der SAG. Wir versuchen eine Mietreduktion herbeizuführen und auch eine Minderung der Stromkosten.“ Noch wichtiger wäre es aber, dass wieder mehr Leute auf den Nahversorger in Lend setzten und auch dort einkaufen gehen.
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