Versteigerung Maishofen
Sensationeller Höchstpreis für ein Kälbchen
"Manu" zählt zu den besten zehn Jungkalbinnen in Österreich und hat ihren Besitzern heute bei einer Versteigerung in Maishofen 17.700 Euro eingebracht.
MAISHOFEN. Mit der Nummer 130 kommt gegen Mittag endlich die Hauptattraktion des Tages, auf die viele Besucher bereits gewartet haben. Die Spannung in der Versteigerungshalle in Maishofen steigt. Es ist ein noch nie dagewesenes Ereignis für den Rinderzuchtverband Salzburg, denn während der Durchschnittspreis einer guten Kuh bei zwei- bis dreitausend Euro liegt, rechnet man damit, dass dieses knapp ein Jahr alte Kalb rund 10.000 Euro erzielen wird.
Sensationeller Rekordpreis
Viele sind daher gekommen, um bei dieser Sensation dabei zu sein. Für die Besitzer, Matthias und Anneliese Steger aus Radstadt ist der Druck groß. Wird ihr Tier den hohen Erwartungen entsprechen? Die Züchterin führt "Manu" durch die Halle, der Ausrufungspreis von 2000 Euro steigt sofort rasant an und der Zuschlag fällt erst bei unglaublichen 17.700 Euro. "Für den Großteil der Bauern ist das sicher ein unverständlicher und unleistbarer Betrag", so Thomas Edenhauser, Geschäftsführer des Rinderzuchtverbandes. Für den Verkäufer und den Verband ist es ein großartiger Erfolg.
Passende 'Anpaarung'
Das Tier bleibt im Pongau, der Käufer möchte aber nicht genannt werden. Er hat viel Geld investiert, aber laut Edenhauser kann er diese Summe mit etwas Züchterglück in zwei bis vier Jahren wieder hereinholen. "Es braucht dazu natürlich sehr viel 'Gspür' für das Tier und für die richtige Anpaarung", fügt er hinzu. Soll heißen, mit dem Samen von einem guten Zuchtstier, bringt auch der Nachwuchs von "Manu" voraussichtlich wieder eine kräftige Summe ein.
Genetisches Potential
Das hohe genetische Potential dieses Kalbes wurde übrigens durch eine Gewebeprobe erkannt. Die DNA des Tieres zeigt so hohe Leistungs- und Fitnessmerkmale, dass es österreichweit zu den Besten zählt. Was aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass auch der Nachwuchs diese positiven Eigenschaften erbt. Es bestehe durchaus das Risiko, dass es sich nur um durchschnittliche Tiere handle. "Kinder von Spitzensportlern müssen auch nicht zwangsläufig Spitzensportler werden. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch", versucht Edenhauser einen nicht ganz ernst gemeinten, aber anschaulichen Vergleich.
Auch Matthias Steger begründet den herausragenden Züchtungserfolg übrigens mit dem Feingefühl seiner Frau. "Man muss wirklich vom ersten Tag an auf das Kalb schauen. Anneliese hat ein unglaubliches 'Gspür' für die Tiere. Sie braucht nur in den Stall hineingehen und merkt sofort, wenn bei einem Kalb etwas nicht stimmt. Das ist der Grundstein unser Erfolges".
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