Tag der offenen Stalltür auch in Leogang
Am Bio-Bauernhof Kleintödling bei Familie Herzog standen die Türen offen für die Besucher, die mehr wissen wollten.
SALZBURG/PINZGAU. Ihr Haus um Ferienwohnungen erweitert und einen Wellnessbereich gebaut hat die Familie Wirnsperger aus Göriach im Lungau. Sie hat sich auf ihrem Hansalgut neben dem Stallbetrieb für einen Ausbau des Betriebszweigs „Urlaub am Bauernhof“ entschieden. Eine gute Entscheidung, denn die Gäste fühlen sich hier wohl. Die eigene Almhütte, Dampfbad, Sauna und Erlebnis rund um den Bauernhof bieten volles Ferienprogramm. „Wir haben Stammgäste, die kommen viermal im Jahr“, so Matthias Wirnsperger. Sein Zuhause und sein Urlaubsangebot stellte er gestern am „Tag der offenen Stalltür“ vor. Er öffnete Stalltüren und Gästezimmer, um den Besuchern einen Eindruck zu vermitteln, was Urlaub auf dem Bauernhof bedeutet. Insgesamt gibt es in Salzburg 1.813 Bauernhöfe, die Urlaubsgäste empfangen.
Zuerst wurde geübt, dann ging es auf den Laufsteg
Ein großer Stall wurde am Sonntag auch in Abtenau aufgebaut. Auf Bezirksrinderschau im Rahmen des Tages der offenen Stalltür wurden rund 200 Tiere gezeigt. Bevor sich diese auf den Weg in den Ring machten, wurden sie vom Rinderzuchtverband ausgewählt. „Wir haben die schönsten Tiere aus dem Bezirk für die Schau ausgesucht“, so Josef Pölzleitner, Obmann der Tennengauer Fleckviehzüchter. „Und dann ist es auch nicht selbstverständlich, dass ein Bauer mit einer schönen Kuh im Stall diese auch ausstellen möchte. Vor der Schau muss geübt und gegangen werden mit dem Tier. Die Bereitschaft unserer Züchter war aber sehr groß, und gepaart mit dem großen Interesse der Besucher können wir auf eine tolle Schau zurückblicken.“
Stark vertreten war auch der Nachwuchs – ab einem Alter von drei Jahren zeigten 27 Jungzüchter ihre Kälber im Ring. Die älteste Kuh der Schau (16) wurde mit einer Ehrenglocke ausgezeichnet. Neben den Rinderrassen Fleckvieh und Pinzgauer gab es auch Ziegen, Schafe, Noriker, Haflinger und seltene Nutztierrassen zu sehen und von den Kleintierzüchtern gab es auch noch einen Streichelzoo.
Motorsägen, Kräuterschnecken, Reitpädagogen
An der Motorsäge konnten die Besucher bei Familie Lengauer in Obertrum ihre Kunstfertigkeit beweisen. Der Motorsägenschnitzkurs ist ein Teil des Angebotes des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI), der Bildungseinrichtung der Landwirtschaftskammer. Rund um Wissen und Persönlichkeitsbildung richtet sich das Bildungsprogramm an alle, die am ländlichen Raum und an der Natur interessiert sind. In verschiedene Kurse konnten die Besucher beim Tag der offenen Stalltür beim Winterbauer live hineinschnuppern. Kräuter- und Waldpädagogin Resy Strasser, gleich mehrfache Lehrgangsabsolventin, gab ihr Wissen über das Pflanzenleben in Wald und Wiese weiter. Der Verein der Reitpädagogen (FEBS) stellte mithilfe von drei Ponys und fantasievollen Spielen sein Angebot und die dazugehörige Ausbildung vor.
Leogang: Vom Biolöffel bis zum Biobier
„Bio“ war das Stichwort am Tag der offenen Stalltür in Leogang. Am Bio-Bauernhof Kleintödling bei Familie Herzog standen die Türen offen für die Besucher, die mehr wissen wollten. Hier erfuhren sie alles rund um das Thema Bio. „Wir haben für diese Veranstaltung vom Kaffeelöffel aus Maisstärke über den Kaffee selbst bis zum Bier alles in Bio-Qualität organisiert“, so Sebastian Herzog, Gastgeber und Obmann von Bio Austria Salzburg. In seiner Landwirtschaft hält er Rinder, Schweine, Pferde und Hühner. Vieles wird am Hof selbst veredelt – seine Familie produziert zum Beispiel Speck und Selchwaren. Knapp die Hälfte der Salzburger Bauern (44 %) bewirtschaftet ihren Betrieb auf biologische Weise, Salzburg ist damit Bio-Europameister.
Zitat Landwirtschaftkammer-Präsident Franz Eßl
„Ziel der Woche der Landwirtschaft ist es, der Öffentlichkeit Zugang zur Landwirtschaft in Salzburg zu geben. Salzburg ist nicht Salzburg ohne seine Bauern. Ihre Arbeit spielt in unserem Bundesland eine große Rolle und sie ist sehr vielseitig. Darum freut es mich besonders, dass der Tag der offenen Stalltür und die unterschiedlichen Themen auf den Bauernhöfen quer durch Salzburg mit so großem Interesse angenommen werden“, sagt LK-Präsident Franz Eßl.
Der Tag der offenen Stalltür wurde zwar vom Regen begleitet, aber dennoch gut besucht und mit Interesse verfolgt. Das gesamte Programm zur Woche der Landwirtschaft gibt es auf www.lk-salzburg.a
Text & Fotos: LWK
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