Von Ferleiten nach Heiligenblut: Das war die Pinzgauer Wallfahrt 2017
Die Pinzgauer Wallfahrt hat eine lange Tradition. Wahrscheinlich geht sie auf ein Pestgelöbnis der Pinzgauer zurück.
Der folgende Bericht stammt aus der Feder des Brambergers Georg Kirchner, seines Zeichens Schriftführer der Arbeitsgemeinschaft Pinzgauer Wallfahrt:
Die Pinzgauer Wallfahrt 2017
Alljährlich am 28. Juni vor dem Fest Peter und Paul treffen sich Wallfahrer in großer Zahl aus ganz Österreich und dem angrenzenden Bayern in Ferleiten, um sich nach dem Wallfahrergottesdienst in aller Frühe auf den über 30 Kilometer langen Weg nach Heiligenblut zu machen.
Die Leitung der Wallfahrt hat bereits zum 13. Mal Dechant Alois Dürlinger, der Pfarrer von St. Veit und Goldegg, übernommen. Er wird von vielen Helfern unterstützt: die Arbeitsgemeinschaft sorgt sich um die Vorbereitung, die Feuerwehren aus mehreren Pinzgauer Gemeinden übernehmen die Ordnerdienste, das Rote Kreuz aus Mittersill betreut und versorgt die Wallfahrer bei gesundheitlichen Problemen.
Ein kühler Wind als ständiger Begleiter
Bei kühlem Wanderwetter schlängelte sich der Zug der Pilger zunächst die Serpentinen der Glocknerstraße hinauf. Heuer warteten wir vergeblich auf Sonnenschein; stattdessen war ein kühler Wind unser ständiger Begleiter. Beim Petersbrünnl, dem Fuscher Törl und beim Elendboden wurden Gebetsrasten gehalten. Nach dem Mittertörl stießen die Pilger aus dem Rauriser Seidlwinkeltal zu uns. Als wir um die Mittagszeit den Hochtortunnel erreichten und die Landesgrenze zu Kärnten überschritten, hofften wir auf Wetterbesserung. Doch die Nebel hingen auch hier tief, sodass uns kein Blick auf den Großglockner vergönnt war.
Vorerst blieb es trocken, als der Zug der Wallfahrer abseits der Straße dem alten Römerweg folgend die Jausenstation Kasereck erreichte. Viele hofften dort einkehren zu können, um sich nach den Strapazen der Wallfahrt zu stärken. Doch heuer war die Raststation geschlossen. So mussten wir uns mit dem begnügen, was im Rucksack an Jause noch übrig war.
Eine Marienandacht bei der Gipperkapelle
Nach der Erholungsrast erfolgte der Aufbruch zur Gipperkapelle, einem Marienheiligtum. Dort gestaltete der Stadtpfarrer von Zell am See, Christian Schreilechner, eine sehr bewegende Marienandacht.
Müde, aber glücklich am Ziel
Um 17 Uhr schließlich trafen wir Wallfahrer in strömendem Regen müde, aber glücklich am Ziel ein. Der Heiligenbluter Pfarrer Ernst Kabasser und die örtliche Musikkapelle begrüßten und geleiteten uns in das Gotteshaus.
Die meisten Wallfahrer traten am Abend nach dem Pilgergottesdienst wieder den Rückweg an. Dafür standen Bundesbusse in ausreichender Zahl bereit.
Andere konnten den erlebnisreichen Tag bei den Klängen der Trachtenmusikkapelle ausklingen lassen und kehrten erst tags darauf nach Hause zurück.
An eine Wanderung zurück über die Berge zu den Ausgangspunkten der Wallfahrt - über die Pfandlscharte ins Käfertal oder den Sonnblick ins Raurisertal - war wegen des schlechten Wetters nicht zu denken.
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