Bsuch: Kritik an den Gegnern
Ernestus Basra hat selber 30 Jahre in Bsuch gelebt und verteidigt das Projekt der Gemeinde.
SAALFELDEN. Es ist mir ein Bedürfnis den Leserbriefschreibern und ihren 300 Mitdenkern aus Bsuch eine Antwort zu schreiben. Sie schreiben, auch sie lehnen eine Wohnerweiterung ab, obwohl sie selber doch auch einmal in dem Genuss der Baulandsicherung gekommen sind. Ja liebe Leser, darin sehe ich auch einen Teil Egoismus. Wenn man zu einem Zukunftsgespräch eingeladen hätte, Wünsche und gemeinsame mögliche Ziele zu formulieren, statt Unterschriften zu sammeln. Das ist eine Art Konfrontationspolitik ohne Gesprächskultur. Ich selbst habe über 30 Jahre in Bsuch gelebt. Da gab es schon ab den 90er Jahren den Wunsch einen Nahversorger zu haben. Aber die Leute die sich das wünschen waren noch nie in der Lage selbst einen Lebensmittelladen zu betreiben. Siehe Lenzing, oder die Berglandsiedlung, wo mit der Grünhäuslsiedlung mehr Leute wohnen als in Bsuch und alle scheitern am Minusertrag. Die Bewohner von Bsuch würden trotz Nahversorger weiterhin zum Großeinkauf in den Supermärkten an der Bundesstraße fahren. Vom Verkauf an Frühstückssemmerln und Zuckerln für die Schüler kann man schwer überleben. Und ich schwöre, auch wenn der Citybus alle 15 Min fahren würde, würden die wenigsten ihren Einkauf mit dem Bus erledigen.
Dann geht es um die Wasserversorgung. Letting/Bsuch hat ja jetzt schon in Trockensommer-Zeiten ein Versorgungsproblem. Vorschläge, einen neuen Versorgungsplan von Seiten der Gemeinde zu verwirklichen, wurden bisher von der Wassergenossenschaft Bsuch nicht angenommen. Gespräche gibt es aber weiterhin. (Also mit, oder ohne Neubauten).
Dann kommt von Brüll-Mayer-Mittersteiner der Vorschlag, zuerst sollte ein Geh- und Radweg errichtet werden. Ist eine gute Idee, hat in anderen Ortsteilen auch sehr lange gedauert bis doch einer gekommen ist. Wird auch vielleicht einmal kommen. Nur, wenn ich es als Alt-Bsucher betrachte, so gibt es einen landschaftlich wunderschönen Weg durch den Kollingwald. Ja, dieser ist bergig, aber es ist nicht so, dass es Nichts gib. Für mich war dieser Weg zu Fuß, oder mit dem Rad bei Tag und Nacht soweit ein Genuss, als nicht sehr wenige Bsucher trotz Fahrverbot mit ihren Erst-, oder Zweitauto durch diese Naturlandschaft brausen. Jetzt kommt für mich der Hammer. Denn die Gemeinschaft wünscht sich für den Geh und Radweg gleich noch eine Beleuchtung! So als gäbe es das Problem der Lichtverschmutzung und Energieverschwendung überhaupt nicht. Licht und Energieverbrauch auf eine Länge von 2,5 km für wieviele Menschen? Ich schätze, dass bei Dunkelheit nicht mehr diesen Weg benützen würden, als man Finger auf einer Hand zählen kann. Radfahrer hätten so und so die Lichtvorschrift und für Fußgänger wäre es nie so finster um gar nichts zu sehen (siehe Kollingwald).
Nun haben sich ja Vertreter zweier Parteien stark gemacht um dieser Umwidmung nicht zuzustimmen. Ab 2018 ist diese Art der Wohnbauförderung dann nicht mehr möglich. Seit 1998 gibt es den Beschluss aller Parteien, dass es nur mehr in Bsuch und Lenzing eine Siedlungserweiterung geben soll um der „Verhüttelung“ entgegen zu wirken. Seit 2014 gibt es den Beschluss mit 21 gegen 4 Gegenstimmen das Baulandsicherungsmodell in Bsuch zu verhandeln. Jetzt zur Verwirklichung schert der bisherige Mitbefürworter SVP aus und verhält sich so, als wenn SPÖ und FPÖ die schlimmen Drüberfahrer wären. Wer dahinter Wählerstimmenfang, oder Parteientaktik vermutet, ist wahrscheinlich ein Schelm.
Dazu noch eine Geschichte. Die Firma Hofer hat in der Gemeinde angesucht eine ebenso große Verkaufsfiliale wie an der Bundesstraße an der Almerstraße, nähe Hauthalermühle zu errichten. Das, so überlegten die Vertreter der SPÖ wäre eine Möglichkeit für den raschen Einkauf der Bewohner von Alm, Dienten und auch Bsuch. Vielleicht eine Möglichkeit den Verkehr im Zentrum zu entlasten. Dieses Ansuchen wurde von den Vertretern der Grünen und der SVP abgelehnt. Ohne der Einstimmigkeit, so sagen die Mandatare der SPÖ, würde so ein Projekt nicht verwirklicht werden. Damit weise ich auch den Vorwurf zurück, wenn es heißt, die SPÖ solle die Politik des „Darüberfahrens“ aufgeben. Ich war 20 Jahre in der Gemeindevertretung und es gab bei Beschlüssen fast immer 100% Einstimmigkeit aller Parteien. Man hat vor der Entscheidung darüber diskutiert und sich vor Beschlüssen geeinigt. Aber seit einiger Zeit ist es speziell mit der SVP nun schwer sachliche Diskussionen zu führen. Es ist mehr ein taktieren um gegen die Mehrheit der SPÖ zu sein und in der Öffentlichkeit diese Mehrheit zu brandmarken. Ist halt ihre neue Taktik. Jede Person kann die Ausschüsse und die Gemeindevertretungssitzungen besuchen um sich selbst ein Bild zu machen und sich erst dann seine Meinung bilden, bevor man etwas über „Drüberfahren“ schreibt.
Ernestus Barsa
Saalfelden
(Das ist die Anwort von Ernestus Barsa auf folgenden Leserbrief: Querelen um Baulandumwidmung)
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