Flüssiges Gold ist zähe Arbeit
Die Leidenschaft von Simon Haitzmann gehört Bienen und Noten. Die einen sind Hobby, die anderen Beruf.
UNKEN. "Bienen halten kann jeder", meint Simon Haitzmann, der vor drei Jahren nach einem Einsteigerkurs in Saalfelden mit seinem ersten Volk startete. Er hatte vorher keine Berührungspunkte mit der Imkerei, war aber immer schon "viecherdamisch", wie er sagt. "Mit fünf Jahren stand ich schon jeden Tag beim Nachbarn im Stall", erzählt Haitzmann. Am liebsten wäre er ja Bauer geworden, aber in Ermangelung eines Hofes, hält er jetzt nur ein paar Hühner im Garten. Und mittlerweile 12 Bienenvölker, denen er gerade selber ein schönes Bienenhaus baut. Von Anfang an hat der begeisterte Hobbyimker auch erfolgreich Honig produziert. Was nicht verschenkt und selber gegessen wird, wird verkauft, hauptsächlich durch Mundpropaganda. Rund 15 bis 20 Kilo erzeugt jedes Volk - und heuer sei ein gutes Honigjahr, versichert Haitzmann.
Kampf der tödlichen Milbe
Die größte Herausforderung an jeden Imker sei die Varroa-Milbe. Er arbeite mit einem Varroa-Controller, das ist eine Wärmebehandlung der Waben, die Milben abtötet. Das Gerät sei nicht billig, habe sich aber voll bezahlt gemacht. "Das Behandlungskonzept war sehr erfolgreich. Ich habe kaum Verluste und der Zeitaufwand ist viel geringer als bei anderen Methoden", fühlt sich der Naturimker bestätigt. Er verleiht das Gerät gern an interessierte Imker, denn: "Je besser wir alle zusammen arbeiten, desto besser haben wir die Milbe im Griff." Er sei aber selber noch ständig am Lernen und erfahre viel durch den Austausch mit Kollegen.
Beruf und Hobby vereinen
Einziger Wermutstropfen: Er habe zu wenig Zeit, um sich seinem Hobby zu widmen, denn auch die Familie und seine weitere Leidenschaft, die Musik, fordern ihren Tribut. Als Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Unken und Musiklehrer beim Musikum Pinzgau sowie in einer Schule in Berchtesgaden ist er viel unterwegs. Seine Frau teilt glücklicherweise seine Begeisterung für die Bienen und hilft auch mit, sie zu versorgen. Durch die Arbeit mit den Tieren hat Haitzmann einen neuen Zugang zur Natur gewonnen. Sein Interesse am Wetter, den Pflanzen etc. ist noch gestiegen und er freut sich, dass allgemein das Bewusstsein für den Stellenwert von Bienen wächst. "Das Sozialverhalten von Bienen ist faszinierend. Wir können von den Tieren viel lernen."
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