Ignaz Rojacher und Wilhelm von Arlt, zwei Rauriser Pioniere
RAURIS (vor). Zu den großen Pionieren von Rauris zählen Ignaz Rojacher und Wilhelm von Arlt. Rojacher wurde 1844 in Rauris geboren. Schon mir 12 Jahren wurde er als "Truchenläufer" im Bergbau am Goldberg angestellt, lernte aber zugleich auch die Zimmerei. Dann wurde er Werkszimmerer beim Bergbaus und stieg schnell zum "Hutmann", der die Aufbereitung der Erze über hatte, auf. Nach einem schweren Unfall verletzte er sich das Rückgrat so sehr, dass er ab diesem Zeitpunkt ein eisernes Mieder tragen musste. 1880 kaufte er den Bergbau.
Wilhelm von Arlt wurde in Prag geboren, studierte Bodenkultur und kam kam 1876 zum ersten Mal nach Rauris; er brachte das Pinzgauer Rind nach Böhmen. 1893 übersiedelte er nach Rauris, kaufte das Landrichterhaus und einige andere Objekte. Im Bergbau hat er die Erbauung der Brems- und Horizontalbahn auf den Goldberg angeregt.
Gemeinsam mit Ignaz Rojacher fuhr er nach Paris, kaufte eine elektrische Lichtmaschine und schmuggelte diese nach Rauris. So kam Rauris um 1982 als erste österreichische Gemeinde zu einem elektrischen Licht; auch in Wien gab es dieses noch nicht. Arlt war ein guter Bergsteiger und hat als Alleingeher den Sonnblick erstmals über die Nordwand erstiegen; er war somit auch ein Pionier des Skisports in den Tauern. Er hat am Wege zum Sonnblick die Rojacherhütte erbaut und sie nach seinem Mäzen und Förderer Rojacher benannt. Durch das Zusammenwirken der beiden Männer ist für Rauris Großes geschaffen worden: Die meteorologische Station auf dem Sonnblick, die Förderung des Goldbergbaues und die Einführung des Skisports.
Auszüge aus dem Buch von Josef Lahnsteiner
HIER geht's zur Ortsreportage "100 Jahre Republik Österreich in Rauris"
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