Zwei neue Beschneiungsanlagen für den Asitz

Friedrich Mair (Land Salzburg), Sebastian Madreiter (GF Bergbahnen Leogang), Ferdinand Eder (Obmann Salzburger Seilbahwirtschaft), LR Josef Schwaiger, Kornel Grundner (GF Seilbahnen Leogang)
  • Friedrich Mair (Land Salzburg), Sebastian Madreiter (GF Bergbahnen Leogang), Ferdinand Eder (Obmann Salzburger Seilbahwirtschaft), LR Josef Schwaiger, Kornel Grundner (GF Seilbahnen Leogang)
  • hochgeladen von Gudrun Dürnberger

LEOGANG. Das Reinheitsgebot bedeutet, dass Bier nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser ohne jegliche Zusatzstoffe hergestellt wird. "Das Reinheitsgebot gilt aber auch für Salzburgs Beschneiungsanlagen: Hier wird nur Wasser und Luft verwendet. Auch die neu sanierte Beschneiungsanlage Asitz I in Leogang entspricht diesen Kriterien. Gleichzeitig müssen wir auch auf die Ökologie bei der Energieerzeugung achten", betonte Landesrat Josef Schwaiger bei einer Besichtigung der Baustelle des Schneispeichers II Asitz sowie des sanierten Schneispeichers Asitz I in Leogang.

105 Beschneiungsanlagen und 116 Speicherteiche

Im Bundesland Salzburg werden in 57 Skigebieten, auf vier Langlaufloipen, zwei Rodelbahnen, zwei Skisprunganlagen, zwei Depotanlagen und einer Winterfahrtrainingsstrecke 105 Beschneiungsanlagen mit insgesamt 116 Speicherteichen mit einem Gesamtnutzinhalt von 5,13 Millionen Kubikmetern betrieben. Die gesamten zur Verfügung stehenden Pistenflächen betragen rund 5.000 Hektar. Rund 85 Prozent dieser Flächen können mit technisch erzeugtem Schnee beschneit werden. Im klimatischen Normaljahr ist mit einem Wasserbedarf von 3.000 Kubikmetern pro Hektar für die Grund- und Ergänzungsbeschneiung zu rechnen. Im klimatischen Extremjahr kann sich der Wasserbedarf auf rund 4.000 Kubikmeter pro Hektar erhöhen. Die Anlagen befinden sich großteils in den Wintersportgebieten des Pinzgaus (43 Anlagen) und Pongaus (42 Anlagen). Neun Anlagen gibt es im Lungau, acht im Tennengau und drei im Flachgau.

Klima- und Energieziele im Auge behalten

"Nicht nur die möglichst ökologische Erzeugung von Kunstschnee ist mir wichtig. Vor allem der Energieverbrauch in Salzburg muss gesenkt und die Erzeugung erneuerbarer Energie gesteigert werden, wie im Masterplan Klima+Energie 2020 festgelegt. Angesichts der Klimaveränderung, die einen immer größeren Aufwand bei der technischen Beschneiung nach sich zieht, müssen wir noch mehr darauf achten, dass die Energie für die Beschneiung aus erneuerbaren Quellen kommt. Wir können die Spirale aus steigenden Temperaturen und zunehmendem Aufwand für die Beschneiung in den Skigebieten nur stoppen, wenn wir bei den Klima- und Energiezielen nicht vom eingeschlagenen Weg abweichen", betonte Landesrat Schwaiger.

45 Millionen für Beschneiung

"Damit die Schneesicherheit in den Skigebieten auch künftig auf diesem hohen Niveau gehalten werden kann investierte die Salzburger Seilbahnwirtschaft zur Wintersaison 2015/2016 rund 45 Millionen Euro in die technische Beschneiung. Im Jahr davor waren es schon 38 Millionen Euro. Gleichzeitig erhöhen wir damit die Sicherheit der Anlagen und bringen sie auf den aktuellsten technischen Stand", betonte Ferdinand Eder, Fachgruppenobmann der Salzburger Seilbahnunternehmen. "Pro Kubikmeter technischem Schnee fällt ca. ein Euro an Betriebskosten für Personal-, Energie- und Reparaturen an. Je nach Größe und Modernität der Anlage kostet ein Kubikmeter technischer Schnee drei bis fünf Euro."

Sicherheit bei Speicherbecken

"Der Sicherheit der Speicherbecken für Beschneiungsanlagen gilt höchste Priorität. Darauf wird bereits beim Entwurf, welcher der wasserrechtlichen Bewilligung zugrunde liegt, größter Wert gelegt", so Schwaiger. Unter der Federführung des Landes Salzburg wurde hierfür auch der Leitfaden für Beschneiungsanlagen gemeinsam mit dem Ministerium für ein lebenswertes Österreich, den Bundesländern und der Seilbahnwirtschaft entwickelt", so Schwaiger weiter. Bei der Ausführung einer Anlage werden durch behördliche Bauaufsichten die verwendeten Materialen sowie die Materialbeschaffenheit genauestens überprüft. Die Inbetriebnahme der Anlage wird dokumentiert und alle Betriebs- und Überwachungseinrichtungen werden überprüft. Auch nach Inbetriebnahme werden die Speicherbecken regelmäßig kontrolliert, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Speicher Asitz I

Der Speicher Asitz I wurde 2004 errichtet. Bei einer Überprüfung wurden sicherheitsrelevante Abweichungen festgestellt und es wurde ein Änderungsprojekt ausgearbeitet, das schließlich 2015 wasserrechtlich bewilligt wurde. Der Gesamtinhalt des Speichers Asitz I beträgt 76.800 Kubikmeter, das Freibord zwischen Dammkrone und Stauziel einen Meter, die Breite des Uferwegs und der Dammkrone drei bis 7,5 Meter, die Wasserspiegelfläche bei Stauziel im Winter 11.700 Quadratmeter, die maximale Dammhöhe 17 Meter. Die Baukosten für Asitz I belaufen sich auf insgesamt 3,8 Millionen Euro.

Speicher Asitz II

Als Folge der Erweiterung des Skigebietes Leogang mit der Errichtung der Steinbergbahn und der Steinberg-Abfahrten I und II sowie der Anpassung der gesamten Beschneiung an den Stand der Technik stellte sich heraus, dass ein weiterer Beschneiungsspeicher errichtet werden muss.

Nach einer Prüfung möglicher Speicherstandorte ergab sich die Situierung oberhalb der Mittelstation der Asitzbahn. Unter Beiziehung der Staubeckenkommission wurde der Beschneiungsspeicher Asitz II im März 2016 wasserrechtlich bewilligt.

Der Gesamtinhalt des Speichers Asitz II beträgt zwischen Stauziel und Sohle 74.000 Kubikmeter, das Freibord zwischen Dammkrone und Stauziel 1,20 Meter, die Breite Uferweg und Dammkrone drei bis 14 Meter, die Wasserspiegelfläche bei Stauziel 9.950 Quadratmeter, die maximale Dammhöhe 27 Meter. In den Speicher Asitz II wurden insgesamt 4,3 Millionen Euro investiert. Die Gesamtschneifläche der Schneeanlage Asitz in Leogang beträgt rund 82 Hektar.

Text & Foto: Land Salzburg, LMZ

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