Hannes Parth: "Platz machen für Bär, Luchs und Wolf? Nein!"

Franz Schenner (Netzwerk Winter), Manfred Katzenschlager (WKO), Gerhard Sint (Skischulverband), Hannes Parth (Fachverband Österreichische Seilbahnen und VitAlpin-Initiator) und Franz Föttinger (Österreichische Skiindustrie). | Foto: Christa Nothdurfter
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  • Franz Schenner (Netzwerk Winter), Manfred Katzenschlager (WKO), Gerhard Sint (Skischulverband), Hannes Parth (Fachverband Österreichische Seilbahnen und VitAlpin-Initiator) und Franz Föttinger (Österreichische Skiindustrie).
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KAPRUN/SALZBURG (cn). Franz Schenner, der Sprecher vom "Netzwerk Winter", einer branchenübergreifenden Meinungsbildungs-Plattform für Wintersport und Tourismus, agiert nun auch im Vorstand des noch ganz jungen Vereins "VitAlpin". Diese Initiative wurde von Hannes Parth, dem stellvertretenden Obmann der Österreichischen Seilbahnen bzw. Chef der Silvretta Seilbahnen im tirolerischen Ischgl, gegründet.

"... die Städter wollen uns zurückdrängen"

Parth bei der Pressekonferenz zum "Forum Zukunft Winter", das vergangenen Mittwoch im Tauern Spa über die Bühne ging: "Viele NGOs und andere Vereinigungen treten mit ideologisch geprägten Ansagen für den alpinen Raum auf. Deren Ziel lautet bremsen und zurückbauen. Man hat das Gefühl, die Städter wollen uns aus unseren Tälern zurückdrängen und Bär, Luchs und Wolf Platz machen. Ich möchte VitAlpin aber nicht als Gegner, sondern als positive und konstruktive Kraft für die Menschen in den Alpen verstanden wissen. Gemeinsam mit anderen Wirtschaftzweigen wollen wir Impulse setzten, die auch künftig den alpinen Raum zugleich innovativ und im Einklang zwischen Schutz- und Entwicklungsinteressen wieterentwickeln. Dafür müssen die Seilbahnen auch weiterhin ein wesentlicher Motor sein."
Ebenfalls am Podium saßen neben Schenner und Parth Franz Föttinger von der Österreichischen Skiindustrie, Gerhard Sint vom Skischulverband und Manfred Katzenschlager von der Österreichischen Wirtschaftskammer.

"Die Feiertage liegen diesmal günstig"

Im Hinblick auf die anstehende Wintersaison zeigte letzterer sich sehr optimistisch: "Die Feiertage liegen insgesamt sehr günstig, Ostern ist früher und als der erste Schnee fiel, wurde sofort fleißig gebucht. Zuletzt wurde in der Hotellerie, in der Gastronomie und bei den Liftgesellschaften viel investiert." Wichtig für die Zukunft ist laut Katzenschlager die Spezialisierung: "Nicht jeder kann alles anbieten. Wir sind in Österreich auf einem sehr hohen Niveau, aber das Bessere ist der Feind des Guten. Durch die weltweite Vergleichbarkeit sind alle Beteiligten enorm gefordert."


Anmerkung:
Bei der nachfolgenden Abendveranstaltung im Tauern Spa konnte Franz Schenner zahlreiche Ehrengäste, Sponsoren, Förderer und Partner begrüßen. Auf dem Programm standen Vorträge von Franz Prettenthaler vom Joanneum Research Graz (Thema: "Zur Klima- und Energiebilanz der technischen Beschneiung...") und von Klaus-Dieter Koch, BrandTrust-Gründer und Markenstratege (Thema: Zukunft Winter: Abschied vom Marketing?!")
Seinen Ausklang fand der informative Abend bei einem Buffet und der Möglichkeit für persönliche Gespräche im Foyer.

HIER gibt's zahlreiche Fotos von der Abend-Veranstaltung

NACHFOLGEND NOCH DIE OFFIZIELLE PRESSEAUSSENDUNG: 

7. Forum Zukunft Winter
8. November 2017,  TauernSpa Kaprun

Nur gemeinsames Auftreten sichert Einfluss auf Entscheidungsträger!

Beim mittlerweile traditionellen Branchentreff wichtiger Meinungsbildner aus Wintersport und Tourismus betonen die Interessensvertreter und Branchensprecher der nationalen Allianz Zukunft Winter die Notwendigkeit verstärkter Zusammenarbeit.

• Für Bundesspartenobfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher (Anmerkung der Redaktion: Sie war verhindert, stattdessen ist Manfred Katzenschlager vor Ort gewesen) ist die Wintersaison in den alpinen Regionen der Motor für sichere Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Wir brauchen flexible Rahmenbedingungen und motivierte Mitarbeiter, um auf die Wünsche unserer Gäste optimal eingehen zu können. Die Attraktivität unserer Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten bietet aber auch noch zusätzliche Potentiale zur Saisonverlängerung und für den Ganzjahrestourismus. Damit verbunden ist auch die Chance das Interesse an Tourismusberufen zu steigern. Um am Markt und im Wettbewerb bestehen zu können, müssen im Zeitalter der Digitalisierung die technischen Trends und Möglichkeiten genutzt werden, ohne den Gast, wie sie betont, „zu verdigitalisieren“. „Der Tourismus wird immer ein „Mensch zu Mensch“ Geschäft bleiben, egal ob in der Hotellerie, Gastronomie oder in Skischulen. In unseren Skigebieten muss das Motto lauten „Spezialisierung und Einzigartigkeit“, dann werden wir auch in Zukunft die Nr. 1 Skination weltweit bleiben“, so Petra Nocker-Schwarzenbacher.

• Apropos Mensch: Der Obmann des Salzburger Skilehrerverbandes, Gerhard Sint, erinnert daran, dass in unseren Skigebieten täglich zig-tausend Skilehrer/innen als Beziehungsmanager mit den Gästen die meiste Zeit verbringen. Wer in den Skischulen Skifahren lernt, seine Technik verbessert oder dank der professionellen Motivation wieder Lust bekommt mehr Ski zu fahren, wird sehr schnell (wieder) zum Stammgast. Durch den neuen skitechnischen Trend „Schönskifahren“ haben die Österreichischen Skischulen für neuen Gesprächsstoff gesorgt. Wer möchte nicht gerne schöner und besser Skifahren, fragt Gerhard Sint und kennt natürlich die Antwort. „Wir bringen quasi neuen Schwung ins Skigeschäft.“ Diese von Österreichern (von wem sonst?) entwickelte Skitechnik garantiert längeres, ermüdungsfreieres, eleganteres Skifahren, vor allem für ältere Semester. Eine Zielgruppe, die, wenn sie Ski fährt, „jünger bleibt“, wie eine Studie der Sportuni Salzburg eindrucksvoll beweist. Für Gerhard Sint sind die Skilehrer/innen wichtige Meinungsbildner und Botschafter unserer Skiregionen und immer am letzten Stand der Technik.

• Der Sprecher der Österreichischen Skiindustrie berichtet über eine erfreuliche Entwicklung bei den Verkaufszahlen. Die Skiindustrie sei zwar nach wie vor von Witterungsfaktoren abhängig und das Kaufverhalten (Nachfrage) steigt, wenn der Saisonstart durch Bilder von verschneiten Winterlandschaften „aufgeheizt“ wird, aber dank der Millioneninvestitionen der Seilbahnwirtschaft ist mit der technischen Beschneiung die „Geschäftsgrundlage“ gesichert. Österreich sei auch im Hinblick auf Schneesicherheit und Pistenqualität Skination Nr. 1, wie der Sprecher der Industrie Franz Föttinger (GF Fischer) betont.
Das Weltmarktvolumen ist ziemlich stabil bei 3 Millionen Paar Ski und 3,3 Mio Paar Skischuhen. Der Langlaufmarkt dagegen mit 1,6 Mio Paar sei stärker abhängig von wirtschaftlichen Einflüssen, wie z.B. zuletzt in Russland. Speziell im Hochpreissegment punkten österreichische Markenartikel in den Langlaufmetropolen.
Österreichs Top-Marken sind nach wie vor Weltmarktführer mit über 50% Marktanteil und dank der Erfolge im Skiweltcup ist auch die mediale Präsenz nicht zu übersehen. Mit einer Exportquote von rund 80% und einer stabilen Mitarbeiterzahl von rund 2000 Beschäftigten, behauptet die Österreichische Skiindustrie ihre starke Rolle im internationalen Wettbewerb.
Skifahren sei „österreichisches Kulturgut“ und daher müsse noch mehr getan werden, um den Skinachwuchs zu fördern, Aussteiger zurück auf die Piste zu holen, Nichtskifahrern Lust zu machen, mit dem Skifahren anzufangen…, so Franz Föttinger. Österreichs Skiindustrie versteht sich schon lange als Komplettanbieter. Ski, Skischuhe, Bindungen und Accessoires (Brillen, Helme, Protektoren) der bekannten Marken sind „must have“. Der Trend geht verstärkt Richtung Convenience. Schuhe und Bindungen werden leichter, alle Hersteller entwickeln Konzepte für Boot-Fitting für optimale Passform. Skifahren wird auch immer sicherer, wie das Kuratorium für alpine Sicherheit bestätigt. Unfälle seien im organisierten Skiraum wieder um 13% zurückgegangen, so Föttinger.
Größten Wert legt die Österreichische Skiindustrie auf die Zusammenarbeit in der nationalen Allianz Zukunft Winter. Was wäre das Wintertourismusland ohne „Snow How“ und Top-Qualität made in Austria, ohne perfekte Pisten und modernste Aufstiegshilfen, ohne Skilehrer, die Gusto machen auf schön & besser Skifahren, ohne Hotellerie und Gastronomie und freundliche Mitarbeiter, die zur „Inszenierung“ unserer Wintersportregionen unverzichtbar sind.
Föttinger fordert (noch) mehr Initiativen zur Förderung von Wintersportwochen an österreichischen Schulen. „Wenn laut Lehrplan in Österreich jedes Kind in der Schule schwimmen lernen muss, warum nicht auch Skifahren oder Snowboarden?“, fragt Föttinger.

• Hannes Parth, stellvertretender Obmann der Österreichischen Seilbahnen und Chef der Silvretta Seilbahnen in Ischgl, präsentierte beim Forum in Kaprun erstmals den Verein VitAlpin. „Viele NGOs und andere Vereinigungen treten mit ideologisch geprägten Ansagen für den alpinen Raum auf. Das Ziel lautet, bremsen, zurückbauen und schließlich absiedeln“, so Parth. Parth möchte VitAlpin nicht als Gegner, sondern vielmehr als „positive und konstruktive Kraft für die Menschen in den Alpen“ verstanden wissen. Unter dem Vereinsdach haben sich zahlreiche Vertreter unterschiedlicher Branchen zusammengeschlossen. So soll VitAlpin nicht nur die Stimme des Tourismus, sondern auch jene der Industrie, der Gastronomie und anderer Wirtschaftszweige sein. „Wir bekennen uns klar zu den Alpen als Wirtschafts- und Lebensraum. Dafür wollen wir jene Impulse setzen, die auch künftig notwendige Existenzgrundlagen schaffen und den alpinen Raum zugleich innovativ und im Einklang zwischen Schutz- und Entwicklungsinteressen weiterentwickeln“, so Parth, der auch betont, dass hierfür die Seilbahnen weiterhin ein wesentlicher Motor sein werden und müssen.
Grundlage für die Gründung waren laut Parth unter anderem die „immer lauter werdenden Fantasien derjeniger, die unsere Alpen wieder zum reinen Naturraum umfunktionieren möchten und dabei keinerlei Hemmungen vor der Zerstörung historisch und kulturell gewachsener Besiedelung haben“. VitAlpin stelle sich in dieser Frage unmissverständlich auf die Seite der Menschen. „Das Leben in unseren Tälern ist nicht aus Jux und Tollerei entstanden. Es hat seit jeher unsere Regionen geprägt und somit auch den Naturraum, der ja eigentlich Kulturraum ist, geschaffen. Zudem wird hier ein hoher Anteil der heimischen Wertschöpfung lukriert und damit auch Wohlstand gesichert.“, so Parth. Damit sieht der Obmann den Verein als die neue konstruktive Kraft für die Alpen – gemeinsam und branchenübergreifend.
„Nach der Umsetzung der vereinsrechtlichen Grundlagen widmet sich VitAlpin schon bald um erste inhaltliche Aufgaben…“, so Parth.


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