Fest für das Buch
50 Jahre Lesungen in St. Johann

- Podiumsdiskussion mit Klaus Seufer-Wasserthal, Karin Buttenhauser, Günther Eisenhuber, Julia Rettenwender, O. P. Zier, Mona Müry, Elke Laznia, Marcel Illetschko.
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Zum Jubiläum der kultur:plattform rückte das Buch bei einer Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion in den Vordergrund.
ST. JOHANN. Vor ziemlich genau 50 Jahren wurde der erste Autor nach St. Johann eingeladen, um aus seinem Buch zu lesen. Ihm folgten mehr als 200 weitere Schriftsteller, die ihre Literatur in die Pongauer Bezirkshauptstadt brachten. Nach Ernst Jandl, Barbara Frischmuth und H. C. Artmann hielt nun Elke Laznia zum 50-Jahr-Jubiläum am 22. Mai eine Lesung. Dass die kultur:plattform die Jahrzehnte überstand, ist vielen engagierten Literaturliebhabern wie etwa Hans Witke zu verdanken.

- Es wurde auch zurückgeblickt auf all die Autoren, die bisher in St. Johann zu Gast waren.
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Für Literatur begeistern
Neben Lesungen organisiert die kultur:plattform St. Johann noch viele weitere Zugänge zur Literatur, wie die Poetry-Slam-Veranstaltung "Spoken Word Tage" oder die "Bücherzelle" im Ortszentrum. Dass Literatur in der Gesellschaft immer noch eine Rolle spielt, wurde in der an die Lesung von Elke Lazna anschließende Podiumsdiskussion deutlich. Moderator und Leseforscher Marcel Illetschko verwies auf den gefüllten Veranstaltungssaal mit den Worten: "Wir alle sind hier, weil wir Bücher lieben, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise."
Woher diese Liebe zu Büchern bei den Diskussionsteilnehmern kommt, zeigte sich als ganz unterschiedlich. Autor und kultur:plattform-"Stammgast" O. P. Zier meinte schmunzelnd: "In Lend hatten wir vielleicht mal zwei Wochen Sonne. An den anderen Tagen blieb mir nichts anderes zu tun übrig, als drinnen zu hocken und zu lesen." Andere wie die Verlegerin Mona Müyri wuchsen mit der Buchhandlung der Eltern nebenan auf.

- O. P. Zier (rechts) stammt aus Lend und fand im Schreiben seine Berufung.
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Zukunft des Buches
Damit Bücher nicht ihren Wert verlieren und kein Produkt der "elitären Schicht" werden, bedarf es gezielter Literaturförderung, waren sich die Teilnehmer einig. Deutschlehrerin und Schulbibliothekarin Julia Rettenwender beobachtet, dass vor allem das Vorlesen zurückgegangen ist. Gleichzeitig sieht sie aber die Jugend nicht als verloren an, denn gerade diese wüsste Bücher und schöne Buchgestaltung durch Farbschnitte zu schätzen. Buchhändler Klaus Seufer-Wasserthal betrachtete in der Diskussion die zwei Seiten von Technik in Bezug auf das Lesen. Einerseits würden Trends wie "Booktok" auf sozialen Medien das Lesen wieder "in" werden lassen. Andererseits bieten das Smartphone und andere technische Endgeräte auch eine große Ablenkung vom Lesen.

- Autorin Elke Laznia wünscht sich, dass die Buchwelt weiter bestehen bleibt.
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