Verkehrslage
Der Stau-Sommer bahnt sich an – Ortschefs bereiten sich vor
Das Land setzt im Sommer auf verschärfte Kontrollen an den Autobahn-Abfahrten, gibt den jeweiligen Ortschefs aber die Möglichkeit der physischen Sperre der Abfahrt. Einige der Pongauer Bürgermeister von Ortschaften entlang der A10 planen, im Notfall davon Gebrauch zu machen.
PONGAU. Der Stau-Sommer hat sich bereits angekündigt. An den vergangenen Wochenenden plagten sich die Blechlawinen durch das Land und verstopften nicht nur die Autobahn, sondern auch das lokale Straßennetz. Das Land setzt im Sommer erneut auf Kontrollen an den Abfahrten, um Urlauber auf der Autobahn zu halten – plant aber, diese Kontrollen genauer und mit mehr Personal durchzuführen. "
Wir stehen außerdem zurzeit in Kontakt mit den Bürgermeistern der Gemeinden, die eine Autobahnabfahrt haben. Wir prüfen die Möglichkeit einer physischen Sperre an den Abfahrten, um jeden Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn zu halten – auch die Einheimischen. Die endgültige Entscheidung liegt hier aber bei den Bürgermeistern. Sie müssen abwägen, ob der Aufwand eines Umwegs für Einheimische in Kauf zu nehmen ist", erklärt Christoph Bayrhammer, Pressesprecher von Landesrat Stefan Schnöll, der das Resort Verkehr inne hat.
Pfarrwerfen prüft Möglichkeiten
In Pfarrwerfen denkt man über die Möglichkeit einer physischen Sperre bereits nach: "Vorerst setzen wir aber auf die mobilen Einsatztrupps der Asfinag", erklärt Bernhard Weiß, Bürgermeister von Pfarrwerfen. "Zwei Mann werden im Rahmen dieses Einsatztrupps die Abfahrtssperre für den Urlaubsverkehr genau kontrollieren. Sollte diese Methode aber nicht die gewünschte Wirkung zeigen, werden wir die Möglichkeit der physischen Sperre wohl wahrnehmen und bis Mitte September an Wochenenden auf diese komplette Sperre der Abfahrt zurückgreifen."
Flachau lässt offen
In Flachau plant man unterdessen, auf Sperren an den Abfahrten der Tauernautobahn komplett zu verzichten. Das hat laut Bürgermeister Thomas Oberreiter einen ganz bestimmten Grund: "Gäste trauten sich durch die Kontrollen an den Abfahrten schon gar nicht mehr abzufahren – das wurde zum Problem. Darum lassen wir diese Kontrollen nun komplett weg und physische Sperren sind somit auch kein Thema in Flachau." Der Strom an Urlaubern nahm laut Oberreiter auch im Ennspongau in den letzten Jahren extrem zu, an eine "Patentlösung" glaubt der Ortschef aber nicht: "Solange sich so viele Leute in ein Auto setzen und in den Urlaub fahren, werden auch die Staus nicht weniger werden."
"Müssen zusammenarbeiten"
Auch in Hüttau plant man bereits für den Verkehrs-Sommer: "Der Landesrat hat uns zugesichert, dass an den Abfahrten mehr kontrolliert wird", hebt Bürgermeister Rupert Bergmüller hervor, "daher setzen auch wir vorerst auf die Kontrolle an unserer Autobahnabfahrt. Wenn der Verkehr aber unerträglich wird, werden wir die physischen Sperren in Erwägung ziehen. Aber ich glaube, dass hier mehrere Gemeinden zusammenarbeiten müssen und sich gemeinsam für diese Art der Sperre entscheiden sollten. Denn sonst hat es nur wenig Sinn, wenn der Verkehr in einem anderen Ort abfahren kann und so wieder die Bundesstraße verstopft."
Physische Sperre kaum denkbar
Für Werfen ist eine physische Sperre undenkbar, denn "mit unserem touristischen Angebot – Burg Hohenwerfen und Eisriesenwelt – müssen wir den Zielverkehr abfahren lassen", sagt Bürgermeister Hubert Stock. "Aber wir stehen natürlich auch hier im engen Austausch mit den Nachbargemeinden und im Fall der Fälle ist eine gemeinsame Vorgehensweise natürlich immer erstrebenswert."
Pannenstreifen bleibt gesperrt
Eine Idee wäre, den Pannenstreifen bei starkem Verkehrsaufkommen für den Verkehr zu öffnen und so eine weitere Spur zur Verfügung zu stellen. "Hierfür gibt derzeit aber der Bund kein grünes Licht und es werden uns vom Bundesministerium nicht die Kapazitäten zur Verfügung gestellt", erklärt Bayrhammer.
Ausbau der A10 unmöglich
Das starke Verkehrsaufkommen legt einen Ausbau der Tauernautobahn nahe, doch dieser Ausbau sei laut Bayrhammer unmöglich. "Ein Ausbau der A10 ist kein Thema. Wir vom Land Salzburg haben auch von der Asfinag noch keine Pläne dazu gehört. Es fehlt schlicht der Platz."
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