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Im Innergebirg haben Projektalmen über Jahre hinweg daran geforscht, wie man die Weidehaltung verbessern kann. Das Salzburger Almprojekt ist nun abgeschlossen und rät den Almwirten das Vieh früh auf die Alm zu treiben, gelenkte Weideführung einzusetzen und noch einiges mehr.
PINZGAU, PONGAU, LUNGAU. Die Bewirtschaftung der Almen ist einer der ältesten und wichtigsten Teile des Salzburger Landes, vor allem im Innergebirg. Da es sich um ein sehr fragiles Konstrukt handelt, muss die Almwirtschaft immer wieder an das Klima und die veränderte Natur angepasst werden. Das Salzburger Almprojekt hat über Jahre hinweg auf verschiedenen Almen im Innergebirg die Auswirkungen des Klimawandels studiert und stellt nun Lösungen parat, wie man mit den höheren Durchschnittstemperaturen und längeren Vegetationszeiten am besten umgehen sollte.
Durch die steigenden Temperaturen soll früher aufgetrieben werden.
2016 startete das Projekt, wie man die Futterflächenqualität auf den Almen verbessern kann. Nun wurde das Gemeinschaftsprojekt von der Landwirtschaftskammer Salzburg, dem Land Salzburg, dem Salzburger Alm- und Bergbauernverein und dem Maschinenring Salzburg offiziell abgeschlossen. Folgende drei Umstellung führen zur verbesserten Weidehaltung auf den Almen:
Ein früherer Auftrieb zu Beginn der Almsaison
Die Zahl der aufgetriebenen Tier an die Almweidefläche anpassen
Eine gelenkte Weideführung im Rahmen des Koppelumtriebsystemes
"Diese Maßnahmen sichern auf unseren Almen eine nachhaltige Almwirtschaft und leisten einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz", fügt der fachliche
Betreuer des Almprojektes Siegfried Steinberger von der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft hinzu.
Das sind die Ergebnisse des Almprojekts nach drei Jahren.
Die Maßnahmen wurden auf vier verschiedenen Almen über Jahre hinweg getestet und die Anzahl der aufgetriebenen Tier konnte, je nach Alm auf bis zu 50 Prozent gesteigert werden. Des Weiteren wurde die Weidedauer im Schnitt um zwei bis drei Wochen verlängert. Dafür sorgen die generell steigenden Temperaturen. Laut den Zuständigen des Almprojekts konnte auch auf allen Almen die Qualität der Weideflächen verbessert werden.
Almbegehung bei der Reiterochsenalm in Ramingstein. Links im Bild Florian und Leonhard Maier (Almbewirtschafter) sowie die ganzen Arbeitskreismitglieder.
"Durch den frühen Auftrieb kann die Verungrasungen und Verbuschungen, welche durch die wärmeren Temperaturen verstärkt wird, eingedämmt werden. Rinder fressen beispielsweise die Sprösslinge des Almapfers. Ausgewachsene Pflanzen werden jedoch vermieden und müssen mühsam beseitigt werden", erklärt Petra Fürstauer-Reiter, Almwirtschaftsberaterin LK-Salzburg.
Pilotprojekt entstand 2015
2015 entstand die erste Projektalm im Pongau, die Probleme der maschinellen Freistellung, wie zu schneller Wachstum bei nicht gewollten Gräsern, durch eine gelenkte Weideführung, beseitigen soll. Bei der gelenkten Weideführung werden die Rinder auf einer Koppel (eingezäunter Weide) gehalten, welche durch die regelmäßige Versetzung der Tiere neue Areale aufmacht. So können die Kühe nicht nur das frische und junge Gras fressen und Verungrasungen und Verbuschungen werden vermieden.
Bereits das Pilotprojekt war ein Erfolg, weshalb 2016, vier Almen das Salzburger Almprojekt starteten und ihren Betrieb auf ein Klimawandel angepasstes Weidemanagement umstellten.
Gelenkte Weideführung ist zwar arbeitsintensiver, hat aber Vorteil gegenüber maschineller Freistellung.
Die Daten der Almen sehen sehr vielversprechend aus. Die Landwirte an den Standorten Dienten, Mittersill (Pinzgau) und Rammingstein (Lungau) konnten ihre Gesamtweidetage und Anzahl der Rinder steigern. Alle Almwirte konnten ihre Rinder früher auf die Alm treiben.
Die konkreten Zahlen der Reiterochsenalm in Rammingstein sehen wie folgt aus. Mann konnte ein Plus von 2.295 Gesamtweidetage (+57%) und 16 Rindern (+53%) verzeichnen. Der Auftrieb fand nach der Umstellung zwei Wochen früher, bereits am 12 Mai statt.
Die Weiglalm in Krimml. Im Bild die Zuständigen des "Almprojektes mit Almbauer Bernhard Klammer (rechts außen).
Die Weiglalm im Pinzgauer Krimml schloss sich erst 2021 dem Projekt an. Vor vier Jahren holte sich Klammer bei der Bauernkammer Rat, wie man gegen den Hahnenfuß vorgehen kann. Siegfried Steinberger bot den Krimmler an, im Rahmen des Almprojekts zu helfen. "Seit dem habe ich viel verändert. Wir haben mehr Vieh auf der Alm, die Koppel wurde verkleinert und das Zufüttern von Heu eingestellt", erklärt der Landwirt. Abschließend meinte der Pinzgauer, dass Projekt funktioniere einwandfrei, sogar bei seinem Milchkuhbetrieb. Man muss die Umstellung nur zulassen.
Auch Thomas Schafetter, Almwirt des Pilotprojektes 2015 behielt die Veränderungen bei: "Ich muss zwar die Koppeln öfter umstellen jedoch kann ich mehr Vieh halten und rund 2-3 Wochen früher auf die Alm. Auch die Weide an sich ist um einiges besser geworden."
"Das Projekt ist zwar vorbei, aber die richtige Arbeit startet erst jetzt. Wir werden Interessenten in ganz Österreich helfen ihren Betrieb umzustellen und den Personen die sich nicht ''drüber trauen' in kleinen Schritten die Vorteile aufzeigen. Momentan helfen wir einer Alm im Tennengau sich umzustellen", erzählt Fürstauer-Reiter abschließend.
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