Ein neuer ist in der Stadt
St. Johanns neuer Stadtpfarrer Andreas M. Jakober will alte Worte in die Sprache der Zeit "übersetzen".
"Schön langsam komme ich an. Die St. Johanner machen es mir sehr leicht, hier Fuß zu fassen. Ich lerne die Menschen, die Institutionen und Vereine nach und nach kennen. Bis ich mich richtig eingearbeitet habe, werden aber erfahrungsgemäß zwei Jahre vergehen", sagt der neue St. Johanner Pfarrer Andreas M. Jakober. Zuvor war er Pfarrer in St. Gilgen, St. Konrad-Abersee und Pfarrprovisor in Fuschl. "Jetzt 'nur' für eine Gemeinde zuständig zu sein, ist einerseits einfacher, weil man nur einer Kirche und einem Pfarrgemeinderat gereicht werden muss, andererseits sind die Dimensionen in St. Johann natürlich andere. Ich habe nächstes Jahr z.B. sechs Erstkommunionsklassen. Da müssen die Begegnungen natürlich anderes organisiert werden", so Jakober, der sich selbst als konservativ aber nicht fundamentalistisch beschreibt. "Was die christlichen Werte und katholischen Traditionen angeht, bin ich Konservativ. Ich versuche aber, die alten Bilder und Worte in neuer Sprache zu sprechen und mit neuen Symbolen zu 'zeichnen'."
Alte Architektur neu sehen
Aus diesem Grund sprechen den Pfarrer auch die modernen Kirchenfester im St. Johanner Dom an und auch mit der Lichtinstallation im Zuge des Lichtadvents hat sich Jakober schon angefreundet. "Architektur ist eines meiner Interessensgebiete. Wir Pfarrer haben immer auch den Auftrag die (meist sehr) alte Architektur der Kirchen zeitgemäß zu nutzen und zu gestalten. In St. Johann hat das schon sehr gut begonnen."
Dom erfahrbar machen
Wie mit der guten Basis noch besser umgegangen werden könnte, dafür hat Pfarrer Jakober schon ein paar Ideen: "Ich würde für die gesamte interessante Architektur des Doms und der Annakapelle gerne eine Leitsystem für Besucher und Einheimische erstellen. In ihm muss die Geschichte aufbereitet sein und die Gebäude als Kulturgut erfahrbar gemacht werden – wie in einem Museum."
Anders durch den Advent
Diese Gestaltungsfreiheit ist dem Pfarrer auch in seiner Arbeit wichtig. "Ich habe eine große Ikone in der Kirche aufstellen lassen und der Adventskranz steht am Boden, damit die Kinder die Kerzen anzünden können. Das sind kleine Änderungen mit hoffentlich positiver Wirkung", sagt Andreas Jakober. Zwei weitere Änderungen in der Adventszeit hat der Pfarrer veranlasst: "Der Familiengottesdienst wird in der Pfarrkirche, nicht in der Kapelle im Seniorenheim gefeiert. Und die Rorate findet um 6 Uhr statt. Danach gibt es keine weitere Messe am Vormittag."
Bienen und Garteln entspannen
Im Sommer werden die St. Johanner ihren neuen Pfarrer wohl häufig im Garten neben der Kirche antreffen. "Ich nehme ein Bienenvolk aus St. Gilgen mit und finde Entspannung in der Gartengestaltung. Ich hoffe, dass wir den Garten neben der Kirch schön und nützlich bebauen können", so Jakober, der sich in St. Johann sicher bald heimisch fühlen wird – denn: "Heimat ist für mich dort, wo Kontakte gelingen."
Zur Sache:
Werdegang des Pfarrers: Der gebürtige Taxenbacher absolvierte die HAK in Zell am See und studierte danach in Salzburg Theologie. Nach dem Studium war er Diakon in Golling und Schüttdorf, danach Kooperator in Tamsweg. Es folgen drei Jahre in Namibia. Nach dem Missionseinsatz war Andreas Jakober Pfarrer in Jochberg und Aurach. Über zehn Jahre arbeitete er immer wieder als Bordgeistlicher auf Kreuzfahrtschiffen.
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