"Einfach der Nase nach" kann Leben retten

- Yessy im vollen Einsatz mit ihrem Hundeführer Gerhard und Ausbilder Roland.
- hochgeladen von Anita Empl
Fast ein Drittel der Bergrettungseinsätze 2017 waren Suchaktionen, denn die häufigsten Hilfsaktionen sind „Sturz“, „Absturz“ und „Verirren“. Unverzichtbar sind hier die Bergrettungshunde.
ST. JOHANN. Der neue Bergrettungshunde Referent Georg Hettegger aus Großarl sprach mit den Bezirksblättern über die Arbeit mit den Hunden. Seit 1987 ist er aktives Mitglied der Bergrettung. Die letzten fünf Jahre mit intensivieren Engagement und solange ist auch seine Hündin Luna dabei. Die Entlebucher Appenzeller Dame ist einer von 25 Hunden die für eine sichere Heimkehr verirrter Wander sorgen. „Übers Jahr bringt man mit seinem Hund sicher einige 100 Einsatzstunden zusammen“, erklärt Georg Hettegger.
Die Chemie muss stimmen
Bei der Auswahl der Hunde sei es entscheidend, dass der Hund und sein Führer gut zusammenpassen. „Wenn das funktioniert, ist schon viel geschafft“, ist sich der neue Referent sicher. Die Ausbildung eines Rettungshundes beginnt schon im Welpenalter. Ab der achten Woche wird mit dem Training begonnen. Für ein gutes Verhältnis sei die Zeit bis zur 16. Woche relevant, hier wird der Hund auf seinen Halter geprägt. Alles was er in dieser Phase lerne bliebe für immer im Gedächtnis verankert. „Passt das jetzt schon zusammen, ist die spätere Arbeit ein Klacks“, sagt Hettegger. Die Ausbildung zum Bergrettungshund dauert drei Jahre, wobei im Winter und Sommer trainiert wird. Die Arbeit mit den Tieren sei sehr intensiv, trotzdem stelle sich erst mit der Zeit heraus ob ein Hund wirklich geeignet ist. „Genauso wie man nicht aus jedem Sängerknaben einen Opernsänger machen kann, wird nicht aus jedem Hund ein Rettungshund“, erklärt Hettegger sehr anschaulich. Auch der Hundeführer müsse ein straffes Programm absolvieren. Im Idealfall sollte er bereits ausgebildeter Bergretter sein.
Der Nase nach
In Salzburg gibt es derzeit vier Mantrailer-Teams, die speziell auf die Personensuche trainiert sind. Sie seien besonders bei Suchaktionen im Sommer wichtig, Einsätze bei denen der Gesuchte mit dem Hubschrauber geborgen werden muss. Die Hunde finden allein durch den Geruch eines Kleidungsstückes die gesuchte Person.
Bergsport immer beliebter
Der Trend zum Bergsport ist in den letzten Jahren gestiegen. Das bedeute, dass mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind, aber auch dass die Informationsbeschaffung immer besser werde. Obwohl im vergangenen Jahr rund 500 Einsätze in Salzburg stattgefunden haben, sei die Zahl in Relation zu den Sportlermengen gering. Wichtig sei es sich gut vorzubereiten und seine eigenen Reserven realistisch einzuschätzen. Einen Vorteil böten auch die verbesserten technischen Hilfsmittel, wie Airbagrucksack oder Lawinensuchgeräte. Hier müsse man aber auch die Zeit investieren und sich damit vertraut machen, bevor sie zum Einsatz kommen. Ein Restrisiko bleibe immer, aber vernünftig voraus denken helfe.
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