Geldstrafe

FMA verhängt 100.000 € Strafe gegen Raiffeisenbank im Pongau

Wie die österreichische Finanzmarktaufsicht am Dienstag bekannt gab, muss die Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben eine Strafe von 100.000 Euro Strafe zahlen. Grund dafür sei die Verletzung ihrer Sorgfaltspflicht zur Verhinderung von Geldwäsche. 

ALTENMARKT IM PONGAU. Es war einer der großen Pongauer Finanzskandale der letzten Jahre, als bekannt wurde, dass eine Flachauer Wirtsfamilie 3,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen hatte. Nun hat dieser Fall auch Konsequenzen für die örtliche Raiffeisenbank.

3,5 Millionen hinterzogen

Die Strafe der Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben geht auf einen großen Steuerhinterziehungsfall im Pongau im Jahr 2019 zurück. Damals fand die Salzburger Steuerfahndung bei einer Hausdurchsuchung bei den Betreibern des Flachauer Apres Ski Lokals Hofstadl in Flachau Bargeld und Sparbücher mit Schwarzgeld in einer Gesamthöhe von mehr als 3,5 Millionen Euro. Im Safe der Familie und in einigen Taschen sollen knapp 780.000 Euro in Bargeld sowie über 200 Sparbücher (großteils Losungswortsparbücher) mit einer Gesamteinlage von mehr als 2,7 Millionen Euro sichergestellt worden sein.

2021 kam es dann zum Prozess gegen die Betreiber des Flachauer Apres Ski Lokals. Mutter und Sohn wurden zu insgesamt 3,5 Millionen Euro Geldstrafe verurteilt. Da die beiden sowohl geständig als auch wahrscheinlich zuvor unbescholten waren, wurde die Hälfte der Summe damals nur bedingt verhängt.

FMA verhängt Sanktionen

Eine Strafe von 100.000 Euro verhängt die FMA gegen die Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben. Dies gab die Finanzmarktaufsicht am Dienstag bekannt. Der Grund: Die Bank habe zwei konkrete Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht zur Verhinderung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung begangen. Laut der FMA habe "die Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben es in einem konkreten Anlassfall unterlassen, die betroffenen Geschäftsbeziehungen in die Risikoklasse „hoch“ umzustufen sowie eine Geldwäscheverdachtsmeldung zu erstatten". Das Straferkenntnis ist rechtskräftig.

"Nicht mehr möglich"

Im Gespräch mit den RegionalMedien Salzburg erklärt Anna Doblhofer-Bachleitner vom Raiffeisen Landesverband, dass man den Fall der Raiffeisenbank Altenmarkt-Flachau-Eben durchaus als Anstoß genommen hat, um Veränderungen durchzuführen.

"Wir sprechen hier von Sparbüchern, die in einem schon sehr lange zurückliegenden Zeitraum angelegt wurden. Viele dieser Sparbücher wurden als Losungswortsparbücher angelegt, da wir damals noch die Regelung hatten, dass man Sparbücher mit einer Einlagesumme von bis zu 15.000 Euro ohne Legitimierung auf eine bestimmte Person anlegen konnte. Zum Zugriff auf diese Sparbücher wurde nur ein Losungswort benötigt. Diese Vorgehensweise ist jetzt nicht mehr möglich."
_{Anna Doblhofer-Bachleitner, Vorstand Raiffeisenverband Salzburg}

Laut Anna Doblhofer-Bachleitner liegt es genau an dieser historischen Vorgangsweise, dass man auf Fälle wie den des Hofstadls schwer draufkommt. Aus gegebenem Anlass wurden daher Restrukturierungen vorgenommen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult.

"Ein solcher Fall sollte, so wie wir jetzt aufgestellt sind, eigentlich nicht mehr vorkommen können", so Doblhofer-Bachleitner.

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