Radinfrastruktur
Sepp Winter ruft zu Raddemonstation in St. Johann auf

- Sepp Winter ist Initiator der Raddemo in St. Johann.
- Foto: Winter
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Am 16. Mai ruft Sepp Winter zur „1. St. Johanner RADDEMO“ auf. Mit der Aktion will er auf die zahlreichen Schwächen im Radwegenetz aufmerksam machen – und fordert mehr Sicherheit, Infrastruktur und Rücksicht für Radfahrer im Ort.
ST. JOHANN IM PONGAU. Am 16. Mai findet in St. Johann die erste Fahrrad-Demonstration der Stadt statt. Initiator ist Sepp Winter, der mit der Veranstaltung auf die aus seiner Sicht unzureichende Rad-Infrastruktur im Ort aufmerksam machen will. Unter dem Motto „Für ein stressfreies Radfahren in St. Johann“ soll die geplante Route durch den Ort die bestehenden Schwächen im Wegenetz sichtbar machen.
„Dass in St. Johann Radfahren nicht nur körperlich anstrengend sein kann, wissen sicher alle, die im Ort mit dem Rad unterwegs sind“, schreibt Winter. Die topografische Lage zwischen Unter- und Obermarkt stelle bereits eine natürliche Herausforderung dar – doch anstatt durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen, würden bestehende Verkehrsregelungen und Markierungen die Situation für Radfahrer noch weiter verschärfen.

- Die geplante Route für die Demo.
- Foto: Winter
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Fehlende Radwege, riskante Verkehrsführung
Besonders kritisiert wird etwa die Situation in der Leo-Neumayr-Straße und der Kappacherstraße: „Es ist bis jetzt anscheinend unmöglich, einen sicheren Streifen (mit Sperrlinie und rot markiert) für Radfahrer zu installieren.“ Wer dort entgegen der Einbahn fahre, begebe sich in akute Gefahr – viele würden ausweichen und über den Park fahren, um parkenden und ausparkenden Autos zu entkommen.
Auch die Begegnungszone rund um den Stöcklwirt sei für Radfahrer „keine Begegnungs-, sondern eine direkte Konfrontationszone mit den Autos“, schreibt Winter. Zudem bemängelt er die spärliche Bodenmarkierung: Während es im Burgenland alle 20 Meter Hinweise für Radfahrer gäbe, fehle in St. Johann selbst bei bekannten Problemstellen eine klare Beschilderung – etwa auf der Strecke vom Trepplweg zur Promenade oder vom Bezirksgericht in den Obermarkt.
Besonders der Gasserbühel wird als gefährlich beschrieben: „Dieser bietet immer bestes Horror-Actionkino, wenn Autofahrer bergauf Radfahrer überholen wollen.“ Winter fordert, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Radfahrer nicht auf diese Strecke zu zwingen. Die Eurofunkstraße sei eine sicherere Alternative.

- Fehlende Radwege sind Sepp Winter ein Dorn im Auge.
- Foto: Pixabay
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Kein Radständer, keine E-Ladestation, kein Weg ins Alpendorf
Winter sieht nicht nur im Straßenverkehr Aufholbedarf: Auch die grundlegende Infrastruktur für Radfahrer lasse zu wünschen übrig. So gebe es im gesamten Untermarkt keinen einzigen Radständer. Vorschläge wie Standorte beim Nagl-Parkplatz, vor dem Sporthaus Wielandner oder beim großen Baum beim Adeg-Markt hält er für einfache, aber notwendige Maßnahmen. Auch E-Bike-Ladestationen seien Fehlanzeige – „es scheint, als habe man noch nicht wahrgenommen, dass es mehr Radfahrer im Ort gibt.“
Als besonders problematisch sieht Winter die fehlende Radverbindung zwischen dem Ortskern und dem Alpendorf: „Man hat von Hängebrücken geträumt, es aber nicht für nötig gehalten, für Radfahrer einen Weg zu schaffen.“ Gerade angesichts des E-Bike-Booms – auch unter Touristen – sei der aktuelle Zustand „ein unmöglicher Zustand, der dringend behoben werden sollte.“
Auch die gesperrten Rad- und Wanderwege am Hahnbaum sind Sepp Winter ein Anliegen. Ein konstruktiver Neuanfang in den Gesprächen mit Grundeigentümern sei überfällig, um die Situation zu verbessern. Winter vermutet, dass bisherige politische Entscheidungen diesen Dialog erschwert hätten – nun aber sei es „höchst an der Zeit“ für eine Lösung.
Mit der geplanten Demonstration am 16. Mai möchte Sepp Winter nicht nur Missstände aufzeigen, sondern auch ein öffentliches Signal setzen: für mehr Sicherheit, Rücksicht und eine fahrradfreundliche Stadt. Seine Forderung: „Ein friktionsfreies Umfeld mit Fahrrad-Infrastruktur für alle – Einheimische wie Touristen.“
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