Wasserrettung Bischofshofen
Sie steigen seit 40 Jahren für uns ins Wasser
Die Ortsstelle der Wasserrettung Bischofshofen feiert heuer ihren 40. Geburtstag.
BISCHOFSHOFEN (aho). Es waren acht Idealisten, die 1980 in Bischofshofen eine eigene Wasserrettungsortsstelle gründeten. Sie waren bereits Mitglieder der Wasserrettung in St. Johann sowie der Feuerwehr Bischofshofen – darunter der erste Ortsstellenleiter Reinhard Sperl sowie Herbert Gewolf sen., der heute noch aktiv ist. Nicht zuletzt aufgrund des Kraftwerksbaus hat sich der damalige Bürgermeister Josef Kert stark für eine eigene Ortsstelle eingesetzt.
Zweitgrößte Ortsstelle
Die Wasserrettung Bischofshofen war bei ihrer Gründung neben St. Johann und Dorfgastein die dritte Ortstelle im Bezirk. Die Einsatzorganisation wuchs rasch an und zählt heute – 40 Jahre später – 36 aktive Mitglieder und 14 in der Jugendgruppe. Mit insgesamt 269 Mitgliedern (inkl. unterstützenden) ist Bischofshofen die zweitgrößte Ortsstelle im Land, nach der Stadt Salzburg.
Einsätze haben sich verändert
Die Arbeit der Wasserrettung habe sich in den letzten vier Jahrzehnten vor allem im technischen Bereich stark verändert, berichtet Ortsstellenleiter Markus Gewolf: "Die Digitalisierung brachte neue Alarmierungssysteme sowie den Digitalfunk, welcher auf alle Einsatzorganisationen ausgerollt wurde. Auch Fahrzeuge und Boote wurden aufgrund der steigenden technischen Ausrüstung immer umfangreicher. Moderne Systeme wie das 'Side Imaging Sonar' – ein Ortungsgerät für Unterwasser – gehören schon zur Standardausrüstung eines Wasserrettungsbootes." Auch die Ausbildung für Taucher, Wildwasserretter und Schiffsführer sei auf einem hohen Level angekommen. Das sei allerdings auch erforderlich, weil z. B. Trendsportarten immer extremer würden und die Unfallgefahr dadurch steige. "Nicht verändert haben sich zum Glück die Kameradschaft und der Zusammenhalt im Vereinsleben", ist Gewolf stolz.
Präventionsarbeit nimmt zu
Grundsätzlich gliedern sich die Aufgaben der Wasserrettung in vier Säulen: Einsatzdienst, Ausbildung eigener Kräfte, Breitenausbildung mit Schwimm- und Rettungsschwimmkursen sowie die Prävention. "Die Ausbildung im präventiven Bereich hat sich intensiviert. Schwimmkurse und Schwimmscheine erfreuen sich großer Beliebtheit", erzählt der Bischofshofener, der gleichzeitig im Landesverband der Wasserrettung als Pressereferent tätig ist.
Zeugstätte selbst umgebaut
Als größten Meilenstein der Vereinsgeschichte bezeichnet Gewolf den Beginn der Umbauarbeiten für die neue Zeugstätte im Jahr 2000 nach vierjährigen Verhandlungen mit der Gemeinde. Das alte Feuerwehrhaus wurde dafür in Eigenregie umgebaut. Gleichzeitig wurde das erste neue Einsatzfahrzeug – damals das modernste Wasserrettungsfahrzeug Österreichs – angekauft. 2007 stationierte schließlich der Landesverband in Bischofshofen ein modernes Arbeitsrettungsboot, das auch in anderen Bundesländern und 2014 bei einem Hochwasser in Bosnien zum Einsatz kam. Besonders stolz sind Gewolf und seine Bischofshofener Mannschaft auf die 1993 gegründete Jugendgruppe: "Mehr als die Hälfte der heutigen Einsatzkräfte kommen aus der eigenen Jugend", schildert der 33-Jährige.
Jubiläumsfest verschoben
In der Corona-Situation hat man auf Empfehlung des Landesverbands den Dienstbetrieb völlig heruntergefahren, Ausbildungen und Übungen abgesagt und Kurse verschoben. Ein Zusammentreffen der Mitglieder findet nur im Einsatzfall statt. "Höchste Priorität für uns ist es, das Virus nicht in die Einsatzmannschaft einzuschleppen. Deshalb werden bei jedem Ausrücken Masken verwendet", sagt Gewolf. Nachdem das Jubiläum heuer zum geplanten Termin aufgrund der Veranstaltungssperre nicht gefeiert werden kann, will man das Fest im Juni 2021 beim traditionellen Sonnwendschwimmen nachholen. Geplant ist ein Erlebnisnachmittag für Kinder, an dem alle Einsatzorganisationen im Ort mitwirken.
Fahrzeug wird ausgetauscht
Im eigenen Fuhrpark arbeitet man bereits an einem großen Projekt: "Nach 20 Jahren ist unser technisches Einsatzfahrzeug demnächst auszutauschen. Die finanziellen Mittel dafür aufzubringen ist eine große Herausforderung für uns", sagt Gewolf. Für die nächsten 40 Jahre wünscht er sich vor allem unfallfreie Einsätze: "Für mich ist das Wichtigste, dass alle Einsatzkräfte wieder gesund und unverletzt zu ihren Familien zurückkehren. Unser Einsatzgebiet mit den Flüssen und Bächen birgt so manche Gefahren. Die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzorganisationen funktioniert in unserem Einsatzgebiet gut und ich hoffe, dass das auch so bleibt."
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