Toni Gruber & Sophie Grill
Para-Ski-Weltmeister über ihren einzigartigen Sport
Para-Skiing vereinigt die Sportarten Skifahren und Fallschirmspringen zu einem ungeahnten Spektakel. Damit diese einzigartige Sportart, welche noch in ihren Kinderschuhen steckt, mehr Aufmerksamkeit erhält, haben uns Toni Gruber und Sophie Grill die Vorzüge ihrer Sportart erklärt.
ST. JOHANN, PUCH, ITALIEN. Es wurde gecarved, geflogen und gejubelt. Diese Konstellation an Sport und Emotionen kann man wohl nur im Para-Skiing erleben. Die Weltmeisterschaft und Saison ist nun vorbei und der mehrfache Para-Ski Weltmeister Toni Gruber aus St. Johann und die Weltmeisterin der Damen, Sophie Grill aus Puch, geben uns Einblicke, wie die letzte Saison verlaufen ist und was einem im freien Fall, 1.200 Meter über den Boden, durch den Kopf geht.
Saison war ein voller Erfolg
Die Saison und Weltmeisterschaft nahm für die Salzburger in Italien ein glorreiches Ende. Der St. Johanner Toni Gruber, Fallschirmspringer des HSV Red Bull Salzburg, konnte trotz starken Turbulenzen die Lüfte und Pisten Italiens bezwingen und in der allgemeinen Klasse den dritten Platz erreichen. Mit seinen Teamkollegen Sebastian Graser, Manuel Sulzbacher und Michael Urban konnte der Salzburger auch die Team-Gesamtwertung gewinnen.
Obwohl Sophie Grill das Event in Italien auslassen musste, konnte sie den Weltmeistertitel nach Salzburg holen. Da nicht nur die jetzige, sondern auch die zwei vorherigen Saisonen für den Weltmeistertitel mit einberechnet werden, konnte sich die Fallschirmspringerin des HSV Red Bull Salzburg dank ihrer konstanten Leistungen in den letzten zwei Jahren zur Weltmeisterin küren. "Für nächstes Jahr ist mein Ziel, den Titel zu verteidigen und wieder aktiv zu zeigen, was ich in meinem Sport leisten kann", so Sophie Grill.
Kribbeln während des freien Falls
Viele können sich wohl nicht vorstellen, wie es ist, 1.200 Meter über den Boden auszusteigen und anschließend zu versuchen ein zwei Zentimeter großes Ziel anzuvisieren. Laut Toni Gruber springen meist vier Athleten gleichzeitig ab, deshalb muss bereits am Boden alles akribisch durchgeplant werden. Also wird, bevor man sich in die Lüfte hebt, der Absprungpunkt, die Reihenfolge und wer, wann den Fallschirm öffnet besprochen. "Kurz vor dem Absprung hat man lange Zeit ein gutes "Kribbeln". Desto öfter man springt, vergeht die Nervosität jedoch und man denkt nur mehr an die perfekte Landung", erklärt Toni Gruber.
"Wichtig ist es, sich von nichts und niemandem ablenken zu lassen. Vom Einstieg in den Helikopter bis zur Landung ist man durchgehend wahnsinnig konzentriert."
Para-Ski Weltmeisterin Sophie Grill
Nachwuchsspringer willkommen
Die amtierende Weltmeisterin hat für alle jungen Sportler, die sich unsicher sind, ob sie das Zeug zum Para-Skier haben, eine klare Botschaft. "Ich kann nur jedem raten, die Sportart auszuprobieren. Nachwuchs wird immer gesucht und es ist eine toller Sport, der viel Freude bereitet." Laut Toni Gruber gibt es vom HSV Red Bull jedes Jahr Schulungen und der Verein fördert und unterstützt junge Leute mit Material und Trainingsmöglichkeiten. Die beiden Athleten weißen jedoch darauf hin, dass eine gewisse Sportlichkeit und skifahrerisches Talent von großem Vorteil sind. "Das Fallschirmspringen hingegen ist reine Gefühlssache und kann man nur beim Tun richtig erlernen", so die 23-jährige Sophie Grill.
Keine Sommerpause
Beide Sportler sind nach eigener Aussage bereits motiviert auf die neue Saison. Im Sommer wird vermehrt der Fokus auf das Fallschirmtraining gelegt und das Training auf der Piste kann erst wieder bei kälteren Temperaturen starten. der Für Toni Gruber steht vorerst das Zielsprung-Training im Fokus. Bereits Ende April startet das erste Trainingslager.
"Da nächstes Jahr eine WM freie Saison startet, ist das Ziel ganz klar der Weltcupsieg."
St. Johanner Para-Skier, Toni Gruber
Für Sophie Grill gibt es im Sommer keine Wettkampfpause. Die Pucherin nimmt dieses Jahr bei der militärischen Fallschirmsprung WM in der "Erwachsenen-Klasse" teil und will an ihre Erfolge in der Nachwuchsklasse anschließen. Für die nächste Para-Ski Saison hat sie sich das Ziel gesetzt, wieder gut mit zu mischen und natürlich den Titel zu verteidigen.
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