Zwischensaison im Pongau
Arbeitslosenquote steigt im April auf 6,7 Prozent
Die Daten des AMS zeigen für den April eine steigende Arbeitslosigkeit im Pongau, die vor allem durch die Zwischensaison im Tourismus getrieben wird. Während die Langzeitarbeitslosigkeit zurückgeht, steigt die Zahl junger Menschen ohne Job.
PONGAU. Der Leiter der AMS-Bezirksstelle in Bischofshofen, Thomas Burgstaller, gewährt einen Einblick in die aktuelle Lage am Pongauer Arbeitsmarkt. Die aktuelle Zwischensaison führt zu einer steigenden Arbeitslosigkeit bei einem hohen Beschäftigungsniveau.
Tourismus treibt Arbeitslosenquote nach oben
Die AMS-Daten für den April umfassen 2.516 arbeitslose Personen im ganzen Bezirk. Die Arbeitslosigkeit liegt damit im Pongau bei einer vorläufig geschätzten Quote von 6,7 Prozent. Damit liegt der Bezirk leicht über dem österreichweiten Wert von 6,2 Prozent und doch relativ klar über der Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent im ganzen Bundesland Salzburg. "Hier spürt die Region trotz des hohen Beschäftigungsniveaus die saisonale Beschäftigungsabhängigkeit des Arbeitsmarktes", erklärt Burgstaller.
Das zeigt sich umso eindrucksvoller bei einem genaueren Blick auf die Zahlen: Nach dem Auslaufen der Wintersaison sind 61 Prozent der Arbeitslosen im Bezirk, also 1.540 Personen, dem Hotel- und Gastgewerbe zuzuordnen. "72 Prozent der Arbeitslosen aus dieser Branche haben jedoch bereits eine Zusage für eine Einstellung oder eine Wiedereinstellung", analysiert der Leiter des AMS in Bischofshofen.
Mehr offene Stellen als Suchende
Weiters gibt es im Bezirk aktuell mehr offene Stellen als Arbeitssuchende. Auf 1.395 Stellen kommen demnach 1.158 Suchende. Bei Lehrstellen ist dieses ungleiche Verhältnis noch eklatanter:
Auf 15 registrierte Lehrstellensuchende kommen 247 sofort verfügbare Stellen. Hier muss allerdings bedacht werden, dass die Vermittlung von Ausbildungsplätzen oftmals über direkte Kontakte vonstatten geht und viele Jugendliche somit beim AMS garnicht vor ihrem Ausbildungsantritt registriert werden.
Weniger Langzeitarbeitslose, mehr Jugendliche
Die Langzeitarbeitslosenquote im Pongau ist indessen weiterhin rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es hier ein Minus von rund 30 Prozent. "Hier zeigt sich, dass dieses Arbeitskräftepotenzial nun stärker angenommen wird", erklärt Burgstaller. Dennoch sind nach wie vor 131 Pongauerinnen und Pongauer länger als ein Jahr arbeitslos.
Als Hauptfaktoren dafür führt der Experte das oftmals hohe Alter der Betroffenen und gesundheitliche Probleme an. Außerdem führe auch eine geringe Ausbildung zu einer höheren Gefahr der Arbeitslosigkeit. "Das zeigt sich auch in der aufflammenden Jugendarbeitslosigkeit mit einem Plus von 18,4 Prozent auf 322 Arbeitslose bei den unter 25-Jährigen", so Burgstaller.
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