Jugendgästehäuser
Ohne Hilfen droht Verlust einer ganzen Skigeneration

Begeisterte Kinder beim Schulskikurs gibt es seit fast zwei Jahren nicht mehr – das trifft vor allem Salzburgs Jugendhotellerie schwer.  | Foto: Nadja Schilling
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Die Jugendgästehäuser stehen vor dem Aus. Neos Salzburg drängt die Bundesregierung zur Wiedereinführung von Unterstützungsfonds. Sonst drohe eine Pleitewelle und der Verlust einer ganzen Generation von Skigästen. 

SALZBURG, PONGAU. Dass die Corona-Einschränkungen massive Probleme für die Hotellerie mit sich gebracht haben, ist hinlänglich bekannt. Noch härter trifft es in dieser Branche die Jugendgästehäuser, die praktisch seit knapp zwei Jahren keine Gäste mehr empfangen und Gefahr laufen, in Konkurs zu schlittern. Neos Salzburg fordert daher Unterstützungsmaßnahmen und hat dazu einen Antrag im Landtag eingebracht. Konkret fordert die Partei die Wiedereinsetzung des Corona-Stornofonds für Jugendgästehäuser. 

Schulen verzichten auf Skikurse

"Wir dürfen unsere Jugendhotellerie nicht im Stich lassen, sie zählt zu den am meisten betroffenen Sparten der Pandemie", sagt die Pongauer LAbg. Liesl Weitgasser, Tourismussprecherin von Neos Salzburg. Die Situation sei in Jugendgästehäusern verschärft, da entweder das Reisen behördlich untersagt wurde oder Schulen aufgrund der unsicheren Corona-Lage davon Abstand genommen hätten, z. B. Wintersportwochen zu veranstalten, heißt es im Antrag. Das treffe vor allem das Bundesland Salzburg hart, das bisher Gastgeber für 50 Prozent aller Schulskikurse in Österreich war. 

LAbg. Liesl Weitgasser (Neos Salzburg): "Wir dürfen unsere Jugendhotellerie nicht im Stich lassen." | Foto: NEOS
  • LAbg. Liesl Weitgasser (Neos Salzburg): "Wir dürfen unsere Jugendhotellerie nicht im Stich lassen."
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Jeder zweite Schulskigast kam nach Salzburg

Ein Blick auf die Zahlen der SalzburgerLand Tourismus GmbH zeigt die drastische Entwicklung: In der Wintersaison (September bis April) 2018/19 vor Corona gab es österreichweit mehr als eine Million Nächtigungen in der Branche, das entspricht knapp 250.000 Schülerinnen und Schülern nur im Winter. Rund die Hälfte davon entfiel auf Salzburg als beliebteste beliebteste Destination für Schulskikurse. Etwas mehr als 100 Jugendhotels gibt es im Bundesland, davon rund 30 – teils große – Betriebe im Pongau. 8.000 der insgesamt 14.000 Salzburger Jugendgästebetten entfallen auf den Pongau. Ein Drittel der Gäste in diesem Segment kommt dabei aus Österreich, der Rest aus dem Ausland.

Nächste Skifahrer-Generation geht verloren

In der Wintersaison 19/20, die mit dem Lockdown am 16. März vorzeitig beendetet wurde, gab es nur noch 830.000 Nächtigungen (190.000 Schülerinnen und Schüler). Die Saison 20/21 war ein Totalausfall, die Vorzeichen für bevorstehende Saison sind alles andere als positiv. Die Folgen sind laut Neos sowohl für die betroffenen Betriebe als auch für die Zukunft des Tourismus fatal: Einerseits müssen bestimmte Quartiere bereits aufgeben und werden nicht wieder aufsperren können. Andererseits geht dem Wintertourismus eine komplette Generation an künftigen Skifahrern verloren. „Gerade für Salzburg sind die Wintersportwochen so immens wichtig, damit die Schülerinnen und Schüler Skifahren lernen, denn das sind dann auch unsere Gäste der Zukunft. Hier braucht es Unterstützungsmaßnahmen wie etwa die Wiedereinsetzung des Corona-Stornofonds für Jugendgästehäuser, den es im letzten Jahr gegeben hat", sagt Weitgasser. 

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