Metaller-Verhandlungen
Zweite Streikrunde am Mittwoch eröffnet
Die Streiks in der Metallbranche gehen weiter. Aufgrund des Nichtzustandekommens einer Übereinkunft zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern in der sechsten Verhandlungsrunde über die Lohnanpassung in den Kollektivverträgen, werden die Streikphasen nun intensiviert.
BISCHOFSHOFEN. Nach zuletzt kurzen Warnstreiks von etwa zwei Stunden, werden die Zeiten, in denen die Belegschaften nicht arbeiten, nun länger. Da die sechste Lohnverhandlungsrunde am Montag Abend erneut ohne Ergebnisse geblieben ist, wird in den Betrieben nun für rund 24 Stunden gestreikt. Es ist der erste größere Metallerstreik seit 2018.
Liebherr streikt weiter
In der Großfirma Liebherr mit Sitz in Bischofshofen legt die Belegschaft die Arbeit von Mittwoch 15 Uhr bis Donnerstag 14 Uhr nieder. Nach dem kürzeren Warnstreik in der Vorwoche (wir haben HIER berichtet), ist dies der erste größere Streik.
Manfred Santner, Geschäftsführer von Liebherr Bischofshofen, berichtet uns im Telefongespräch: "Von den Streiks ist unser gesamter Betrieb und die Produktion betroffen. Es wird für uns zur immer größeren Belastung werden, wenn die Verhandler in Wien nicht bald eine Einigung erzielen. Wir sind dem ganzen Prozess ziemlich ausgeliefert."
Angesprochen auf die Situation der vielen zuliefernden Lastkraftwagen vor dem Firmengelände in der Stadt, welche zu einem Verkehrsstau sorgen könnten, erwiderte Santner: "Wir versuchen die Anlieferungen von Waren in diesem Zeitraum so gut es geht zu minimieren, um ein Chaos zu vermeiden." Ob das Vorhaben gelingt, bleibt abzuwarten.
Die Streikzeit verbringen die Mitarbeiter übrigens in einer der vielen Großhallen, wo sie sich die Zeit mit Gesellschaftsspielen vertreiben.
Ausweitung der Streiks möglich
Wenn bei künftigen Verhandlungen keine Einigungen erzielt werden, könnte eine etappenweise Ausweitung der Streiks erfolgen, sagte der Arbeitnehmerverhandler von der Gewerkschaft PRO-GE, Reinhold Binder, im Ö1-"Morgenjournal“. Er betont weiter: "Ein Teuerungsausgleich ist das Mindeste. Da die Geschäfte in der Vergangenheit gut gelaufen sind, kämpfen wir um das Geld, welches schon auf den Konten liegt." Ab Samstag ist man wieder für Verhandlungen bereit.
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