Interview mit Michaela Hörl
Die Botschaften der Pflanzen hörbar machen
Wie ist Ihre Naturverbundenheit entstanden?
Michaela Hörl: Ich war schon als Kind immer viel draußen. Ich hab viel mit den Nachbarskindern unternommen - Lager gebaut und so. Und ich hab mich schon immer gerne bewegt. Bewegung ist mir sehr wichtig.
Was waren die Lieblingsaktivitäten als Kind?
Viel Kreatives. Bei Regenwetter habe ich gerne gemalt - da habe ich ganze Zeichenmappen voll. Immer schon Tagebuch geschrieben. Also Schreiben war schon immer da. Und ich hatte ein Pflegepferd, bei dem ich viel war.
Wie sind Sie zur Naturheilkunde gekommen?
Ich hab mich ganz früh dafür interessiert - auch für Globuli und Homöopathie. Das kam aber überhaupt nicht von meinen Eltern - das kam wirklich aus mir selbst. Mit 15 hab ich angefangen mir Sinnfragen zu stellen, hab angefangen zu meditieren, aber gemerkt, dass das nichts für mich ist. Dann hab ich in einem Esoterikbuchladen ein Buch gekauft mit dem Titel "Was ist Esoterik". Aber mit dem konnte ich nichts anfangen. Mit der Zeit kam ich dann darauf, dass mir das die Natur bieten kann. Also dass die Natur einem viele Fragen beantworten kann. Mit so 16 oder 17 habe ich mir dann mein erstes Kräuterbuch gekauft und meine erste Wildkräutersuppe gekocht - und die ist scheußlich geworden (lacht). Danach ist das Thema für eine Zeit in den Hintergrund gerückt aufgrund meiner Karriere im Grafikbereich. Erst später bin ich dann auch beruflich auf den Weg der Kräuter gekommen.
Wie fanden Sie den Weg zurück zu Ihrer Leidenschaft?
Ich bin 2008 nach Wien gezogen, vorher habe ich in Bayern gewohnt. Im Weinviertel habe ich dann eine Kräuterausbildung gemacht. 2011 bin ich zufällig auf die Ausbildung zur Kräuterpädagogin an der LFI Tulln gestoßen und dachte mir: "Kräuterpädagogin? Das bin genau ich! Die Ausbildung muss ich machen!". Zuerst war ich nur auf der Warteliste, da sich so viele für den Kurs angemeldet hatten, aber dann bin ich doch noch reingekommen.
Im Rahmen der Ausbildung entwarfen Sie Ihr Kartenset. Was war die Inspiration?
Ich wollte die Energie der Pflanzen allen Menschen zugänglich machen, auch denen in der Stadt. Deshalb hatte ich die Idee als Gesellenstück mein Kartenset zu entwerfen. Das war zu dem Zeitpunkt auch das einzige, das gab es vorher nicht.
Wozu wird das Kartenset verwendet?
Man zieht intuitiv eine Karte und erhält dann eine Information, ohne sich vom Kopf beeinflussen zu lassen, wodurch viel von den Bedürfnissen des eigenen Wesens verloren gehen könnte. So kann einen die Pflanze erreichen, die uns in diesem Moment guttut. Die Karten sind ein Sprachrohr für die Pflanzen.
Wie setzt man sich mit der Natur am besten in Verbindung?
Auch bei einem Spaziergang kann man fühlen, welche Pflanze einen anzieht – dafür muss man jedoch offen sein. Man sollte auch die Pflanzen nicht auf ihre Eigenschaften reduzieren und nur für ihre praktischen Anwendungen nutzen. Man muss Pflanzen genauso wie Menschen erst kennenlernen. Bei einem Spaziergang sollte man das Handy auch am besten zu Hause lassen, um nicht abgelenkt zu werden. So kann man sich ganz auf die Natur einlassen.
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