Sammeltaxi soll Öffis erweitern
Der Öffi-Ausbau ist noch unsicher
Sammeltaxi soll den Öffentlichen Verkehr erweitern, doch nicht alle Gemeinden machen mit wie geplant.
REGION. Auf Initiative der Purkersdorfer Grünen Gemeinderätin Susi Klinser beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe seit Jänner 2022 damit, den Ausbau eines regionalen Anrufsammeltaxis beziehungsweise Mikro-Öffentlichen Verkehr Systems voranzutreiben. Es sollen bestehende Lücken im öffentlichen Verkehr geschlossen werden.
Situation in den Gemeinden
Purkersdorf stimmte dem Vorhaben im Gemeinderat im Juni zu. In Wolfsgraben wurde im Gemeinderat das Vorhaben gar nicht besprochen. "Es stand nicht auf der Tagesordnung, da ein Ausschuss davor beschlossen hat, dass das Vorhaben noch weiter besprochen werden muss", so Wolfsgrabens Bürgermeisterin Claudia Bock. Peter Buchner, Mauerbachs Bürgermeister, erklärt: "Unter gewissen Bedingungen wurde von uns dem Vertrag zugestimmt." In Tullnerbach ist das Ergebnis noch offen, da die Gemeinderatssitzung noch aussteht. Für Pressbaum erklärt Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner: "Da Unsicherheiten in den anderen Gemeinden herrscht, wurde nur der Bericht, wie es aktuell aussieht, in den Gemeinderat aufgenommen." "In Gablitz ist die Entscheidung nicht so klar. "Gablitz hat sich ähnlich wie Mauerbach nur mit einer Ausstiegsklausel für den Öffi-Ausbau ausgesprochen, was so nicht ausgemacht war u deshalb kein klares JA zu dem Gemeinschaftsprojekt ist, sondern ein Alleingang, der das Projekt ins Wanken bringt", erklärt Gina Wörgötter von den Grünen Gablitz.
Abschätzbare Kosten
"Natürlich sind die Kosten eine wesentliche Information für die Gemeinden, deshalb hat das Kernteam auch im Beschlusstext eine klare Aufstellung der Kostenschätzung gemacht. Festgelegt wurde eine klare Kosten-Obergrenze, ab der es zu keiner gemeinsamen Vergabe kommen würde, was ebenfalls im Beschlusstext steht", erklärt Gina Wörgötter, die aus eigener Erfahrung weiß, dass die Erweiterung der Öffis von der Bevölkerung dringend erwünscht ist. "Es wäre sehr wichtig gewesen vor dem Sommer einen verbindlichen Beschluss zu fassen", so Susi Klinser.
Wichtiger Schritt
Bürgermeister Michael Cech schreibt in seinem Statement: „Meinem demokratischen Grundverständnis entspricht es, dass wie bei jeder Ausschreibung dieser finanziellen Dimension der Gemeinderat die Vergabeentscheidung fällt. Insbesondere, da wir in diesem Projekt mit dem plötzlichen Rückzug des VOR schon so manche unangenehme Überraschung erlebt haben. Sollte dieses Modell durch Ausstieg von Gemeinden nicht gelingen, werden Purkersdorf und Gablitz an einem Modell arbeiten, um Zugang zum öffentlichen Verkehr aus den Siedlungen zu ermöglichen.“
Spätere Lösung
"Sollte die Mikro-ÖV nicht zustande kommen, ist es außerdem sehr wahrscheinlich, dass die VOR das Angebot in drei Jahren erweitern wird", so Purkersdorfs Bürgermeister Stefan Steinbichler. Für Wörgötter ist das nicht so sicher: "Wenn wir die Mikro-ÖV jetzt realisieren würden, wäre es viel wahrscheinlicher, dass die VOR diesen Plan dann übernimmt." Weiters ergänzt sie: "Es hätte genug Zeit u Möglichkeit gegeben, das vorab zu besprechen, was leider nicht geschehen ist - demokratisch geht meiner Meinung nach anders. Wichtig wäre JETZT ein verbindlicher Beschluss gewesen und nicht irgendwann, dann würde sich auch erübrigen, dass plötzlich Purkersdorf und Gablitz an einer 'eigenen Lösung' arbeiten müssten."
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