Gablitzer für Ghana im Einsatz
Patchwork-Familie aus der Region engagiert sich für Ghana, am 21. Februar wird ab 18 Uhr im Gasthaus Schreiber zum Vortrag geladen.
GABLITZ/PURKERSDORF. Karin Schrittwieser, Gerhard Demel, Cornelia und Walter Kopinits beweisen dass wirklich jeder helfen kann, wenn man nur will. Seit mittlerweile über einem Jahr macht sich die Patchwork-Familie mit ihrer Organisation "Marcoff Children Ghana" für ein Waisenhaus im afrikanischen Ort Nsutam in Ghana stark.
Kinder als Beiwerk
Als Tochter Cornelia Kopinits vor Ort ein Volontariat absolvierte und ihre Familie sie in Ghana besuchte, war für alle schnell klar, dass geholfen werden muss: "Die Kinder werden sehr vernachlässigt. Ein Baby wurde kürzlich in der Regentonne gefunden, es wurde einfach weggeschmissen", erzählt Karin Schrittwieser. Rund 40 Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren sind mittlerweile im Waisenhaus untergebracht.
Große Erfolge
Lebensmittel, Gesundheit und Ausbildung der Kinder waren die Prioritäten, als die Organisation im Jänner vorigen Jahres gegründet wurde, erzählen Karin Schrittwieser und Walter Kopinits. Insgesamt wurden 23.000 Euro Spendengelder und 500 Kilogramm Sachspenden zusammengetrieben, mit denen schon viel erreicht werden konnte. So wurde nicht nur die Lebensmittel-Versorgung für das Waisenhaus sichergestellt, mit neuen Wassertanks und Brunnenreparatur wurde auch für sauberes Trinkwasser gesorgt.
Heuer wird erstmals auch eine Grundschule vor Ort finanziell unterstützt: "Die Lebensmittel für das Waisenhaus, acht Lehrer, zwei Hausmütter, eine Köchin, Schulmaterialien für alle Schulkinder und Schulgelder der Waisenkinder werden von uns bezahlt", fassen Karin und Walter zusammen.
Jeder Cent für die Kids
Dies erfordert allerdings auch mehr finanzielle Unterstützung: "Ziel für heuer sind 60 Patenschaften mit je 30 Euro im Monat, dann hätten wir alles finanziert", erklärt Karin Schrittwieser. Sie selbst wollen dabei aber keinen Cent für ihre wohltätige Arbeit, auch die regelmäßigen Flüge die je nach Saison rund 600 bis 1000 Euro kosten zahlen sie stets aus der eigenen Tasche, ebenso wie das Geld für Kost und Logis im Waisenhaus. "Wir selbst wollen wirklich nichts dafür, wir brauchen das Geld nicht", erklärt Karin.
Transparenz
Auch die Finanzen vor Ort werden kontrolliert, mittels Belägen und über Autorisierung kann alles nachgewiesen werden, wie Karin Schrittwieser erklärt. Auch Transparenz wird bei "Marcoff Children Ghana" groß geschrieben: "Wir sind noch kein zertifizierter Verein mit Spendengütesiegel, aber es gibt eine Buchhaltung und wer reinschauen will kann jederzeit jeden Beleg sehen."
Kreative Möglichkeiten
Die Möglichkeiten sich zu beteiligen waren im Vorjahr dabei schon durchaus kreativ, wie Karin Schrittwieser und Walter Kopinits erzählen: So wurden beispielsweise im Purkersdorfer Gymnasium Kekse gebacken und gegen Spenden verkauft, insgesamt 1400 Euro kamen dadurch zusammen. "Eine Dame hat Kuchen gebacken und verkauft. Über 400 Euro kamen zusammen die sie uns dann gespendet hat", erzählt Walter stolz. Auch Sachspenden aller Art werden dankend angenommen, die erlaubten 46 Kilogramm pro Person sind bei jeder Reise stets voll ausgeschöpft, wie Karin Schrittwieser erzählt. Dinge, die sich für das Waisenhaus oder die Schule selbst nicht eignen, werden über Internet verkauft, der Erlös kommt dem Spendenkonto zugute.
Zeit zurückzugeben
"Es ist einfach Zeit für uns etwas zurück zu geben", sind Karin und Walter überzeugt. "Wir haben die Zeit, unsere Kinder sind schon groß. Es kommt einfach so viel zurück. Man sieht zum Beispiel die Kinder, die sich hundert Mal bedanken. Deshalb macht man das eigentlich", fassen sie abschließend zusammen.
Am 21. Februar wird im Gablitzer Gasthaus Schreiber ab 18 Uhr zum Vortrag geladen.
Mehr Infos auf marcoff-children-ghana.at.
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