Wichtige Anlaufstelle
Neue Räume für den Kinderschutz in Reutte

Marko Menzel, Petra Sansone, LRin Eva Pawlata, Elisabeth Hartl, Julia Lasser und Bürgermeister Günter Salchner bei der Eröffnung des neuen Kinderschutzzentrums in Reutte.
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  • Marko Menzel, Petra Sansone, LRin Eva Pawlata, Elisabeth Hartl, Julia Lasser und Bürgermeister Günter Salchner bei der Eröffnung des neuen Kinderschutzzentrums in Reutte.
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In der Thermenstraße 2, im Reuttener Obermarkt, wurden die neuen, größeren Räumlichkeiten des Kinderschutzzentrums Reutte eröffnet.

REUTTE (eha). Seit mittlerweile sechs Jahren gibt es das Kinderschutzzentrum in Reutte. Seit April dieses Jahres ist es am neuen zentralen Standort in der Thermenstraße 2A zu finden. Am Donnerstag, 30. November 2023, wurde das Kinderschutzzentrum Reutte im Beisein von der für Kinder- und Jugendhilfe zuständigen Landesrätin Eva Pawlata, der Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH Petra Sansone, dem Fachbereichsleiter des Kinderschutzes Tirol Marko Menzel, Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf und Bürgermeister Günter Salchner offiziell eröffnet.

"Kinder sind das Wertvollste und Stärkste was eine Gesellschaft zu bieten hat, allerdings mit der schwächsten Lobby, daher brauchen sie besonderen Schutz vor Gewalt. Wir alle tragen Verantwortung für das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen und es ist unsere Aufgabe hinzuschauen und die Stimme für sie zu erheben“,

betont Petra Sansone

„Rund die Hälfte der Klientinnen und Klienten, die sich an die Kinderschutzzentren wenden, sind Kinder und Jugendliche, die selbst von Gewalt in jedweder Form betroffen sind“, berichtet GF Sansone.
  • „Rund die Hälfte der Klientinnen und Klienten, die sich an die Kinderschutzzentren wenden, sind Kinder und Jugendliche, die selbst von Gewalt in jedweder Form betroffen sind“, berichtet GF Sansone.
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Gleichzeitig müsse sich aber noch viel ändern, denn die Hürde sich Unterstützung zu holen sei gerade im ländlichen Bereich, wo jeder jeden kennt, sehr hoch. Sensibilisierung und Information, nicht nur bei Fachkräften sondern auch in der Bevölkerung, seien daher besonders wichtig, um Kinder besser vor Vernachlässigung und Gewalt zu schützen. 

Schutz vor Gewalt

Wenn das Wohl des Kindes gefährdet ist, bietet das regionale Kinderschutzzentrum in Reutte Kindern und Jugendlichen mit Gewalterfahrungen individuelle Begleitung. Zuvor war die Einrichtung in der Gemeinde Pflach untergebracht. Die Gegebenheiten dort waren aber alles andere als optimal. Als Beispiele wurden die schlechte Erreichbarkeit und die beengte Situation genannt. Am neuen Standort gibt es helle, freundliche und größere Räumlichkeiten. Damit können nun auch Psychotherapien in Kleingruppen durchgeführt werden.

In den größeren und freundlichen Räumlichkeiten können auch Psychotherapien in Kleingruppen stattfinden. | Foto: Land Tirol/Dorfmann
  • In den größeren und freundlichen Räumlichkeiten können auch Psychotherapien in Kleingruppen stattfinden.
  • Foto: Land Tirol/Dorfmann
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„Wie in allen fünf Kinderschutzzentren Tirols bietet das Kinderschutzzentrum Reutte Beratung im Falle jeglicher Form von Gewalt für Kinder und Jugendliche, deren Angehörige, sowie Personen aller Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Die Kinderschutzarbeit umfasst auch Orientierung und Abklärung in Verdachtsmomenten, fallspezifische Vernetzung sowie Psychotherapie und Prozessbegleitung“,

berichten die beiden Mitarbeiterin in Reutte, Julia Lasser und Elisabeth Hartl

Elisabeth Hartl (r.) und Julia Lasser (l.) vom Kinderschutzzentrum Reutte.
  • Elisabeth Hartl (r.) und Julia Lasser (l.) vom Kinderschutzzentrum Reutte.
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Wichtige Einrichtung

Auch für die Marktgemeinde Reutte ist das Kinderschutzzentrum ein wichtiger Baustein der örtlichen Beratungslandschaft.

„Wir haben zwar ein gutes soziales Netz das schnelle Problemlösungen bietet, aber das Außerfern ist kein Ort der Seeligen",

stellt Bgm. Günter Salchner klar. Für das Gemeindeoberhaupt ist das Kinderschutzzentrum daher eine nicht mehr wegzudenkende Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche in Reutte.

"Als Bürgermeister schätze ich die Arbeit des Kinderschutzes in hohem Maße, um Kindern in unserer Gemeinde und dem gesamten Bezirk die verdiente Sicherheit zu geben“, sagt Bürgermeister Salchner.
  • "Als Bürgermeister schätze ich die Arbeit des Kinderschutzes in hohem Maße, um Kindern in unserer Gemeinde und dem gesamten Bezirk die verdiente Sicherheit zu geben“, sagt Bürgermeister Salchner.
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Nachfrage wächst

Dass der Bedarf nach solchen Einrichtungen da ist, zeigen die Zahlen. Allein in Reutte wurden im vergangenen Jahr rund 560 Beratungen mit 120 Personen von zwei Mitarbeiterinnen durchgeführt.

"Die meisten Fälle standen in Verbindung mit Kindesmisshandlungen und sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Dabei wandten sich im Vorjahr in etwa gleich viele Mädchen wie Jungs an das Kinderschutzzentrum Reutte. Dieses Jahr waren bislang 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die sich ans Kinderschutzzentrum Reutte wandten, weiblich",

führt Fachbereichsleiter Menzel aus. 

Fachbereichsleiter Marko Menzel erklärte, dass im Jahr 2022 121 Fälle in Verbindung mit Kindesmisshandlungen und sexualisierter Gewalt standen.
  • Fachbereichsleiter Marko Menzel erklärte, dass im Jahr 2022 121 Fälle in Verbindung mit Kindesmisshandlungen und sexualisierter Gewalt standen.
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Aktuell verzeichnet man einen so großen Zulauf, dass es Wartelisten gibt. Jedoch wenn Kinder akut von Gewalt betroffen sind, wird auch in Zeiten mangelnder Ressourcen versucht, diese zeitnah und unmittelbar zu begleiten und den dringend notwendigen Schutz einzuziehen. Die Beratungen sind kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym.

Infos

Weitere Informationen und Kontaktdaten finden sich unter www.kinder-jugend.tirol/schutz.

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