Streitthema Tunnelprojekte

AUSSERFERN. Bei seinem Besuch im Außerfern vor einiger Zeit, erklärte LH Günther Platter, dass derzeit nur Erhebungen und Gutachten zur Tunnellösung am Fernpass gemacht werden, um eine Entscheidungsgrundlage bis Herbst zu schaffen. Auch das Verkehrsaufkommen im Außerfern soll dabei berücksichtigt und die Bevölkerung informiert werden.
Die Gegener und Befürworter der neuen Tunnelprojekte am Fernpass und Tschirgant diskutieren nach wie vor heftig.

Wirtschaft fordert Tunnel

So wurde auf der Wirtschaftsbund Regionalkonferenz der Bezirke Imst, Landeck und Reutte in Stams die Notwendigkeit der Tunnel betont: „Der Bau des Fernpass-Scheiteltunnels und des Tschirganttunnels sind unumgänglich. Beide Projekte müssen auf Schiene gebracht werden, und zwar so rasch wie möglich“, brachte es Landesobmann Jürgen Bodenseer auf den Punkt.
Dies soll auch das Außerfern entlasten ist sich Wirtschaftsbund-Bezirksobmann Peter Müller sicher: „Die Verkehrssituation im Außerfern muss verbessert werden. Bewohner und Wirtschaft brauchen eine spürbare Verkehrsentlastung.“
Auch Tirols Straßenbaureferent LH-Stv. Josef Geisler erhob entgegen anderslautender Aussagen von Infrastrukturministerin Doris Bures erneut die Forderung nach einer umgehenden Realisierung des Tschirganttunnels.
Mit einer 7,5-Tonnen-Beschränkung will das Land Tirol dafür Sorge tragen, dass es keine neue Transitroute durch das Alpenland geben wird.
„Der Tschirganttunnel muss kommen. Denn nur so kann die Bevölkerung entlang dieser Strecke auf Dauer entlastet werden und wieder mehr Lebensqualität zurückbekommen“, stellte Geisler eindeutig fest.

Fahrverbot in Gefahr

Für die Grünen steht fest, dass die Tunnellösung am Fernpaß das Verkehrsproblem im Außerfern nur noch verschlimmern würde. „Der Fernpassscheiteltunnel würde auf Grund seiner Kürze kaum Zeitersparnis bringen und wäre auch im Winter nur eine bedingte Entlastung, weil die Probleme mit den hängengebliebenen LKW bereits vorher, am Katzenberg, beginnen. Im Verkehrsbericht des Landes wird hierzu darauf verwiesen, dass Straßentunnels nicht als Stauraum zur Verfügung stehen dürfen, sie eignen sich deshalb nur bedingt als Ausbaumaßnahme auf dieser staugefährdeten Strecke,“ verweist Grüne Reuttener Bezirkssprecherin Barbara Brejla. Auch sehen sie das LKW-Fahrverbot in Gefahr: „Die immer wieder im Gespräch stehenden Tunnels würden zudem die Legitimation für das bestehende 7,5 t LKW-Fahrverbot über den Fernpass obsolet machen.“

Klare Entscheidung

Von den meisten wird vorrangig eine schnelle Lösung gefordert. So fordert auch vorwärts Tirol ein klares Beknntnis der Lendesregierung. „Die große Bandbreite und die Widersprüche in den Aussagen der zuständigen Vertreter werfen die Frage auf, was die Landesregierung nun will: Wir fordern die Landesregierung Ein für alle Mal auf sich klar für oder gegen den Tschirganttunnel auszusprechen und dem gefassten Beschluss dann auch endlich einmal Taten folgen zu lassen,“ fordern KO Lindenberger, LA Zwölfer und Klubbeirat Falkner ein klares Bekenntnis der Landesregierung zum Tschirganttunnel und werden dazu auch eine schriftliche Anfrage im Landtag einbringen.

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