"Strom marsch" und "Fische frei" am Lech - Beitrag mit VIDEO

Symbolisch wurde ein Hebel umgelegt und damit die Stromerzeugung freigegeben. | Foto: Reichel
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HÖFEN (rei). Mit der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Kraftwerkes am Lech in Höfen ging ein langgehegter Wunsch der Elektrizitätswerke Reutte in Erfüllung. Die Anlage erfüllt gleich mehrere Funktionen. Sie dient der Stromerzeugung, erhöht die Hochwassersicherheit und dank eingebauter Fischtreppe können nun auch Fische wieder lechaufwärts schwimmen.

Großes Investitionsvolumen

Rund 4,5 Millionen Euro wurden in das Kraftwerk samt aller Nebenanlagen investiert. Das neue Wasserkraftwerk samt einer zeitgleich miterrichteten Photovoltaik-Anlage liefert nun den Strom für 500 Haushalte, führte EWR-Vorstand Michael Hold in seiner Begrüßung aus. Sein Vorstandskollege Christoph Hilz erinnerte wiederum daran, dass die Elektrizitätswerke erstmals seit zehn Jahren wieder ein neues Kraftwerk im Bezirk Reutte ans Netz gehen ließen.
Hilz gab auch einen kurzen Überblick über die Bauarbeiten, die im Jänner 2017 bei eisigen Minus 22 Grad begannen und teilweise in einem schwierigen Umfeld ausgeführt wurden, so galt es etwa ein überraschendes Hochwasser zu meistern.
Seit April ist das Kraftwerk nun im Probebetrieb, seit vergangenem Freitag ist es offiziell in Betrieb.

Ein "denkwürdiger Tag!"

Zufrieden mit der neuen Anlage zeigte sich nicht nur die Firmenspitze der Elektrizitätswerke Reutte, auch Höfens Bürgermeister Vinzenz Knapp zeigte sich erfreut und sprach von einem "denkwürdigen Tag". Und er richtete an die politischen Vertreter im Land, bei der Einweihungsfeier durch LHStv. Josef Geisler und Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann repräsentiert, einen Apell, die Wasserkraft im Land vermehrt zu nutzen.
Der Höfener Bürgermeister schnitt ein durchaus sensibles Thema an - er forderte die Schaffung von Wasserspeichern, um für Notfälle gerüstet zu sein. Er sprach von persönlichem Unverständnis dafür, dass es im ganzen Raum Reutte keinen großen Speicher gibt. "Es ist ein Wahnsinn, dass wir bei der Stromversorung auf das torkelnde Europa angewiesen sind!", warnte Knapp.
In Höfen anwesend war auch Reuttes Bürgermeister Luis Oberer, der als Eigentümervertreter der EWR-AG - die Gesellschaft gehört zu 100 Prozent der Marktgemeinde Reutte - das Wort ergriff. Oberer freute sich, dass der heimische Energieversorger zunehmend als Wirtschaftsmotor in der Region in Erscheinung tritt. Der Um- und Ausbau in Höfen sei nicht das letzte Vorhaben gewesen. In den kommenden Jahren stünden Investitionen im Ausmaß von 65 Millionen Euro auf der Aufgabenliste.

Versorgungssicherheit gewährleistet

Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann freute sich, dass die Versorgungssicherheit im Bezirk dank des neuen Kraftwerkes weiter erhöht werden konnte und LHStv. Josef Geisler gab seinerseits "Entwarnung", was einen möglichen Stromengpass im Bezirk Reutte anlangt. Auch ohne eigenes Speicherkraftwerk sei diese gesichert. Dass es Bedenken, wie von Bgm. Knapp geäußert, gibt, befand Geisler dennoch als verständlich.
Da es sich Tirol zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2050 Energie-autonom zu sein, brauche es aber weitere Schritte, sonst könne man die angestrebte Energiewende nicht erreichen. Geisler nannte Energiesparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen bei bestehenden Anlagen, die notwendig seien. Konkrete neue Karftwerks-Vorhaben nannte Tirols Landeshaupmann-Stellvertreter hingegen nicht.

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