Jugendservice Ried informiert
Die erste eigene Wohnung

Für die Suche nach der ersten eigenen Wohnung, sollten vorab einige Fragen geklärt werden. | Foto: tonodiaz/panthermedia.net
  • Für die Suche nach der ersten eigenen Wohnung, sollten vorab einige Fragen geklärt werden.
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Wie viel darf sie kosten? Wie groß soll die Wohnung sein? Wie weit kann sie vom Ausbildungsort entfernt sein? Es sind viele Fragen, die sich vor der Entscheidung für die erste eigene Wohnung stellen. Christine Wagneder vom Jugendservice Ried hat Tipps parat. 

BEZIRK RIED. Das wichtigste vorweg: die Finanzen. "Überprüfe schon vor der Wohnungssuche, was du dir monatlich leisten kannst", rät Wagneder vom Jugendservice Ried. "Neben allen Kosten im Zusammenhang mit der Wohnung fallen auch andere Beträge, die sogenannten Lebenserhaltungskosten für Lebensmittel, Kleidung, Freizeit etc. an". Zudem sollte immer auch ein Notgroschen beiseite gelegt werden können, um für unvorhergesehene Ausgaben, wie eine defekte Waschmaschine, gerüstet zu sein.

Der Mietpreis einer Wohnung beinhalte Nettomiete sowie Betriebskosten – für Wasser, Müllabfuhr und Co. – und Zusatzkosten für Strom und Heizung. Auch Kosten für Lift, Verwaltung des Hauses, Reinigung von Treppenhäusern können dazukommen. "Wenn in einem Inserat steht, dass die Miete 800 Euro beträgt, sollte man auf alle Fälle nachfragen, ob Betriebskosten, Umsatzsteuer und Kosten für beispielsweise Parkplatz und Heizung hier inkludiert sind

Einmalige Kosten beim Mieten einer Wohnung sind eine Ablöse für vorhandenes Inventar und die Kaution. Diese darf laut Gesetz höchstens sechs Monatsmieten betragen. Der Mieter erhält sie beim Auszug, wenn keine Schäden verursacht wurden, zurück. Tipp zur Kaution: "Lass dir in jedem Fall eine Bestätigung über die Höhe der bezahlten Kaution geben", sagt Wagneder. Und: "Kannst du keine Kaution aufbringen, kann bei der Arbeiterkammer um einen Wohnkredit angesucht werden."

Wohnungssuche: Mit oder ohne Makler?

Die Suche nach einer Wohnung ist mit oder ohne Maklerbüro möglich. "Wenn du über einen Makler eine Wohnung findest und ein Vertrag zustande kommt, musst du für die Leistung auch bezahlen. Stichwort Maklerprovision", erklärt Wagneder. Diese Gebühr darf höchstens zwei Bruttomonatsmieten betragen. 

Aber auch ohne Makler ist's möglich: Sich im Freundes- oder Bekanntenkreis umzuhören, sei ein guter Ausgangspunkt, um mit der Wohnungssuche zu beginnen. "In Zeitungen gibt es Inserate und im Internet Immobilienbörsen", zählt die Expertin auf. "Auf öffentlichen Pinnwänden, beispielsweise in Schulen oder Supermärkten, werden Inserate für freie Wohnungen und WG-Zimmer ausgehängt. Auf dem Gemeindeamt gibt es Infos, ob etwas frei ist. Und auf Social Media kannst du andere auf deine Wohnungssuche aufmerksam machen."

Gefällt eine Wohnung, ist es sinnvoll, den Mietvertrag auf Herz und Nieren zu überprüfen. "Studiere auch das Kleingedruckte und lass ihn am besten von einem Profi durchsehen, wie etwa von einem Mietrechtsexperten der Arbeiterkammer", rät Wagneder. 

In welche Fallen könnten junge Mieter in spe tappen? 

Vorsicht ist laut Wagneder bei Inseraten mit vielen Superlativen geboten: "Auf Onlineplattformen werden oft 'super ausgestattete Wohnungen in toller Lage zu günstiger Miete' versprochen", schildert die Jugendservice-Expertin. Dem Interessenten werde erzählt, dass die Wohnung noch frei ist und er die Kaution überweisen soll. "Im Gegenzug werde er den Schlüssel erhalten, das ist aber dann meist nicht der Fall." 

Wichtige Fragen vor der Wohnungssuche

Vor der Suche nach einer Wohnung sollte sich der Mieter in spe über folgende Fragen klar werden: 

  • Wie viel darf die Wohnung kosten?
  • Wie groß muss sie sein, wie viele Räume soll sie haben?
  • Soll sie leer oder (zumindest teilweise) möbliert sein?
  • Wie ist die Wohnung ausgerichtet (Sonneneinstrahlung, Straßenlärm, ...)?
  • Möchte ich einen Balkon oder Garten?
  • Sind Haustiere erlaubt?
  • Wie weit kann die Wohnung vom Ausbildungs-/Arbeitsort entfernt sein?
  • Welche öffentlichen Verkehrsmittel müssen in der näheren Umgebung sein?
  • Benötige ich einen Parkplatz oder einen Keller?
  • Gibt es Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe?
  • Wie ist die Nachbarschaft – im Hinblick auf Lautstärke, eher eine Familiengegend, ...?

Auf der Webseite des JugendService gibt's viele weitere Infos und Links zu Immobilienbörsen

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