Oktober ist Weltbrustkrebsmonat
"Ich trete dem Krebs in die Eier"

Alexandra Reischenböck (41) aus Aurolzmünster hat sich vom Brustkrebs nicht unterkriegen lassen. Anlässlich des Weltbrustkrebstages am 1. Oktober 2021 hat sie sich in einem professionellen Shooting von Stefanie Spiesberger ablichten lassen. MakeUp steuerte Annalena Haslinger von Pearl MakeUp bei.  | Foto: Stefanie Spiesberger
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  • Alexandra Reischenböck (41) aus Aurolzmünster hat sich vom Brustkrebs nicht unterkriegen lassen. Anlässlich des Weltbrustkrebstages am 1. Oktober 2021 hat sie sich in einem professionellen Shooting von Stefanie Spiesberger ablichten lassen. MakeUp steuerte Annalena Haslinger von Pearl MakeUp bei.
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Den Weltbrustkrebsmonat Oktober nimmt Alexandra Reischenböck aus Aurolzmünster zum Anlass, um über ihre Krankheitsgeschichte zu berichten. Die Brustkrebs-Patientin richtet einen eindringlichen Appell an alle: "Geht zur Vorsorge!" Speziell im Corona-Jahr 2020 wurden Krebserkrankungen verzögert diagnostiziert, wie das Krankenhaus Ried informiert.

AUROLZMÜNSTER. Ihr Mann und ihr Sohn haben ihr die Haare abrasiert. Sie lachten, blödelten. Das war ein Moment der gemeinsamen Fröhlichkeit in einer Zeit, die alles andere als leicht war. Alexandra Reischenböck aus Aurolzmünster hat im Mai dieses Jahres die niederschmetternde Diagnose Brustkrebs erhalten. Zwei Tumore, bösartig und schnellwachsend, wurden bei ihr entdeckt. Es folgten Krankenhaus-Marathons, vorwiegend in Reischenböcks Wunschklinik Innsbruck, eine Port-Operation für die Medikamente während der Chemos, neun Chemotherapien, drei EC-Chemos mit allen Nebenwirkungen, die den Alltag und das Leben erschweren. Und bei all dem hat die 41-Jährige aus Aurolzmünster ihre Hoffnung nie aufgegeben. Am 23. August erhielt sie eine Nachricht, die ihr Körper schon spürte, wie sie im Nachhinein erzählt: "Die Tumore waren nicht mehr sichtbar."

Der Leidensweg ist zwar noch nicht beendet – eine OP steht Reischenböck noch bevor – aber ihre Zuversicht möchte sie mit anderen Betroffenen teilen und zudem an alle appellieren, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. "Nur so kann eine mögliche Krebserkrankung frühzeitig erkannt werden", sagt sie. Die 41-Jährige Mutter von zwei Söhnen entdeckte den Krebs zufällig beim Duschen. Erst als Betroffene merke man, wie wichtig regelmäßiges Abtasten ist. Und zwar egal, wie alt eine Frau ist, ob 20 oder 50 Jahre. "Jede Woche oder zumindest einmal im Monat. Vor meiner Erkrankung habe selbst ich meine Brüste selten bis gar nicht abgetastet, weil ich dachte, so etwas passiert mir eh nicht. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt", sagt sie. Mehr zum Abtasten unten. 

Covid: 41.000 Frauen weniger gingen zur Mammographie

Auch Mammographie-Termine sollten unbedingt wahrgenommen werden. Bei dieser Röntgenuntersuchung der Brust können kleine Tumore, die noch nicht tastbar sind, festgestellt werden. Aufgrund der Covid-Pandemie haben laut Krebshilfe österreichweit 2020 rund 41.000 Frauen weniger einen Mammographie-Termin wahrgenommen. Mittel- oder langfristig sei aus diesem Grund mit einer bis zu 8 Prozent erhöhten Sterblichkeit an Brustkrebs zu rechnen. Und auch Walter Dirschlmayer, Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, informiert, dass es zu 2020 zu verzögerten Diagnosen von gynäkologischen Krebserkrankungen gekommen. 

In Österreich erhalten alle Frauen zwischen 45 und 69 Jahren ein offizielles Schreiben per Post als Erinnerung an die Mammographie. Eigentlich zu spät, wie Reischenböck findet. Eine Brustkrebserkrankung mache vor dem Alter nicht halt. Der Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, Walter Dirschlmayer, erklärt die Altersgrenze wie folgt: "Die Festlegung auf 45 Jahre wurde bundesweit von einem Expertengremium festgelegt." Jeder Arzt könne aber eine Frau unabhängig vom Alter bei entsprechender Risikokonstellation – Familienanamnese, Tastbefund, sonstige Beschwerden an der Brust – zur Mammographie überweisen. "Grundsätzlich gilt, dass das Drüsengewebe umso strahlenempfindlicher ist, je jünger die Patientin ist. Zudem liegt der Erkrankungsgipfel bei Brustkrebs über 45 Jahre." 

"Auch ich habe Tiefs, in die ich mich fallen lasse"

Alexandra Reischenböck lässt sich von der Erkrankung nicht unterkriegen. Anlässlich des Weltbrustkrebstages am 1. Oktober hat sie sich in einem professionellen Shooting von Stefanie Spiesberger ablichten lassen. MakeUp steuerte Annalena Haslinger von Pearl MakeUp bei.

Betroffenen möchte sie mit auf den Weg geben: "Es lohnt sich, zu kämpfen. Tue das, was dir gut tut. Alles Schlechte nährt den Krebs. Verfalle nicht in Selbstmitleid und traue dich, auch einmal Nein zu sagen. Auch ich habe Tiefs, in die ich mich auf fallen lassen, um danach gestärkt wieder aufzustehen." Sie hat die Erfahrung gemacht, dass alles, was der Seele gut tut, heilt. Reischenböck ist diplomierte Heilkräuterpädagogin und Masseurin und hat deshalb im Kampf gegen den Krebs auch auf Aromatherapie mit ätherischen Ölen gesetzt – in Absprache mit den Ärzten in Innsbruck. Große Unterstützung erhält sie von ihrer Familie, im Speziellen von ihrem Mann Martin. "Er fängt mich immer wieder auf", sagt sie. 

Abtasten der Brust

Jede Frau sollte einmal monatlich die Brüste abtasten wobei dies vor dem Wechsel am besten zwischen 7. Und 12. Zyklustag erfolgen soll. Achtung: Das Abtasten der Brust ist als Früherkennungsuntersuchung anzusehen, ersetzt aber keinesfalls die Mammographie. 

Die „Tastuntersuchung“ kann Frauen oft auch sehr verunsichern, weil sie naturgemäß keine Erfahrung haben, welche Veränderung „normal“ und welche „auffällig“ ist. . Jede Frau sollte daher bei aus ihrer Sicht neuen Auffälligkeiten in den Brüsten wie z. B. Einziehungen der Haut oder einer
Brustwarze, Verwölbungen oder blutigen Sekretionen aus der Brustwarze, Rötungen der Brust, Ekzem der Brustwarze, Knoten in der Brust oder in den Achselhöhlen und/oder Schmerzen und Spannungen den Arzt ihres Vertrauens kontaktieren.

Eine Variante: Abtasten vor dem Spiegel
Kontrollieren Sie Größe und Form der Brüste, Veränderungen der Haut und der Brustwarzen. Heben Sie die Arme hoch über den Kopf, die Brüste müssen der Bewegung folgen, die Brustwarzen gleich hoch stehen. Diese Bewegung macht man frontal, seitlich rechts und seitlich links. Dann stemmt man die Hände fest in die Hüften und schaut die Brüste wieder von allen Seiten an.

Quelle: Broschüre "Krebsvorsorge für Frauen"
Darin finden Sie viele weitere Infos zum Abtasten, zur Mammographie, zu Krebsrisiko und Krebsvarianten.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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