"Gemeinderat soll ausgewogen sein"

BezirksRundschau: Sie haben sich bei der Wahl mit rund 59 Prozent gegen zwei Kontrahenten durchgesetzt. Was bedeutet Ihnen diese große Zustimmung?
Thomas Priewasser: Ich bin voll zufrieden. Dieses Ergebnis ist sowohl ein großer Vertrauensbeweis als auch ein Arbeitsauftrag. Ich selbst hätte mit einer Stichwahl gerechnet – gerade als junger Kandidat. Von meinen Bürgermeisterkollegen werde ich anscheinend schon als "Küken" bezeichnet.

Johann Zweimüller ist nach zehn Jahren als Hohenzeller Bürgermeister abgetreten. Was nehmen Sie von Ihrem Vorgänger mit?
Sehr viel. Schließlich war er maßgeblich daran beteiligt, dass ich 2009 in den Gemeinderat eingezogen bin. Ich bin dann quasi gleich vom "politischen Nobody" zum Partei- und Fraktionsobmann aufgestiegen. Für all das braucht man Unterstützer und Johann war und ist so einer für mich.

Stand ein frühzeitiger Wechsel nicht zur Diskussion?

Doch. Aber ich wollte, dass mich die Bevölkerung wählt und dass ich so gleich ein erstes Feedback bekomme.

Die ÖVP hat im Hohenzeller Gemeinderat die absolute Mehrheit verloren. Hat die neue Konstellation Auswirkungen?
Die Fraktionen haben bei uns immer gut zusammengearbeitet und das wird auch so bleiben. 95 Prozent der Beschlüsse waren in den letzten Jahren einstimmig. Mir ist wichtig, dass alle Fraktionen eingebunden werden. Mich freut, dass unser neuer Gemeinderat jünger und weiblicher geworden ist – obwohl wir mit drei Frauen weit noch nicht dort sind, wo wir sein sollten. Frauen gehören nicht der Quote wegen in den Gemeinderat, sondern weil sie eine Bereicherung für das politische Leben sind. Sie haben oftmals andere Ansichten, Standpunkte oder Lösungsvorschläge. Ausgewogenheit im Gemeinderat ist mir in jeder Hinsicht wichtig.

Was wollen Sie für Hohenzell erreichen?
Ein großes Vorhaben ist das neue Musikheim. Die Planungen dafür sind abgeschlossen, der Finanzierungsplan fehlt noch. Im Frühjahr 2016 soll der Startschuss fallen. 1,3 Millionen Euro werden in das neue Heim, das an das Gemeindeamt angebaut wird, investiert. Weiters laufen die Planungen für die Erweiterung des Kindergartens, der schon aus allen Nähten platzt. Eine der drei Gruppen ist derzeit in den Pfarrhof ausgelagert. Geplant sind Räume für einen viergruppigen Kindergarten. Die nächsten Gespräche finden im November statt.

Viele Kinder – heißt das, Hohenzell ist eine Zuzugsgemeinde?
Definitiv, die Einwohnerzahl ist innerhalb eines Jahres um 50 gestiegen. Es werden viele Häuser gebaut, Umwidmungen finden laufend statt. Zudem werden in absehbarer Zeit Mietwohnungen errichtet.

Gibt es sonst noch Projekte, die anstehen?
Die Feuerwehren Ponner und Breiningsham planen ein gemeinsames Haus, auch die FF Emprechting beabsichtigt neu zu bauen. Dafür gibt es allerdings noch keinen Zeitplan. Straßenbauprojekte stehen natürlich immer an.

Wie vereinbaren Sie das neue Bürgermeisteramt mit Ihrem Beruf?
Als stellvertretender Dienststellenleiter bei der Straßenmeisterei kommt mir mein Arbeitgeber, das Land OÖ, sehr entgegen. Ich habe einige Optionen, die mir die nötige Zeit dafür freiräumen. Außerdem habe ich im Gemeindeamt ein engagiertes Team hinter mir, das mir vieles erleichtert.

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