Leserbrief aus Rohrbach-Berg
"Schlechter Unterricht ist keinesfalls besser als kein Unterricht!"

- Die Leserin aus Rohrbach-Berg wünscht sich eine umfassende Bildung.
- Foto: cherriesjd/PantherMedia
- hochgeladen von Sarah Schütz
Elisabeth Müller aus Rohrbach-Berg hat einen Leserbrief zum Thema "Wenn Lernen zur Qual wird" verfasst.
Meine Tochter hat in der Mittelschule viel mehr Zeit für ihr Durchkommen aufgewendet als an ihren Talenten zu arbeiten. Problematische Lehrkräfte, sinnfremde Strafen, Überforderung, veraltete Pädagogik, langweiliger Unterricht und „Bulimielernen“ haben ihr Interesse und ihre Freude am Lernen nach wunderbaren Kindergarten- und Volksschuljahren ausgelöscht.
Lehrplan und Schulrealität klaffen weit auseinander. Hart erkämpfte Schul- und Lehrerwechsel ließen einen Zusammenhang zwischen Lehrerpersönlichkeit und Leistungsbereitschaft (Schulnoten) erkennen. Vielfach vermisst habe ich den Erwerb der Kommunikationsfähigkeit und die Förderung der Lesefreude im Sprachunterricht. Schlechter Unterricht ist keinesfalls besser als kein Unterricht! Geht es nur mehr um die Erhaltung eines fragwürdigen Systems ohne Ansprüche an Qualität, bei dem viel Lernarbeit auf den außerschulischen Bereich ausgelagert wird und Kosten und Anstrengung in einem schlechten Verhältnis zum Ergebnis stehen?
Umfassende Bildung gewünscht
Viele Schüler und Eltern schweigen aus Angst vor Repressalien des Lehrers dem Kind gegenüber. Anstatt Heranwachsende wie Gefäße mit Wissen zu füllen und zu unselbstständigen Zuhörern und unreflektierten Befehlsausführern zu degradieren, würde ich mir eine umfassende Bildung wünschen, die sich auch im Verhalten zeigt. Danken möchte ich den engagierten Lehrern, die professionelle Arbeit leisten, Begeisterung wecken und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit wachsen lassen.
von Elisabeth Müller aus Rohrbach-Berg
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