Adventkranzbinden
Bäuerinnen basteln für einen karitativen Zweck

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In vielen Haushalten darf der Adventskranz nicht fehlen: Jeden Sonntag bis Weihnachten zünden viele Menschen ein Licht an. Mit jeder brennenden Kerze wächst die Vorfreude. Die BezirksRundSchau hat den Bäuerinnen beim Adventkranzbinden auf die Finger geschaut. 

KIRCHBERG. Agnes Peinbauer erzählt, warum sich die Bäuerinnen schon seit 19 Jahren zum Adventkranzbinden treffen: „Die Mütterrunde hat ein paar Jahre lang Kränze gebunden.“ Erna Riedl ergänzt: „Die Leiterin der Mütterrunde übergab mir schließlich alle Dinge, wie Kerzen, die zum Schmücken dienen und fragte mich, ob wir das übernehmen würden.“
Mehr als 40 Kränze und auch längliche Gestecke entstehen seitdem unter den fleißigen Händen. 15 bis 18 Helferinnen (heuer coronabedingt weniger) verarbeiten Tannenzweige, Föhrenzapfen, Lärchenzapfen und Ziersträucher aus dem Garten zu eindrucksvollen Kunstwerken. Mondgeschlägertes, schattseitig gewachsenes Holz, sorgt für eine lange Haltbarkeit. Coronabedingt können sie heuer nicht im Pfarrheim verkauft werden, sondern direkt am Bauernhof in Kirchberg in Wolkerstorf 1. Infos dazu gibt es unter 0670/6075842.

Traditionen werden gepflegt

Wichtig sind Agnes Peinbauer bei der gemeinsamen Arbeit auch die guten Gespräche: „Zusammenhalt und Traditionen werden gestärkt. Wir leisten dabei auch einen Beitrag für die Allgemeinheit. Die Geselligkeit ist uns auch wichtig. Zudem unterstützen wir mit dem Reinerlös krebskranke und behinderte Kinder." Der Ertrag aus dem Verkauf heuer soll einem beeinträchtigten fünfjährigen Buben aus Pfarrkirchen helfen. Er soll gegen seinen offenen Rücken die 5.000 Euro teure „Adeli Therapie“ in der Slowakei in Anspruch nehmen können.

19 kleine und vier große Kerzen

Ein dicker Kranz, meist aus Tannengrün, mit vier Kerzen: So sieht der klassische Adventskranz aus. Doch seinen Vorläufer, vom Hamburger Theologen Johann Hinrich Wichern gebaut, zierten deutlich mehr Kerzen. In einem Haus zur Betreuung von Kindern in Hamburg spielte das Weihnachtsfest eine große Rolle. In der Vorweihnachtszeit fragten die Kinder ihn immer wieder, wann denn nun endlich Weihnachten sei. Um dieser Frage zuvorzukommen, und den Kindern das Warten leichter zu machen, bastelte Wichern 1839 eine Art Weihnachtskalender.

Er nahm ein Wagenrad und befestigte darauf so viele Kerzen, wie es Tage vom ersten Advent bis zum Heiligen Abend waren. Den Kranz hängte er im Betsaal des Waisenhauses auf. Er hatte 19 kleine rote und vier dicke weiße Kerzen. Jeden Tag wurde eine neue Kerze angezündet - eine kleine für die Werktage, eine große für die Advents-Sonntage. Die Kinder wussten dadurch immer, wie viele Tage es noch bis Weihnachten sind. Einen netten Nebeneffekt hatte der Kranz auch: Die Kinder lernten auf einfache Weise das Zählen.

Symbolik des Adventskranzes

Vermutlich ist der Adventkranz auch heute noch ein Renner, weil er eine dichte und unmittelbar verständliche Symbolik transportiert: Die Kreisform kennt keinen Anfang und kein Ende. Sie steht für Unendlichkeit und Ewigkeit; im christlichen Denken auch für die Auferstehung. Die vier Kerzen auf dem Kranz können als die vier Himmelsrichtungen auf dem Erdkreis gedeutet werden. Die Kerzen sind das kommende Licht, das in der Weihnachtsnacht die Welt erleuchtet.

Das Tannengrün im Winter ist zudem eine Zeichen der Hoffnung: Mitten in Eis und Schnee, in Kälte und Dunkelheit bereitet sich das neue Leben vor. Die Kerzen am Adventskranz verkürzen die Zeit vom Adventsbeginn bis zum Heiligen Abend. Das Licht wird mit jeder weiteren Kerze heller und symbolisiert somit die steigende Vorfreude auf die Geburt von Jesus Christus. Dazu kommt das Licht im früh hereinbrechenden winterlichen Dunkel, das von Sonntag zu Sonntag an Kraft zunimmt: ein sprechendes Bild der Erwartung der Ankunft Christi, des "wahren Lichtes", das in der Finsternis leuchtet und unter uns wohnen will.

Riesenkranz

Als „weltweit größter hängender Adventkranz“ gilt jener über dem Brunnen des Mariazeller Hauptplatzes. Bei einem Durchmesser von zwölf Metern und einem Gewicht von sechs Tonnen würden die Kirchberger Bäuerinnen für so einen Kranz wohl zusätzliche Helferlein brauchen.

Fotos: gawe

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