Freibäder haben geöffnet

Becken sind frisch geputzt und mit Wasser gefüllt

Den wissenschaftlichen Erkenntnissen folgend passiert der Hauptübertragungsweg des Corona-Virus von Mensch zu Mensch mittels Tröpfcheninfektion. Experten von Universitäten und Fachorganisationen sehen keine Gefahr, dass eine Infektion mit dem Virus im Wasser stattfindet. Das Virus kann sich in Badegewässern nicht in infektiöser Form ausbreiten bzw. vermehren. Der molekulare Aufbau des Virus lässt kein Überleben im Wasser erwarten. 

BEZIRK ROHRBACH. In Schwimmbädern sorgt zudem die Aufbereitung mit Chlor oder Salz für weitreichendere Hygienebedingungen und für Sicherheit. Alle vorliegenden Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Viren durch das Chlor abgetötet werden. Damit dürfte auch im Wasser der Schwimmbäder kein größeres Ansteckungsrisiko als in anderen öffentlichen Einrichtungen bestehen“, teilt Wasser-Landesrat Wolfgang Klinger mit. 

„Das Fazit der Experten ist also, dass das eigentliche Risiko, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, nicht im Wasser lauert, sondern dann, wenn die mittlerweile bekannten Hygienemaßnahmen und der Abstand zu anderen Personen am und neben dem Gewässer nicht eingehalten werden." Damit der Badespaß an den erlaubten Orten also kein jähes Ende nimmt, appelliert Klinger, unbedingt die Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen zu beachten.

Rohrbacher Freibad ist gerüstet

Das AquaRo in Rohrbach-Berg öffnete am 29. Mai seine Pforten. Die drei Badewarte der Stadtgemeinde Rohrbach-Berg haben in den letzten Wochen ganze Arbeit geleistet: Die Becken sind frisch geputzt und wieder mit Wasser gefüllt. Die Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19, die vom Bundesministerium vorgegeben sind, wurden bis zur Eröffnung erfolgreich umgesetzt. Saisonkartenbesitzer haben Vorrang vor Tagesgästen und es wird ihnen der Zutritt garantiert. Die Karten sind bei der Kasse im Freibad erhältlich.

Vorgegebene Abstände einhalten

Es dürfen maximal 1.100 Personen gleichzeitig ins AquaRo gelassen werden, da laut den Vorgaben für jeden Besucher zehn Quadratmeter Liegefläche zur Verfügung stehen müssen. Auch hier gilt, wie an allen anderen öffentlichen Plätzen, die Abstandsregel. Familien und Personen, die aus dem gleichen Haushalt stammen, dürfen sich aber gemeinsam auf eine Decke legen. Wir kommen aber nur an besonders starken Badetagen über solch hohe Besucherzahlen. Im Normalfall reicht der Platz für alle, die im AquaRo baden wollen“, sagt Stadtamtsleiterin Karin Fellhofer.

Alle Maßnahmen wie Abstand halten oder Händewaschen werden gut sichtbar beim Eingang und an mehreren Stellen im Freibadegelände ausgehängt. "Wir appellieren aber an die Eigenverantwortung der Besucher, dass sie den vorgegebenen Abstand von einem Meter auch wirklich einhalten", sagt die Stadtamtsleiterin. Die Abstands- bzw. Bodenmarkierungen im Kassenbereich, vor der Rutsche und dem Sprungturm müssen ebenfalls beachtet werden. Am Sprungturm darf sich genauso wie in der Rutsche, nur eine Person befinden. "Da die Wendeltreppe bei der Rutsche sehr lange ist, dürfen zwei weitere Badegäste auf dieser warten", so Fellhofer.

Regeln müssen beachtet werden

Die Badewarte sind angewiesen, darauf zu schauen, dass die Besucher die Regeln beachten. "Den Anweisungen des Personals ist unbedingt Folge zu leisten", betont die Amtsleiterin. Im Becken muss der Abstand von ein bis zwei Metern eingehalten werden. Kurzzeitige Unterschreitungen im 25-Meter-Becken sind ausgenommen. Beim Buffet im Rohrbacher Freibad gelten die selben Regeln, wie auch in der Gastronomie. "Pro Tisch können vier Personen sitzen. Das wurde die letzten Jahre ebenfalls so gehandhabt und ist deshalb nichts Neues", erläutert die Amtsleiterin. Die Vier-Personen-Regel an den Tischen gilt aber nur noch bis 15. Juni.

Kommentar

Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus wurden bereits gelockert. Seit Anfang Mai dürfen viele Dienstleister wieder ihrer Arbeit nachgehen. Auch die Freibäder des Bezirks haben nun den Betrieb aufgenommen. Wie an allen anderen öffentlichen Orten gilt es hier, einige Regeln einzuhalten. Es ist natürlich ungewohnt, ständig darauf zu achten, dass der Sicherheitsabstand stimmt. Sich bei den Badewarten oder anderen Angestellten darüber zu beschweren, macht aber keinen Sinn. Sie haben die Regeln nicht aufgestellt, sie befolgen diese nur. Wir sollten nicht immer nur die negativen Seiten sehen. Es gibt nämlich auch einen positiven Aspekt an der Sache: Zum Beispiel können andere Badegäste einem nicht auf die Pelle rücken, indem sie das Badetuch zu nahe zum eigenen Liegeplatz legen.