Berufsheer gegen Wehrpflicht

- ÖVP-Landesrat Viktor Sigl (r.) war mit LAbg. Georg Ecker (2. v. l.) und LAbg. Patricia Alber (3. v. l) beim Roten Kreuz zu Besuch.
- hochgeladen von Karin Bayr
Am Sonntag stimmt Österreich über die Zukunft des Bundesheeres ab. Rohrbachs Politiker sind uneins.
BEZIRK. Bei der Volksbefragung am Sonntag entscheiden die Wahlbeteiligten zwischen der Einführung eines Berufsheeres und einem bezahlten freiwilligen Sozialjahr oder der Beibehaltung der Wehrpflicht und des Zivildienstes. Wir haben uns bei politischen Vertretern Rohrbachs umgehört.
„Für uns ist und bleibt der Erhalt der Wehrpflicht und somit des Zivildienstes ungemein wichtig. Fällt die Wehrpflicht weg, fällt auch der Zivildienst weg – und das hätte nicht nur für das Rote Kreuz, sondern das Ehrenamt insgesamt dramatische Folgen“, sagt VP-Landtagsabgeordneter Georg Ecker. Er fordert aber, genauso wie Landesrat Sigl bei seinem Besuch des Roten Kreuzes Rohrbach, eine Reform des Bundesheeres. Das Rote Kreuz im Bezirk hat derzeit 33 Zivildiener. Insgesamt sind 66 Zivis im Bezirk tätig. VP-Landtagsabgeordnete Patricia Alber fürchtet bei Einführung des Berufsheeres eine Zweiklassengesellschaft, unter der das Ehrenamt leiden würde.
„Was würde im Falle einer Katastrophe zum Beispiel ein Feuerwehrmann dazu sagen, wenn neben ihm einer mithilft, der dafür bezahlt wird.“
Ebenfalls für die Erhaltung des Wehrdienstes plädiert die FP-Landtagsabgeordnete Ulrike Wall. „Die Wehrpflicht ist ein Zeichen der Solidarität mit dem Land und den Bürgern und ein wichtiger Beitrag zum Gemeinwohl“, sagt sie. Auch der Zivildienst liege ihr sehr am Herzen. Denn so kämen viele Menschen in Kontakt mit Sozialberufen und blieben dort hängen. „Gerade in diesen Berufen brauchen wir zukünftig noch mehr engagierte Menschen“, sagt sie.
Eine konkrete Wahlempfehlung will Ulrike Schwarz von den Grünen nicht aussprechen. „Wichtig ist, dass jeder hingeht“, sagt sie. Sie lehnt den Dienst an der Waffe grundsätzlich ab und spricht sich dafür aus, die Aufgabe der Verteidigung des Landes neu zu überdenken.
„Ein freiwilliges soziales Jahr bietet Frauen und Männern eine gute Chance im Dienste der Gemeinschaft etwas zu bewegen“, sagt sie. Sie glaubt, ebenso wie SP-Bundesrätin Elisabeth Reich, dass sich genügend Freiwillige finden werden, die ein derartiges Jahr machen werden. Reich: „Männer und Frauen können sich dafür melden. Ein großer Vorteil ist das freiwillige soziale Jahr auch, weil man sich ab 18 Jahren bis zur Pension dafür melden kann.“ Für Wiedereinsteigerinnen sieht sie dies als gute Möglichkeit mit dem Pflegeberuf in Kontakt zu kommen.
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