Weihnachten daheim
Bio-Christbäume bedeuten Arbeit das ganze Jahr über

- Die Christbäume am Biohof Zauner werden nach dem Mond geschlägert. Dadurch sollen die Nadeln länger halten.
- Foto: Biohof Zauner
- hochgeladen von Nina Meißl
In Niederwaldkirchen wachsen am Biohof der Familie Zauner mehrere Tausend Christbäume. Die wollen das ganze Jahr über gehegt und gepflegt werden, damit sie dann pünktlich zum Weihnachtsfest die Wohnzimmer der Rohrbacher schmücken.
NIEDERWALDKIRCHEN. Die wichtigste Weihnachts-"Zutat" wächst am Hof der Familie Zauner: Die Familie aus Niederwaldkirchen kultiviert Bio-Christbäume und ist damit einer der wenigen Anbieter von Bio-Tannen in Österreich. Rund 8.000 bis 10.000 Bäume wachsen auf 1,5 Hektar Fläche, manche im bestehenden Wald, manche in extra angelegten Kulturen. Angefangen hat damit Altbauer Roman Zauner, der auf einer vom Sturm zerstörten Waldfläche verschiedene Tannenarten anpflanzte. Heute kümmert sich auch Sohn Leonhard Zauner um die Pflanzen – und das bedeutet eine Menge Arbeit: "Es gibt in Österreich sehr wenige, die Bio-Christbäume produzieren, weil es einfach sehr aufwändig ist." Weihnachten ist bei den Zauners daher quasi das ganze Jahr über. "Im Frühling werden zwei- bis dreijährige Bäume gesetzt. Sie werden angedüngt mit hofeigenem Kompost. Bei uns ist alles bio, es wird kein Herbizid oder Pestizid gespritzt. Regelmäßig muss gemäht und gemulcht werden. Vor allem bei kleineren Pflanzen ist Ausmähen sehr wichtig, damit der Baum schön gleichmäßig wachsen kann", erklärt Zauner.
Schlägerung nach dem Mond
Bis aus einem kleinen Setzling ein ausgewachsener Christbaum wird, dauert es rund acht Jahre. Pro Saison werden rund 400 bis 500 Bäume geerntet – und zwar innerhalb weniger Tage, denn geschlägert werden die Zaunerschen Bäume nach dem Mond. Das bedeutet für das Team am Hof viel Organisation und eine arbeitsintensive Zeit. "Wir haben damit aber sehr gute Erfahrungen gemacht, weil die Nadeln besser und länger halten. Einmal hat uns eine Kundschaft nach Ostern ein Foto geschickt von den Osternestchen unter dem noch grünen Weihnachtsbaum", schmunzelt Zauner.
Verkauf mit Fingerspitzengefühl
Gelagert und verkauft werden die Bäume in der Maschinenhalle direkt am Hof in Niederwaldkirchen. "So haben die Kunden auch weder Schnee noch Schmutz im Auto, was viele schätzen." Von 9. bis 23. Dezember ist der Verkauf täglich geöffnet. Bis der richtige Baum gefunden ist, braucht es oft ein bisschen Fingerspitzengefühl, weiß Zauner: "Spannend ist oft, wer die Dimensionen des Wohnzimmers am besten einschätzen kann. Und besonders interessant ist es natürlich, wenn der Baum für den ersten gemeinsamen Haushalt gekauft werden soll. Schließlich ist in puncto Weihnachten jeder geprägt von seiner eigenen Familie und da muss man sich dann oft erst annähern. Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie die Paare dann zusammenfinden und ihr eigenes Weihnachten schaffen."
Nordmanntanne ist der Klassiker
Waren früher oft verschiedene Sorten gefragt – von der Silber- bis zur Edeltanne – greifen heute die meisten zur Nordmanntanne. "Sie wird von den Kunden als klassischer Christbaum gesehen, ist eher dichter, mit langen Nadeln und saftiger grüner Farbe. Außerdem sticht der Baum nicht. Aber die Geschmäcker sind verschieden und jeder Baum wächst anders. Manche mögen den Baum eher lockerer, etwa wenn Strohsterne oder großer Schmuck aufgehängt werden soll, andere wollen den Baum eher dichter. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, was die Kunden wollen", sagt der Niederwaldkirchner.
Den Baum richtig lagern
Wann der Baum gekauft wird, hängt oft von der Witterung ab. Wenn der November schon sehr kalt ist, sind die Menschen meist schon früher auf Weihnachten eingestimmt. "Manche Kunden kommen auch noch am 24. Dezember vorbei. Da darf man dann aber nicht mehr allzu hohe Ansprüche stellen", rät Zauner, nicht bis zum allerletzen Moment zu warten. Wichtig bei der Lagerung ist laut dem Experten ein kühler Standort ohne Sonneneinstrahlung. Man kann den Baum in Wasser stellen, das sei aber nicht zwingend nötig. Am Tag vor dem Schmücken sollte er aus dem Netz ausgepackt werden, damit er Zeit hat, sich auszuhängen.
Kontakt und Infos: biohof-zauner.at oder 0699/17124150





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