ZukunftsRundSchau
Chancen und Risiken von ChatGPT in Rohrbacher Schulen aufzeigen

Einen Witz erzählen, Gedichte schreiben oder in kurzer Zeit ein Referat erstellen lassen: Das alles kann ChatGPT. | Foto: VitalikRadko/panthermedia
  • Einen Witz erzählen, Gedichte schreiben oder in kurzer Zeit ein Referat erstellen lassen: Das alles kann ChatGPT.
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Roland Berlinger und Nikolaus Stelzer Schulleiter der BBS Rohrbach bzw. des Gymnasiums Rohrbach haben sich mit dem Thema ChatGPT auseinandergesetzt. Nun äußern sie sich zu der Software.

BEZIRK ROHRBACH. Einen Witz erzählen, Gedichte schreiben oder in kurzer Zeit ein Referat erstellen lassen: Das alles kann ChatGPT. Dabei handelt es sich um eine Software, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um menschliche Sprache zu verstehen und so eine der menschlichen Sprache ähnelnde Antwort zu erzeugen. Das Programm ist zurzeit vor allem in Schulen ein Thema – auch im Bezirk Rohrbach. Nikolaus Stelzer, Direktor des Rohrbacher Gymnasiums, findet es notwendig, moderne Technologien im Unterricht einzusetzen und deren didaktische Potenziale auszuschöpfen: "Dabei ist es aber auch wichtig, den Einsatz immer kritisch zu hinterfragen. Das ist insbesondere bei Systemen wichtig, die künstliche Intelligenz verwenden."

Eine ähnliche Meinung vertritt auch Roland Berlinger, Schulleiter der BBS Rohrbach: "Künstliche Intelligenz ist eine Realität, mit der wir uns in der Schule, aber auch in der Gesellschaft auseinandersetzen müssen. Wir sollten hier sorgfältig Chancen und Risiken aufzeigen." Aus seiner Sicht werde die Entwicklung in den nächsten Jahren noch spannend: "Insgesamt glaube ich aber, dass die Chancen überwiegen, wenn man auf einen verantwortungsvollen Einsatz achtet und auch entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden."

Beurteilen und kritisch hinterfragen

Berlinger sieht es als Aufgabe der Schulen, Schüler hinsichtlich der Verwendung von Künstlicher Intelligenz zu sensibilisieren: "Die Jugendlichen sind natürlich neugierig und offen gegenüber neuen Entwicklungen in diesem Bereich. Sie können ChatGPT für verschiedene Zwecke einsetzen, etwa für die Beantwortung von Fragen, für Recherchezwecke oder als Übersetzungstool." In diesem Zusammenhang spiele auch die Vermittlung von Medienkompetenz eine wichtige Rolle, damit die Schüler die Qualität von Informationen, die mittels Künstlicher Intelligenz erstellt wurden, beurteilen und kritisch hinterfragen können.

Sich selbst weiterentwickeln

Nikolaus Stelzer ist überzeugt, dass auch die Rolle der Lehrenden über die nächsten Jahrzehnte eine andere wird. Mithilfe solcher Programme könne der Alltag der Pädagogen ebenfalls erleichtert werden. "Freigewordene Zeit- und Energieressourcen können dann alle Beteiligten nutzen, um andere Fähigkeiten zu trainieren. Die Schüler lernen, ihre eigene Kreativität einzusetzen und eine Problemlösungskompetenz zu entwickeln. Meiner Erfahrung nach sind die meisten Kinder und Jugendlichen stolz darauf, wenn sie selbst etwas geschafft haben, statt es nur abzuschreiben." Laut Stelzer werde es daher noch mehr die Aufgabe der Schule sein, die Schüler zu motivieren, um zu erkennen, dass es beim Lernen vor allem darum geht, sich selbst weiterzuentwickeln.

"Fürchtet euch nicht"

Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz habe rasante Fortschritte gemacht, die vor einigen Jahren nicht abzusehen waren. "Natürlich birgt der Einsatz von KI auch viele Gefahren, wenn sie für die falschen Zwecke eingesetzt wird. Es ist daher wichtig, dass sich auch die Politik und die internationale Gemeinschaft mit diesem Thema beschäftigt, um mögliche Regeln für den Umgang bzw. den Einsatz von KI festzulegen", betont Stelzer. 

"Ich würde sagen: Fürchtet euch nicht. Auch das Internet ist heute aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken und gehört mittlerweile zum beruflichen und privaten Alltag. Wichtig sind bei der Verwendung von KI, genauso wie beim Einsatz des Internets, ein verantwortungsvoller Umgang und eine kritische Prüfung von Informationen", so Schulleiter Berlinger.

Über ChatGPT

  • GPT ist die Abkürzung für „Generative Pre-trained Transformer“. ChatGPT ist der Prototyp eines dialogbasierten Chatbots. Dieser wurde von OpenAI entwickelt. Im November 2022 wurde er als Beta-Version veröffentlicht.
  • Die GPT3 Technologie basiert auf Erfahrungen und Lernprozessen von Algorithmen aus verschiedenen Netzwerken mit sehr grossen Datenmengen. ChatGPT wurde mit sehr vielen Texten aus dem World Wide Web trainiert und gibt auf dieser Grundlage zu den meisten Themen Antworten.
  • Die Software kann jedoch nicht im Internet surfen oder beispielsweise die Frage nach dem aktuellen Wetter in Madrid beantworten. ChatGPT kann in der Basisversion gratis von jedem genutzt werden. Weitere Informationen gibt es online unter chatopenai.de
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