Die Stimme Kainbergers ist verstummt
Siegfried Kainbergers Leben war vom Glauben, von der Musik und der Liebe zur Natur geprägt. Er ist am 6. Mai im 87. Lebensjahr verstorben.
HASLACH (hed). Siegfried Kainbergers schöne Baritonstimme erklang viele Jahrzehnte lang ,zur Ehre Gottes`, nicht nur im Kirchenchor Haslach, auch im Mühlviertler Singkreis und im Schlägler Stiftschor „Cantoria Plagensis". Fast bis zuletzt trug er als Solist zur würdigen Gestaltung von Begräbnissen bei und war Vorsänger bei Gottesdiensten.
Mit 6 Jahren Geige gelernt
Seine Musikalität zeigte sich seit der Kindheit: Schon als Sechsjähriger lernte er Geige und sang sein erstes Solo in der Christmette. Während der Gymnasialzeit sang er im Dom-Jugendchor, danach im Solistenquartett. Jahrelang fuhr er alle zwei Wochen von Haslach mit dem Fahrrad nach Linz zur Probe. Er erlebte wunderbare Konzertreisen durch ganz Europa. Kainberger wurde am 17. Mai 1930 als siebtes und jüngstes Kind des Volksschuldirektors Johann und der Heimatdichterin Berta Kainberger in Altenfelden geboren.
Zum Volkssturm berufen
Das Gymnasium in Linz musste er als Vierzehnjähriger verlassen, weil er sich weigerte der Hitlerjugend beizutreten. Er absolvierte die vierte Klasse in Ried. 1945 wurde der Fünfzehnjährige zum Volkssturm einberufen, nachdem bereits zwei seiner Brüder gefallen und einer in Kriegsgefangenschaft war. Über diese Zeit hat er in der "Zeitzeugen-Serie der BezriksRundschau 2010" berichtet.
Nach seiner Matura und einem HAK-Abiturientenkurs arbeitet Kainberger im Büro der Textilfirma Gollner in Haslach. Geschätzt war er wegen seiner Gewissenhaftigkeit, Ruhe und Genauigkeit.
Frau beim Skifahren getroffen
1962 lernte Siegfried Kainberger beim Skiifahren am Hochficht seine große Liebe Gerda kennen. Er heiratete sie eineinhalb Jahre später. Den vier Kindern Martina, Michael, Claudia und Johannes und seiner Frau war er ein liebevoller Vater und Ehemann und bildete den ruhenden Pol in der Familie. Die Liebe zur Natur und die Freude an der Musik versuchte er an seine Kinder weiterzugeben.
Naturfreund und Hobbygärtner
1976 konnte er sich den Traum vom eigenen Haus und Garten in der Felberau verwirklichen. In der Gartenarbeit fand er einen Ausgleich zum sehr stressigen Arbeitsalltag. Kainberger eignete sich neben der Praxis ein umfangreiches Fachwissen an, das er gemeinsam mit seiner Frau Gerda in unzähligen Vorträgen in ganz Oberösterreich vermittelte. Durch seine Vortragstätigkeit, seinen wunderschönen Schaugarten und durch seine jahrzehntelange Tätigkeit als Obmann des Obstbauvereins, war er weithin als Gartenexperte bekannt.
Schönster Gemüsegarten 2013
2013 wurde sein Garten zum „Schönsten Gemüsegarten des Bezirkes“ gekürt. Die Schönheit der Natur bannte der Hobbyfotograf auf viele Fotos und errang damit verschiedenste Preise. Er dokumentierte er auch familiäre Ereignisse, Pfarrfeste, Brauchtum und vor allem die Wunder der Schöpfung. Siegfried war eng mit Haslach verbunden und pflegte seine guten Kontakte zur Bevölkerung und zur Pfarre. Den Haslacher Kirchbesuchern werden seine wundervollen Solis in Erinnerung bleiben.
Zur Sache:
Am Freitag, 12. Mai, um 19 Uhr wird in der Pfarrkirche Haslach für den Verstorbenen gebetet. Den Trauergottesdienst findet am Samstag, 13. Mai um 10 Uhr in der Pfarrkirche Haslach statt.
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