Defibrillatoren
Falsch wäre es nur, garnichts zu tun!

Der Defibrillator kam kürzlich in Neufelden zum Einsatz. | Foto: Foto: Eckerstorfer
  • Der Defibrillator kam kürzlich in Neufelden zum Einsatz.
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BEZIRK (srh). "Auch wenn wir als Rotes Kreuz mit unseren Rettungsprofis rasch zur Stelle sind, kommt den ersten Minuten nach einem Atem-Kreislaufzustand eine unsagbar große Bedeutung zu. Notruf abgeben, Wiederbelebung und schnelle Defibrillation sind dabei die drei entscheidenden Komponenten", erklärt Dieter Fuchs, Dienstführender der Rot-Kreuz-Stelle Ulrichsberg. Es sei sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass jeder Laie im Stande ist einen Ersthelfer-"Defi" zu benützen . Man kann nichts falsch machen, denn der "Defi" wird nur aktiv, wenn es nötig ist. Das Gerät erkennt automatisch, ob eine Herzrhythmusstörung vorliegt oder nicht. Ein eingebauter Computer gibt dazu auch noch genaue Sprachanweisungen für den Einsatz. "Falsch wäre es nur, nichts zu tun", betont Fuchs. Das Rote Kreuz ist permanent bemüht, Gemeinden, Banken, Wohngenossenschaften und Betriebe vom Ankauf eines sogenannten Ersthelfer-Defibrillators zu überzeugen. Und dies mit Erfolg: Denn unzählige oberösterreichische Unternehmen haben sich bereits für diese lebensrettende Investition entschieden. Der Preis eines Defibrillators hängt vom jeweiligen Gerät ab.

Was ist ein Defibrillator?

Fibrillation bedeutet zunächst Kammerflimmern, ein Zustand, bei dem das Herz unkontrolliert arbeitet. Ausgelöst wird dieses Kammerflimmern beispielweise durch einen Herzinfarkt. Ein Defibrillator wirkt mittels Abgabe eines kurzen elektrischen Stromimpulses dieser Störung entgegen, mit dem Ziel, das flimmernde Herz wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen. Auf Anfrage bietet das Rote Kreuz spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Unternehmen an. "Dabei gilt es, durch aktives Üben den Mitarbeiter die Angst vor der Ersten Hilfe zu nehmen und den Umgang mit einem Defibrillator zu verbessern. Auch wenn Jeder einen Defibrillator verwenden kann, gilt: Je öfter wiederholt wird, desto besser", berichtet Fuchs.

Die Vorgehensweise

Wenn eine Person zusammenbricht und weder Atmung noch Pulsschlag wahrnehmbar sind, müssen Ersthelfer mit Herzdruckmassage und Beatmung starten. Sobald der "Defi" verfügbar ist, kommt er zum Einsatz: Den Defibrillator einschalten und den Sprechanweisungen des Gerätes folgen. Elektroden aus der Verpackung nehmen und auf den nackten und trockenen Brustkorb des Patienten kleben. Den Elektroschock auf Aufforderung des Gerätes abgeben, dabei den Patienten nicht berühren und jeden Kontakt mit leitfähigen Materialien vermeiden. Der Ersthelfer muss sich vergewissern, dass niemand mit dem Patienten Körperkontakt hat. Herzdruckmassage und Beatmung müssen dann durchgeführt werden, wenn der Defibrillator den Ersthelfer zu dieser Maßnahme auffordert.

In der Bezirkshauptmannschaft

Im Bezirk gibt es 28 Defibrillator-Standorte. Einer davon ist die Bezirkshauptmannschaft in Rohrbach-Berg. Dort befindet sich das Gerät laut Bezirkshauptrau Wilbirg Mitterlehner im Erdgeschoß. Es sind im Gebäude insgesamt 19 Ersthelfer. "Gott sei Dank mussten wir den Defibrillator noch nie benutzen. Durch jährliche Erste-Hilfe-Kurse sind die Mitarbeiter dennoch bestens geschult", erklärt Mitterlehner.

Vorfall in Neufelden

In Neufelden kam kürzlich in einer Notfallsituation ein Defibrillator zum Einsatz. Ein Rettungswagen der Rot-Kreuz-Ortsstelle Neufelden wurde zu einer bewusstlosen Person beordert. Der Zivildiener Gregor Weixelbaumer und der freiwillige Mitarbeiter Hubert Bartenberger machten sich mit einem Sanitätseinsatzwagen sofort auf den Weg. Sie fuhren mit Blaulicht und Folgetonhorn los. Gleichzeitig mit ihnen wurde auch ein Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert. "Am Einsatzort angekommen sahen die beiden, dass eine Wiederbelebung von Laien durchgeführt wurde. Die Rettungssanitäter übernahmen die Reanimation und setzten auch den Defibrillator ein, der sich in jedem Rettungswagen befindet", berichtet Daniela Eckerstorfer, Dienstführende der Rotkreuz-Ortsstelle Neufelden. Gemeinsam mit dem Notarztteam kämpften sie um das Überleben der 65-jährigen Patientin. Mit Erfolg. "Die Patientin ist wieder wohlauf", freut sich Eckerstorfer und ergänzt: "Da der Einsatz im Rahmen einer Wanderung des Seniorenbundes stattfand, kamen kurze Zeit später Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer und der Gatte der Patientin zur Ortsstelle Neufelden, um sich zu bedanken."

Bei Interesse melden

Wer sich beim Roten Kreuz engagieren und auch zum Lebensretter, Zivildiener, freiwilligen Mitarbeiter werden will, ist jederzeit herzlich Willkommen unter 07289/6444 oder bei einem persönlichen Kennenlernen auf jeder Ortsstelle im Bezirk Rohrbach.

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