Fuchs attackiert Neunjährigen im Zelt

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Grundsätzliche Gefährdung durch tollwütige Füchse besteht nicht, versichern Experten.

BEZIRK, HASLACH (hed). Von einem Fuchs gebissen wurde Georg Sauerkrenn aus Neudorf. Der Neunjährige nächtigte vergangene Woche gemeinsam mit Freunden in einem Zelt im elterlichen Garten. „Ich habe zuerst geglaubt mein Sohn hatte einen schrecklichen Traum, als er um vier Uhr vor dem Haus um Hilfe rief und behauptete, ein Fuchs sei ins Zelt und hätte ihn gebissen. Als ich dann die Bisswunde am Hinterkopf sah, habe ich ihm geglaubt", berichtet sein Vater Andreas Sauerkrenn. Da mehrere Kinder im Zelt nächtigten, legte sich Georg zum Eingang im Vorzelt. Als er wach wurde, spürte er ein Kratzen am Kopf. Zuerst meinte er, dass es ein Liegenachbar wäre, der ihn da berührte. Als er aufblickte, schnappte ein Fuchs zu. Der Bub sah nur mehr den Kopf und die Vorderläufe des Fuchses. So schilderte es Georg seinem Vater. „Wir haben daraufhin im Krankenhaus Rohrbach angerufen. Wir wurden an das AKH Linz verwiesen, wo unser Sohn vorbeugend gegen eine Tollwutinfektion behandelt wurde. „Es handelt sich hier um eine postexpositionelle Impfung. Diese wird in Einzelfällen dem Vorsorgeprinzip folgend verabreicht. Grundsätzlich ist aber Österreich tollwutfrei, eine Infektion also unwahrscheinlich“, erklärt Amtsarzt Albert Holub. Erhard Petz von der BH Rohrbach bestätigt, dass es in den letzten Jahren im Bezirk keinen Tollwutfall gab. Der Wildbiologe Christopher Böck vom O.Ö. Landesjagdverband vermutet, dass es sich bei diesem Fuchs um ein Jungtier gehandelt hat, dass entweder auf Nahrungssuche oder aus Neugierde ins Zelt gekommen ist.
Zur Sache:
Tollwut ist eine durch Viren verursachte Infektionskrankheit. Sie befällt das zentrale Nervensystem von Säugetieren. Menschen werden bei Bissen durch Speichel erkrankter Tiere (Füchse, Dachse und herumstreunende Hunde) infiziert. Das Virus vermehrt sich an der Eintrittsstelle und wandert ins Gehirn. Im Anfangsstadium, treten Übelkeit, Fieber, Husten, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Unruhe auf. Typisch sind vermehrter Speichelfluss, Schwitzen und Muskelkrämpfe. Nach einigen wenigen Tagen kommt es zu einer Entzündung des Gehirns (Encephalitis). In einem Drittel der Fälle stehen statt Lähmungserscheinungen im Vordergrund (paralytische Form oder 'stille Tollwut'). Bei beiden Formen fallen die Erkrankten schließlich ins Koma und sterben innerhalb von zwei Wochen nach Ausbruch der Erkrankung an Herz- und Lungenversagen. Österreich gilt seit Jahren als tollwutfrei.

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