Graureiher-Bestand in massiver Gefahr – Fischereirevier Rohrbach appelliert an Bevölkerung und Politik
BEZRIK. "Ich hätte mir nie gedacht, dass mir das drohende Aussterben des Graureihers einmal Sorgen bereiten würde“, sagt Walter Koller, Geschäftsführer des Fischereirevieres Rohrbach. Doch heuer ist es soweit. Denn: Der Bestand ist in enormer Gefahr.
Nur noch 73 Graureiher in ganz Oberösterreich
"Bereits das zweite Jahr hintereinander hat die Oö. Landesregierung der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach mitgeteilt, dass von Abschüssen der Graureiher Abstand zu nehmen ist. Grund ist der massive Einbruch der Brutpaare auf lediglich 73 Stück in Oberösterreich", so Koller weiter. Diese Zahl sei – obwohl im Vorjahr keine Zwangsabschüsse bewilligt wurden – sogar noch weiter gesunken. Als Hauptursache dafür nennt der Experte den massiven Rückgang der Fischbestände. Fischotter würden seit Jahren vor allem die Zahl der geschlechtsreifen Fische dezimieren, was nun dazu führt, dass kein Nachwuchs mehr folgt und somit die für den Graureiher wichtigen Jungfische ausbleiben.
Appell an Bevölkerung und Politik
Norbert Salburg, Obmann des Fischereirevieres Rohrbach, erwartet bald "vollständig tote Bäche" und sagt zur Thematik: "Der Fischotter hat sich mittlerweile selbst fast jegliche Nahrungsgrundlage zunichte gemacht. Freuen tue ich mich aber trotzdem nicht darüber, dass er sich dadurch selbst an den Rande des Aussterbens bringt“. Durch den heißen Sommer leiden die Fischbestände ohnehin, der sehr niedrige Wasserstand entzieht zusätzlichen Lebensraum und Verstecke, in denen sie sich bisher vor dem Fischotter in Sicherheit bringen konnten. Salburg appelliert ein weiteres Mal an die Bevölkerung und die Politik, ein Umdenken einzuleiten und das vollkommen aus den Fugen geratene Gleichgewicht wiederherzustellen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.