Hundeangriffe im Bezirk Rohrbach
"Man darf sich auf jeden Fall wehren"

Im vergangenem Jahr wurden acht Menschen aus dem Bezirk Rohrbach von einem Hund gebissen. | Foto: Foto: spyrakot/panthermedia
  • Im vergangenem Jahr wurden acht Menschen aus dem Bezirk Rohrbach von einem Hund gebissen.
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Polizist Günther Hollin und Hundetrainer Manuel Stöbich erklären, wie man sich bei einem Hundeangriff verhalten sollte.

BEZIRK ROHRBACH. Vor knapp einer Woche musste eine 54-Jährige zur Behandlung ins Spital, nachdem sie von einem Hund mehrfach gebissen worden war. Zuvor hatte der fremde Hund den Vierbeiner der Frau attackiert. Sie versuchte, die beiden zu trennen. Doch dann wurde die Dame selbst angegriffen. Dabei handelt es sich um keinen Einzelfall, wie man von der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach erfährt: Alleine im diesem Jahr wurden vier Hundebisse gemeldet. 2021 waren es acht, 2022 insgesamt 18.

"Der Hundehalter hat für sein Tier die Verantwortung zu tragen. Wenn der Vierbeiner nicht angeleint ist und jemanden attackiert, dann muss der Besitzer mit einer Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung rechnen", informiert Günther Hollin von der Polizeiinspektion Rohrbach. Doch was ist zu tun, wenn man selbst angegriffen wird? "Wehren darf man sich bei einem Angriff auf jeden Fall – sei es mit einem gezielten Tritt oder auch dem Zudrehen des Halsbandes, um ihm für kurze Zeit die Luft abzuschneiden", betont Hollin. 

Kommandos im sicheren Umfeld üben

Welche Kriterien müssen überhaupt erfüllt werden, um einen Hund halten zu dürfen? "Die Grundvoraussetzung zur Haltung eines Hundes ist der Sachkundeausweis", erläutert Manuel Stöbich, Obmann des Rohrbach-Berger Schäferhundvereins. Dabei handelt es sich um einen Theoriekurs von mindestens sechs Stunden, der für den Besitzer verpflichtend ist. "Dieser bietet Hundeneulingen einen Überblick über Eigenarten der verschiedenen Hunderassen, den richtigen Umgang sowie die Fütterung und die gesetzlichen Richtlinien."

Hier lernen die Vierbeiner auch die wichtigsten Kommandos, die nach dem Kurs in einer sicheren und für sie gewohnten Umgebung geübt und erprobt werden sollen. "Wenn der Hund dennoch auf einen anderen trifft und diesen angreift, ist es für den anderen Besitzer ratsam, die Leine fallen zu lassen und dem eigenen Liebling die Flucht zu ermöglichen", sagt Stöbich. Ein Eingriff in die Auseinandersetzung der Hunde sei aufgrund der hohen Verletzungsgefahr nicht ratsam.

Vierbeiner gut erziehen

Der Obmann des Hundevereins berichtet, dass kein Hund von Grund auf aggressiv ist: "Es hängt viel von der Erziehung ab, die bereits im Welpenalter beginnt. Hier muss man aufpassen, dass der Welpe im Umgang mit Menschen und anderen Hunden keine schlechten Erfahrungen sammelt, da solche Angriffe oftmals auf Angst des Vierbeiners basieren." Stöbich betont außerdem, dass alle Hunde, egal ob klein oder groß, eine fundierte Grunausbildung sowie klare Grenzen brauchen: "Sich hier im Graubereich zu bewegen, kann unter Umständen gefährlich werden. Nur ein erzogener Hund ist ein glücklicher Hund und bereitet dem Besitzer Freude." Zu erwähnen ist auch, dass Hunde an öffentlichen Orten an der Leine oder mit Maulkorb geführt werden müssen, was den Hundebesitzern auch immer wieder in den Kursen näher gebracht wird.

"Besuch bei Hausarzt ist Pflicht"

Personen, die von einem Hund gebissen wurden, müssen schnell handeln, betont Raimund Gattringer, Facharzt für Unfallchirurgie am Klinikum Rohrbach: "Ein sofortiger Besuch beim Hausarzt oder in der Notaufnahme ist Pflicht." Nach dem Hundebiss sollten Opfer laut dem Mediziner einen leichten Druck auf die verwundete Stelle ausüben, um die Blutung zu stoppen. Dafür benötigt man eine sterile Mullbinde oder ein sauberes Tuch. Zudem sollte die Wunde mit sauberem warmem Wasser gereinigt werden, ehe sie mit einem sterilen Pflaster bedeckt wird.

Falls der Vierbeiner Schaum in der Schnauze hatte oder an Tollwut erkrankt war, ist ebenfalls eine ärztliche Behandlung erforderlich: "Ein Tierbiss sollte in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. Wichtig ist auch, sich zu informieren, ob der Hund geimpft ist", betont Gattringer.

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