Neujahrsauftakt Rohrbach-Berg
"Vereine sind soziales Kapital"
Neujahrsauftakt für die Vereine erinnerte an die Bedeutung des Ehrenamtes und die engagierten Menschen in der Gemeinde.
ROHRBACH-BERG (alho). „Vor drei Jahren gab es zum ersten Mal diese Veranstaltung in Rohrbach-Berg, um jenen zu danken, die sich als Keimzellen für Aktivitäten in Vereinen engagieren“, begrüßte Manfred Stallinger, Obmann der Marketing- und Veranstaltungsplattform Rohrbach-Berg, die Gäste im Panoramasaal der Sparkasse zum Festabend. Musikalisch eingeleitet und begleitet wurde der Neujahrsauftakt für die Vereine schwungvoll vom Ensemble der Stadtmusikkapelle. Betont wurde an diesem Abend immer die Förderung und Forcierung und grundsätzlich die Bedeutung heimischer Veranstaltungen.
Breit gefächerte Vereins- und Veranstaltungsangebote
Ein kleiner bildlicher Abriss solcher Veranstaltungen sollte die Bandbreite der Angebote zeigen, die es in der Stadtgemeinde gibt und somit vielen Menschen ermöglicht sich einzubinden, wodurch die Lebensqualität gesteigert wird. Christian Terink, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mühlviertel-West, meinte: „Vereinsarbeit ist Arbeit für die Gemeinschaft“. Er freut sich, dass mehr als die Hälfte aller Sparkassenmitarbeiter in Vereinen tätig sind. Bürgermeister Andreas Lindorfer sprach einen großen Dank aus an das Engagement von Personen in Vereinen, dass sich Menschen in der Stadtgemeinde wohl fühlen.
Neue Großprojekte sollen konkret werden
Beim bewegten Jahr, das die Gemeinde hinter sich hat, nannte Bürgermeister Lindorfer zwei große Projekte, die abgeschlossen sind: das Kinder- und Jugend-Reha-Zentrum, sowie das Raiffeisen-Center. Zugleich wies Lindorfer auf mehrere große Vorhaben in Planung und vereinzelt in Umsetzung hin: den umfassenden Wohnbau, Entwicklung und Finanzierung eines Schulcampus, 700 Jahre Stadtgemeinde. Zugleich wusste Lindorfer mit dem Hinweis: „Das Bezirkshallenbad ist nicht tot!“ neugierig zu machen. „Die Stärke unserer Stadt sind die Vereine, die haben große Leistungen. Die Gemeinde bemüht sich einen finanziellen Beitrag zu leisten, um ein Rohrbach voller Leben zu unterstützen“, so Lindorfer.
Gewusst wie: mit Humor und Tiefgründigkeit
In humorvoll gekonnter Weise wusste Universitätsprofessor Leopold Neuhold dem Thema „Allein oder Verein? Die Bedeutung des Ehrenamtes für die Gesellschaft“ ein wenig auf den Grund zu gehen. Als Leiter des Institutes für Ethik und Gesellschaftslehre an der Universität Graz widmete sich der Praktiker und Wissenschafter im Impulsreferat vier Herausforderungen der heutigen Gesellschaft, die er humorvoll und zugleich zum Nachdenken anregend den Zuhörern darlegte: Die Globalisierung, nachdem viele Menschen nicht mehr wissen was Heimat ist und eine Pflege der Wurzeln wichtig ist. Neuhold: „Vereine bringen Leute zur Bewältigung eines gemeinsamen Problems. In Vereinen können sich Menschen einfinden auf der Suche nach einem gemeinsamen Ziel.“ Als weitere Herausforderung nannte Neuhold die Flexibilisierung: „Veränderungen sind wichtig, aber wir wissen oft nicht wie flexibel wir sind.“ Der Grazer betonte, wie wichtig es ist, Schwerpunkte zu setzen und die wichtigen Zeiten wieder wahrzunehmen: „Wir sind heute teilweise Getriebene!“ Bei der Technisierung, einer dritten Herausforderung, beschrieb Neuhold die Mittel als Möglichkeiten Dinge zu bewältigen. Problematisch wird es erst, wenn der Mensch nicht zählt – es ist wichtig Mittel als Mittel zu belassen. Zuletzt ging Neuhold noch auf die Individualisierung ein, die gut ist, allerdings sollte soziales Kapital nicht verloren gehen: gemeinsames Vorgehen. Der Wissenschaftler stellte die Frage: „Was ist es, was wir einbringen können, was können Vereine tun? Wir brauchen Verantwortung; diese gilt es auch zu übernehmen. Wir gehen davon aus, dass jemand anderer tätig wird.“ So hob Neuhold abschließend hervor: „Wir brauchen eine neue Qualität der Arbeit“. Er erklärte, dass vielfach nur Erwerbsarbeit als Arbeit gesehen und anerkannt wird. Dies ist ein zu enger Arbeitsbegriff: „Es ist wichtig, dass es Bezahlung in Form von Anerkennung geben soll“, so Neuhold, „Der Blick dazu müsste von uns erweitert werden.“
Traditionelles Glückssymbol: Sauschädel anschneiden
Bevor es zum gemütlichen Buffet mit einem anregenden Informationsaustausch überging stellten sich die Veranstalter noch einer anderen Herausforderung: dem Anschneiden des traditionellen Glückssymbols, dem gebackenen Sauschädel. Dies wurde wieder von Bäckermeister Peter Oberngruber zur Verfügung gestellt.
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