Musikverein Ulrichsberg
Wie der Vater so der Sohn: Neuer Kapellmeister im Musikverein

- Vater und Sohn: Franz Josef Frattner und Jakob Frattner sind beide in Ulrichsberg als Kapellmeister aktiv.
- Foto: Phillip Prokesch
- hochgeladen von Karin Bayr
Den Taktstock übergibt Franz Josef Frattner an seinen Sohn Jakob Frattner und Paul Bindl.
ULRICHSBERG. Der Kapellmeisterwechsel bei der Marktmusikkapelle Ulrichsberg ist vollzogen: Franz Josef Frattner übergab an Jakob Frattner als Kapellmeister und Paul Bindl als Kapellmeister-Stellvertreter. Die Übergabe fand beim diesjährigen Pfingstkonzert mit dem Motto „Best of Dazi“ statt. Im Zuge dessen wurde an Franz Josef Frattner der "Ulrichsberger" – der Ehrenpreis der Marktgemeinde – verliehen. "Für seine Verdienste im Musikwesen und in der Kultur. Danke an Dazi für dein Engagement", sagte Bürgermeister Wilfried Kellermann.

- Foto: Phillip Prokesch
- hochgeladen von Karin Bayr
20 Jahre an der Spitze
Damit ist der Taktstock in dritter Generation in der Familie Frattner. Denn Franz Frattner senior war – nicht unmittelbar davor - bereits Kapellmeister. Franz Josef Frattner „Dazi“ war in Summe 20 Jahre Kapellmeister (von 2001 bis 2014 und von 2020 bis 2025), davor fast 20 Jahre Kapellmeister-Stellvertreter und wird in Zukunft mit der Posaune bei der Musikkapelle mitspielen. "Der Ulrichsberger bedeutet mir sehr viel. Ich habe schon die Goldene Ehrennadel, die steht darüber, aber diese Auszeichnung freut mich sehr", sagt Franz Josef Frattner. Noch dazu ist es der erste Ulrichsberger in Holz – bisher war es eine Granitfigur.
Besuch beim Papst
Die Höhepunkte seiner Kapellmeisterzeit waren die Teilnahme bei den internationalen Musikfesttagen in Rastede (D), wo beim internationalen Wettbewerb der dritte Rang erreicht wurde und vor allem der Auftritt bei der Audienz von Papst Benedikt XVI. am Petersplatz in Rom 2011. "Wir haben zehn Meter neben ihm gespielt. Ich habe das Böhmerwaldlied dirigiert. So was vergisst man im Leben nicht", sagt Frattner.

- Foto: Phillip Prokesch
- hochgeladen von Karin Bayr
Florentiner-Marsch: Sein Lieblingsstück
Apropos dirigieren: Frattner hat ein Stück, das ihm besonders gut gefällt: der Florentiner-Konzertmarsch. "Das war das erste Stück, das ich gespielt habe, als ich zur Musikkapelle kam, beim Konzert, das mein Vater dirigiert hat. Ich hab' es dann selbst aufgelegt, als ich Kapellmeister wurde und zu meinem Abschied dieses Jahr beim Pfingstkonzert habe ich es noch einmal dirigiert", erklärt er die Hintergründe. Wie viel Arbeit an einem Kapellmeister hängt, sieht man nicht. "Schon im Juli, nach dem Pfingstkonzert habe ich begonnen neue Stücke – etwa 40 Stück – anzuhören, mir Partituren anzuschauen und zu überlegen, kann ich das beim nächsten Konzert mit meinen Leuten spielen", berichtet er aus dem Musikalltag.
10 aus 40 Stücken
Am Ende sind zehn Lieder übrig geblieben. Frattner hat die Noten kopiert, zugeteilt und die Musiker auf das Konzert vorbereitet – natürlich auch sich selbst, "damit ich das am Ende auch dirigiertechnisch drauf habe", erzählt er. "Es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht was mit Musik zu tun hatte", sagt Frattner – er hat die tägliche Musikstunde quasi gelebt. Geholfen hat ihm dabei sein Eifer und auch die Disziplin der Musiker*innen. "Sie haben umgesetzt, was ich vorgegeben habe. So kann man ein klasses Konzert geben und gute Leistungen bringen", sagt er. Das Niveau sei vor allem in den letzten fünf Jahren stetig gestiegen. Und sein Eifer zeigt sich auch musikalisch: Frattner hat sich nach seiner Pensionierung das Spiel auf der Posaune selber beigebracht. "Meine beiden Söhne spielen Posaune. Mein Lebenstraum war, mit meinen Buben auf der Posaune mitzuspielen", sagt der Ulrichsberger. "Jetzt beherrsche ich Posaune sehr gut und habe mit Thomas bei einem Jazzkonzert und mit Jakob bei einem klassischen Weihnachtskonzert gemeinsam gespielt", freut sich Frattner. Und je nachdem, welches Instrument bei der Musikkapelle gerade fehlt: Frattner spielt entweder auf der Posaune oder dem Tenorhorn mit – so flexible, wie ein Kapellmeister sein muss.

- Jakob Frattner und Paul Bindl ist das neue Duo, das im Musikverein Ulrichsberg den Takt vorgibt.
- Foto: MV Ulrichsberg
- hochgeladen von Karin Bayr
Vier Jahre Ausbildung
In Zukunft wird die Marktmusikkapelle Ulrichsberg von Jakob Frattner und Paul Bindl geleitet. Beide stecken schon drei Jahre in der Kapellmeisterausbildung an der Landesmusikschule Rohrbach. Die Ausbildung dauert vier Jahre, wird werden im nächsten Jahr abschließen", verrät Jakob Frattner.
Das steht im Musikverein an:
Anstehende Großprojekte in der kommenden Zeit sind die Besorgung einer neuen. Musik-Uniform. "Wir werden sie im nächsten Jahr bekommen", verrät Frattner. Auch in den Startlöchern stehen die Planungen für das Bezirksmusikfest 2028, das in Ulrichsberg über die Bühne gehen wird.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.