"Bitte nicht abschieben"
Breite Unterstützung für eine tschetschenische Familie soll deren Abschiebung verhindern.
PFARRKIRCHEN (alho). Seit rund zweieinhalb Jahren lebt die tschetschenische Familie Shamkhan und Shanna Gerimsultanov mit ihren vier Kindern in einem Haus mit vier weiteren Asylwerberfamilien in Pfarrkirchen. Kürzlich bekam die Familie den vierten Negativbescheid auf ihren Asylantrag und soll damit abgeschoben werden. Mehrere Personen haben sich für die gut ins Schul- und Gemeindeleben integrierte Familie eingesetzt. So zeigten auch Schülerinnen der Hauptschule Hofkirchen Zivilcourage und setzten sich für ihre tschetschenische Freundin ein. Sie haben Briefe an die Asylbehörde geschrieben, mit der Bitte, die Familie Gerimsultanov nicht nach Tschetschenien zurückzuschicken.
Stammgast im Frauencafé
„Shanna Gerimsultanova ist eine regelmäßige und gern gesehene Teilnehmerin am monatlichen Internationalen Frauencafé. Das ist eine gemeinsame Initiative der Pfarre Rohrbach und dem Treffpunkt mensch&arbeit Rohrbach", bestätigt Margit Scherrer vom Leitungsteam des Internationalen Frauencafés. "Shanna hat sich in diesem Kreis sehr gut integriert und ist sehr bemüht Deutsch zu lernen. Durch ihre Kontaktfreudigkeit ist sie eine sehr gern gesehene Besucherin dieser Treffen. Auch die Kinder haben gute Freunde im Ort und können bereits gut Deutsch", sagt Scherrer. Das Internationale Frauencafé besteht aus Asylwerberinnen, Migrantinnen und einheimischen Frauen und hat sich inzwischen ebenfalls mit einer Unterstützungserklärung für die Familie eingesetzt. Das Schreiben enthält die eindringliche Bitte: „Geben Sie Shanna, Shamkan, Amina, Abdul Malik, Subaira und Abdul Rahman Gerimsultanov hier in Österreich, in ihrer neuen Heimat, eine Chance.“
Bereicherung bei uns
Margit Scherrer: "Die Familie ist mit ihrer sehr höflichen, gastfreundlichen und hilfsbereiten Art eine Bereicherung für ihr Lebensumfeld.“ Zahlreiche Bekannte und Freunde der Familie finden es unverantwortlich, Familie Gerimsultanov zurückzuschicken. Sie hoffen, dass sich Entscheidungsträger für diese Familie einsetzen, damit diese zumindest die „Rot-Weiß-Rot-Karte" erhält.
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