Leader-Kleinregionen durch neue Einwohner-Grenze bedroht
BEZIRK. In der nächsten Förderperiode (ab 2014) soll es in Oberösterreich sechs Leader-Regionen weniger geben. Kriterium dafür ist eine Mindestgröße von 25.000 Einwohnern.
In der Leader-Region HansBergLand wohnen 14.171 Menschen. "Das würde für uns als Leader-Region das Aus bedeuten", sagt Albert Stürmer, Bürgermeister von St. Johann und Obmann der elf Gemeinden umfassenden Region. Bisher lag die Grenze bei 10.000 Einwohnern. Gemeinsam mit den Vertretern der fünf anderen Leader-Kleinregionen will sich Stürmer für ein Überdenken dieser Entscheidung einsetzen. "Leader ist eine Unterstützung für den finanziell schwachen, dünn besiedelten Raum", sagt der Obmann. "Mit der Neuregelung würden aber automatisch Regionen mit mehr Einwohnern gestärkt. Der Zentralraum und der Speckgürtel würden unterstützt."
In der Leader-Region HansBergLand wurden in der laufenden Förderperiode (seit 2007) 39 Projekte eingereicht. 35 davon wurden bereits genehmigt. Das Investitionsvolumen dieser Projekte beträgt 2,8 Millionen Euro, 1,05 Millionen davon wurden gefördert. "Mit Hilfe der genehmigten Projekte wurden fünf Arbeitsplätze geschaffen und elf gesichert", rechnet Stürmer vor. Er sieht die Aufgabe von Leader darin, Ideen in Projekte umzuwandeln. Mit der Vergrößerung der Regionen sieht er die Gefahr, dass die Leaderbüros zu reinen Projektabwicklern werden und der Gedanke hinter Leader nicht mehr gewahrt werde.
"Kleine Leader-Regionen sollen die Möglichkeit bekommen, bestehen zu bleiben", hofft Stürmer. "Wir haben in Oberösterreich noch Zeit, einen Weg zu finden." Erste Gespräche dazu hat es mit dem Land Oberösterreich bereits gegeben.
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