Blockhaus in Putzleinsdorf
Das Haus aus einfachen Stämmen

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Ein Naturstammhaus ist kein auf dem Fließband entstehendes Wohnobjekt. Jedes Blockhaus ist ein individuelles Unikat mit eigenen Eigenschaften und Ausstattungsmerkmalen: So ein Haus errichten momentan zwei junge Leute in Wulln.
PUTZLEINSDORF. „Die Idee hatte Cornelia“, schildert David Huber den Beginn seiner Planung. „An diesem Platz stand einst das Haus meines Großonkels. Dieses ist vor 15 Jahren abgebrannt.“ Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Cornelia Tairych überlegte er: „Was kannst du bei einem Hausbau alles selbst machen? Wir haben einfach das Baumaterial aus dem eigenen Wald geholt. Für ein anderes Haus brauchst du Ziegel, Zement und so weiter.“
„Ursprünglich wollten wir ein Haus in Holzriegelbauweise bauen. Das ist aber in Wahrheit eine 'Brettlhütte', wie sie in Amerika üblich ist. Das Blockhaus ist die ursprünglichste Bauweise. Du brauchst im Prinzip nur Baumstämme und Schafwolle.“ David absolvierte dann einen Intensiv-Schnellkurs im Blockhausbau im Schwarzwald. Sein Wissen übermittelte er in einem Crashkurs an Cornelia.

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Skepsis zu Beginn
„Ich bin kein Maurer“, meint der gelernte Schlossere weiter. „Daher war Holz die Alternative, weil mi des Mauern a net gfreit. Das Mauern des Kamins war mir genug Umgang mit dem Meuta.“ Die beiden sind also in den Wald gegangen und haben die Bäume angezeichnet. „Anfangs waren manche Bekannte etwas skeptisch und meinten, dass wir uns hier vielleicht etwas zu viel zutrauen.“ Davon wurden die beiden etwas angesteckt.
Als sie die Bäume umgeschnitten hatten, verflogen aber die Zweifel schnell. Die Bäume wurden mit einem Industriehochdruckreiniger mit einem Druck von 360 bar schonend entrindet. Nach dem Plan der Blockhausfirma konnte der Bau des sieben mal neun Meter großen Naturstammhauses dann beginnen. In die 1.500 bis 2.000 Kilogramm schweren Stämme mit einem Durchmesser von 50 bis 60 Zentimetern frästen sie eine Nut ein. Dann wurde Schafwolle hineingebracht.

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Gebäudekonstruktion setzt sich
Fünf Jahre lang werden die Stämme jetzt trocknen. Das Haus wird dabei um etwa 20 Zentimeter kleiner werden. Die untersten drei Lagen bestehen aus Tannenholz, darüber gibt es Fichte. Geflämmte Teerpappe unter der untersten Schicht soll die Feuchtigkeit abhalten. Unter der Betonbodenplatte dient eine 30 Zentimeter dicke Schicht aus Schaumglas als Isolierung.

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Haus "wächst in gut einer Minute nach"
In Österreichs Wäldern wächst jede Sekunde ein Kubikmeter Holz nach. Für die 70 Kubikmeter, die David und Cornelia verbaut haben, reicht also gut eine Minute Wachstum. „In anderen Baumaterialien hast du immer irgendwelche Schadstoffe drin. Mit viel Eigenleistung machen wir das Bauen billiger“, sieht David auch das gute Raum- und Wohnklima als großen Vorteil seines Naturblockhauses. Gefallen findet auch die „Resi-Oma“ an diesem Projekt: „Wer so ein Haus baut, muss ein besonderer Mensch sein“, meint sie.
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